“The Dream Weaver’, Titelsong des gleichnamigen Albums, sowie das ebenfalls enthaltene “Love Is Alive” waren seine größten Hits. Das 75er Album (eines der ersten, welches vollständig auf einem Synthesizer komponiert wurde) erreichte Platz 7 der U.S. Charts und bekam Platin. Der Titelsong schaffte es gar auf Platz 2 der U.S. Billboard Charts.
Der Amerikaner Gary Wright spielte in vielen Schülerbands. Außerdem studierte er Psychologie, was ihn auch an die "Freie Universität Berlin" führte.
Danach ging er 1967 wieder in die Staaten und fiel dort mit seiner Band The New York Times positiv auf und zwar als Supportact für Steve Winwood's Band Traffic. "Island" Boss Chris Blackwell war beeindruckt. Er stellte Gary einer anderen "Island"- Band vor. Um es kurz zu machen: Gary zog nach London und wurde Bandmitglied bei Art.
Art sollte die Band aber nicht lange heißen - neuer Bandname war Spooky Tooth. Eine Band, der man nachsagt, sie seien die "Geburtshelfer" von Free oder auch Jethro Tull gewesen.
Nach ein paar starken Scheiben ließ das Interesse der Fans an der Band nach und Spooky Tooth lösten sich auf.
Gary spielte anschließend ein paar Sachen mit George Harrison, Ringo Starr, B.B. King, Badfinger und Nilsson.
Dann begann die Zeit der Keyboard-Mannen. Leute wie Keith Emerson (ELP) und Rick Wakeman (YES) bewiesen, dass keyboardorientierte Bands durchaus Erfolg haben können. Keyboarder Gary Wright unterschrieb als Solokünstler bei “A&M” und nahm vorliegendes Album "Extraction" auf.
Der Klang ist enorm. Zumal es sich ja um Originalmaterial aus dem Jahre 1971 handelt. Aber ein Blick ins Booklet klärt auf: "Restored and Remastered by EROC at the Ranch". Alles klar, gelle?
Es sind Titel wie “Get On The Right Road”, “Sing A Song”, “The Wrong Time”, “Over You Now”, “Too Late To Cry” und “I've Got A Story”, die mich auch heute noch begeistern. Einfach gestrickter Prog Rock, melodiöse Refrains mit wahnsinnigem Erinnerungswert, spannenden Arrangements - einfach eine schöne Zeitreise.
Schaut man sich die Tracklist mal genau an, dann merkt man, dass hier ein Mensch seinen Weg erzählt. Den Weg vom unbekannten Musiker, der sich aufmachte um zu Ruhm und Erfolg zu gelangen.
Um Garys Werdegang noch zu komplettieren, sei erwähnt, dass er anschließend Gary Wright's Wonderwheel gründete. Erinnert sei an die 1972er Show (Crystal Palace Garden, London) wo die Band neben Yes und dem Mahavishnu Orhcestra auftrat.
Danach reformierte sich eine Band, mit der für Gary alles in London begann: Spooky Tooth. Die Reunion hielt genau zwei Jahre. Im Anschluss daran wechselte Gary zu “Warner Bros”. um sich seiner Solokarriere zu widmen. Dabei entstand das eingangs erwähnte “The Dream Weaver”
1981 folgte noch mal eine Hit Single (“Really Wanna Know You”), die es auf Platz 16 der Billboard Charts schaffte.
Es folgten einige Arbeiten für den Film, u.a. "Fire And Ice", sowie ein paar Solo Alben. Sein letztes Album war "Human Love" im Jahre 2000.
1991 konnte man ein Remake von “Dream Weaver” im Kultfilm "Wayne's World" hören.
Enden möchte ich mit einem Zitat von Chris Welch aus dem Booklet:
"It's been a long march for Gary Wright since the day he arrived in London at the height of the swinging Sixties. As he sings on the final track of his historic album… I've Got A Story".
Hört Euch diese Story an. Es lohnt sich. Klanglich. Und musikalisch sowieso.
Spielzeit: 33:41, Medium: CD, Repertoire Records,2003 (1971)
1:Get On The Right Road 2:Get Hold Of Yourself 3:Sing A Song 4:We Try Hard 5:I Know A Place 6:The Wrong Time
7:Over You Now Time 8:Too Late To Cry 9:I've Got A Story
Ulli Heiser, 06.10.2003
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