Zwei Konzerte in Deutschland waren dieses Jahr für
Johnny Winter angesetzt. Glücklicherweise fanden diese Termine auch statt und so trat er einen Tag vor seinem Konzert in Tübingen auch in Wuppertal auf . Mit dabei die
Henrik Freischlader Band - und ein
RockTimes-Autor.
Dass die Börse in Wuppertal bereits schon Tage vorher ausverkauft (!) war, muss man angesichts dieses Doppelpacks nicht erwähnen. Über 900 Fans freuten sich auf einen musikalisch hochkarätigen Abend und sollten nicht enttäuscht werden.
Zu Beginn spielten natürlich die international erfolgreichen Lokalhelden: Die
Henrik Freischlader Band. Sie zeigten uns ihr unumstrittenes Können an ihren Instrumenten und kamen mit perfektem Sound daher. Diesmal spielte die Band allerdings in neuer Besetzung:
Henrik Freischlader (Gitarre, Gesang),
Theofilos Fotiadis (Bass),
Hardy Fischötter (Schlagzeug) und
Moritz Fuhrhop (Hammond Orgel).
Da der Saal bereits vor
Henrik Freischlader und seiner Truppe abgedunkelt war, war die Stimmung der heimischen und angereisten Blues-Fans bereits vor der Show am Kochen. Als aber dann der erste Gitarren-Riff den Raum beschallte war die Stimmung merklich am Brodeln. Einzigartig!
Auf gewohnt höchstem Niveau ließ es die Band richtig krachen. Wunderbar:
Henriks neues Line-up schafft es ebenfalls, seine Genialität zu unterstützen und bringt auch noch frischen Wind mit auf die Bühne; das Gesamtpaket stimmt und die Band bringt neuen Glanz in
Henriks angestaubtes Repertoire. Wieder mal beeindruckt
Henrik mich und alle Anwesenden.
Nach einer 30-minütigen Umbaupause - die Zeit erlaubte es mal, den gefühlt-überfüllten Saal zu verlassen und durchzuatmen - betrat dann der weißeste aller Blues-Sänger die Bühne:
Johnny Winter! Fast schon 'geisterhaft' wurde
Johnny zur Bühne begleitet, wo er sich, wie gewohnt mit Hut und seiner kopflosen Gitarre, auf einem Stuhl am äußersten Bühnenrand niederließ. Zum Leid der hinteren Reihen, denen damit die Chance einen Blick auf ihn zu werfen verwehrt wurde. Obwohl der 65-jährige seit Jahren gesundheitlich angeschlagen ist, merkte man es
Johnny an diesem Abend nicht an.
Bei seinem Besuch in Wuppertal war er in Bestform und lieferte eine sensationelle Show ab, die sein Publikum (einschließlich mir) so bestimmt nicht erwartet hätte. Mit viel Energie und Fingerspitzengefühl verzauberte er die Zuhörer binnen Sekunden für Stunden. Einer lebenden Legende gerechtfertigt, schmetterte er mit unglaublichem Sound seine rockigen Blues-Songs durch den Saal - fast bis Mitternacht. Was soll man da noch weiteres sagen?
Ganz zu meiner und einiger anderer Fans Freude, darunter übrigens auch der junge Blues-Gitarrist
Jan Schwarte, gab
Johnny Winter nach der Show noch Autogramme.
Jan Schwarte ließ es sich nicht nehmen, eine original Firebird-Gitarre signieren zu lassen, während ich mich mit einem signierten CD-Cover zufrieden gab. Ein gelungener Abend und einer, den so mancher nicht vergessen wird. Dafür war es einfach zu gut!
Sollte dieser Artikel oberflächlich und kurz erscheinen, dann hat dies nur einen Grund: Ein solches Spektakel kann man nicht mit Worten beschreiben. Man muss dabei gewesen sein - oder man hat ein unglaubliches Ereignis verpasst. Jeder, der die Chance hat, sowohl Johnny Winter als auch die Henrik Freischlader Band zu sehen, sollte diese wahrnehmen. Es erwartet Euch gute Musik, super Stimmung und ein unvergesslicher Abend voller Spaß.
Gruß und Danke für die Akkreditierung gehen an dieser Stelle nochmals an Marcus Grebe vom Live Club Barmen.