Todd Wolfe war von 1993 bis 1998 Gitarrist in Sheryl Crows Band. Zusammen mit ihr hatte er seinerzeit auch die Demo-Fassung ihrer ersten CD "Tuesday Night Music Club" eingespielt.
Seine persönliche Vorliebe gilt aber dem Blues, den er mit einigen eigenen Bands verwirklicht hat.

So gründete der aus New York stammende Gitarrist zusammen mit Eric Massimino (Bass), Yves Gerard (Drums) und Mike Lattrell (Keyboards), bestimmt bekannt als Tastenmann bei Popa Chubby, das Todd Wolfe Blues Project.
Anfang Dezember 1998 spielte er gemeinsam mit seiner Band zwei Tage im legendären Club 'Manniy's Car Wash' in New York. Aus den Mitschnitten dieser beiden Konzerte entstand Todd Wolfes Debüt CD "Live From Manny's Car Wash".

Neben zwei Songs aus Wolfes Feder ("On The Run" und "Four Walls") hören wir sieben Coversongs, u.a. drei von Willie Dixon geschriebene Tracks, "I Can't Quit You Baby", "Evil" und das über 11 Minuten lange "Same Thing".

New York City Blues, da müssen auch der oben bereits erwähnte Popa Chubby und Michael Hill genannt werden. Und so ist auch Wolfs Blues einzuordnen.

Todd Wolfe beweist auf "Four Walls", einem Midtempo-Blues, dass er auch perfekt mit dem Bottleneck umgehen kann. Das Slide Solo gegen Ende des Songs ist eines der Güteklasse A.
"On The Run", Highspeed-Bluesrock pur. Da bleibt keine Zeit zum Atmen. In diesem Song pulsiert die Großstadt.

In "You Gonna Reck My Life" geschrieben von Chester Burnett, besser bekannt unter dem Namen Howlin´ Wolf, wird Creams "Spoonful" zitiert. Wolfe kann sich an seiner Gitarre so richtig austoben, seine verzerrten Vocals klingen so als würde er durch ein Harp-Mikro singen. Diesen hörenswerten Effekt benutzt er auch auf Dixons "Evil". Die bekannt fulminanten Lattrell´schen Keyboards geben dem Song zusätzliche Würze.

Zu einer echten Party-Nummer wird "Homework". Tolle Riffs, schöne Breaks, ein Stimmungsmacher schlechthin.

Neben einer überaus gelungenen Interpretation von Peter Greens "Stop Messin´ Around" liefern Todd Wolfe & Co. eine emotionsgeladene Version von B.B. Kings "Eyesight To The Blind" ab. Wieder zeigt Mike Lattrell, dass er ein wahrer Flinkefinger an den weißen und schwarzen Tasten ist. Überhaupt ergänzen sich Wolfe und Lattrell vorzüglich auf dieser CD.

Das es auch anders geht dokumentiert Todd Wolfe auf "Same Thing". Slow- und Midtempoblues mit Feeling und ausgiebigen Gitarrensoli. Für mich das Highlight der CD.

Die Atmosphäre im Club, die beim Hören quasi spürbar ist und das eine oder andere Brummen des Verstärkers beleben nur den ausgezeichneten Gesamteindruck der ersten Todd Wolfe CD.

Mit "Delaware Crossing" (2003) und "Why Thank You Very Much" (2004) beweist Todd Wolfe, dass "Live From Manny's Car Wash" keine Eintagsfliege war.
Highly Recommended.