Für wen hat Wahlberg nicht schon alles gespielt oder mit seiner Band als Support eröffnet? Die Liste liest sich wie wie das Who-is-who der Rock-Geschichte. Überall ist der Gitarrist und Sänger als hervorragender Musiker geschätzt und er konnte unlängst nicht nur vom Mott The Hoople-Chef Ian Hunter, sondern auch aus dem Dunstkreis um Alice Cooper mal wieder Lob in höchsten Tönen einheimsen.
Seine Band hat nicht ohne Grund mit Größen wie Foreigner, George Thorogood, Rick Derringer, Cheap Trick oder Blue Öyster Cult auf der Bühne gestanden und das Publikum mit ihrem 'Retro-Rock' verzückt. Und nun haben die Jungs dann auch endlich mal eine Scheibe am Start, mit der sie unter dauerhaften Beweis stellen können, wie es um sie bestellt ist.
"Flying Under The Radar" heißt das gute Stück und eigentlich macht es genau das nicht, was der Titel suggeriert, nämlich unbemerkt unter dem Radar herfliegen. Jedes der acht Stücke hätte auch schon vor locker dreißig Jahren geschrieben sein können. Irgendwie meint man sofort, man hätte etwas Bekanntes im Player. Das wird daran liegen, dass Wahlbergs große Begabung darin liegt, nicht nur ausgezeichnet Gitarre spielen zu können, sondern auch gute Melodien zu kreieren.
Wir werden unmittelbar gepackt - also wir, die wir auf den Rock der Siebziger und Achtziger stehen, melodiös, eingängig und mit unzweifelhaftem Können vorgetragen. Die Hooks gehen sofort ins Zentrum, beginnend mit dem Opener, "Love When It Rains", und endend mit dem viel zu früh kommenden Rausschmeißer, "Torture". Wahlberg und seine vier Jungs verbreiten während der guten halben Stunde Spielzeit ein extrem wohliges Retro-Feeling, ohne dabei als an der Vergangenheit klammernd rüberzukommen. Im Gegenteil, die Band versprüht ein ganz frisches Feeling, das sich durchweg von den derzeit handelsüblichen Attributen absetzt, die wir so mit diesem Genre verbinden. Sie versteht es ganz geschickt, einige moderne Zutaten einzubauen und damit diesem ubiquitären Einheitsbrei zu entfliehen.
Fragt man sich zu Recht, warum es Wahlberg, der ja seit Menschengedenken Musik macht, erst jetzt mit seinem Debüt vor den Tag kommt. Einerseits wollte er nun endlich mal zeigen, dass Retro nicht gleich Retro ist und zudem, und viel wichtiger, war der ausschlaggebende Punkt das Hinzustoßen Jeff Claypools zur Band, der damit die wichtigen Akzente setzte und den der versierte Musikkenner in engen Zusammenhang mit Aaron Copland bringt. Und der wiederum ist als Komponist untrennbar mit ELPs "Fanfare For The Common Man" verbunden…
Egal, die Scheibe kommt gut und sehr beschwingt rüber und es lohnt sich bestimmt, auch die Veröffentlichung der neuen DVD der Band im Auge zu behalten. Und wie Wahlberg so schön sagt: »Keep the eternal flame of Rock & Roll alive worldwide!«
Line-up:
Doug Wahlberg (vocals, guitar)
Jeff Claypool (keyboards, vocals)
George P. Miller (bass)
Peter Hodgson (mellotron, organ)
Rich Genovese (drums, percussion)
Tracklist |
01:Love When It Rains
02:The Lake
03:Broken
04:What If?
05:Waiting On The Sun
06:Can't Wait
07:Nothing
08:Torture
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