Drei Jahre nach dem plötzlichen Abbruch seiner Deutschland-Tournee, die ja
bekanntlich schon nach dem ersten Auftritt wegen unseriöser Machenschaften
gekippt wurde, raffte sich Johnny Winter noch einmal mit neuem Management
im Rücken auf, seine treuen Fans in Europa zu beglücken.
Als der
»weißeste Bluesgitarrist der Geschichte« (New Musical Express), wusste er, einfühlsam die schwarze Musik nachzuempfinden, die filigrane Technik eines
B.B. King
und den intensiven elektrisierenden Rockstil von
Jimi Hendrix musikalisch umzusetzen.
Stark gezeichnet von seinem hektischen Lebenswandel, Drogenkonsum und schwerer Krankheit zeigte uns jetzt der 62-jährige Bluesalbino mit sichtlicher Freude, was meisterhaft gespielter, traditioneller, schnörkelloser und erotisierender Blues bedeutet.
An diesem Abend gelang es ihm samt seiner Begleitmannschaft, in der gut gefüllten
Erfurter Thüringenhalle vor einem begeisterten Publikum, wieder Akzente zu setzen, und er
manifestierte abermals seinen Ruf als »herausragender weißer Bluesmann seiner Generation« (Rolling Stone).