Den meisten wird der Geiger
Darryl Way sicher durch seine Mitwirkung bei
Curved Air bekannt sein. Diese Band hat mich damals nicht sonderlich berührt, aber als die Platte "Canis Lupus" der Band
Darryl Way's Wolf 1973 veröffentlicht wurde, horchte ich auf. Es war jedoch der Gitarrist
John Etheridge, der es mir angetan hatte, jener Musiker, der bald
Allan Holdsworth bei
Soft Machine Legacy ablösen sollte. Denn bei Geigern war ich seinerzeit mehr abgefahren und fixiert auf
Jerry Goodman,
Michal Urbaniak und
Jean-Luc Ponty. Dabei, im Nachhinein betrachtet, stand der Brite den Dreien in Nichts nach. Sein Stil hat durchaus etwas Besonderes, allerdings weniger jazzig, sondern mehr in Richtung E-Musik orientiert und sicher auch durch die Musik der Vorläuferband geprägt.
Diese Orientierung zur Klassik kommt mit seinem aktuellen Album nun vollends zum Ausdruck, denn vorwiegend sind es Interpretationen bekannter klassischer Themen, dazu eine neue Eigenkomposition, "Tarantelle" und eine Neuinterpretation des damaligen 'Knallers' von Curved Air, "Vivaldi". Wie damals ist es auch nun wieder in zwei Abschnitte unterteilt. Zunächst der Part, der ganz im barocken Anstrich prangt, um dann in eine moderne Interpretation mit stark elektronischer Ausrichtung überzugehen. Sehr nervig empfinde ich hierbei das künstliche Schlagzeug, das sehr nach Plastik klingt. Diese neue Version ist bei weitem kein Ersatz für das Original aus dem Jahr 1970.
Auf der CD ist eine Multimedia Section enthalten: Erstens ein Interview mit dem Künstler, zweitens ein Promotion-Video zu "Farandole" und drittens ein Video mit Namen "Creating The Artwork". Im Musikvideo erblickt man Darryl Way in einem Wald, wo er sich seinen Gedanken hinzugeben scheint und dann auf drei Skelette trifft, die er mit seinem Geigenspiel zum Tanzen bringt - sehr lustig und amüsant. Im Interview erzählt er zu den Hintergründen und zur Absicht, die zur Entstehung dieser Platte führte und im künstlerischen Teil wird mit bunten Strichen und viel Farbe das Cover gestaltet.