Tony Joe White / Black And White
Black And White Spielzeit: 19:20 (side A), 15:51 (side B)
Medium: LP (180g Vinyl)
Label: Music On Vinyl (Warner Bros Records), 2014 (1969)
Stil: Swamp Rock


Review vom 16.05.2014


Michael 'Mike' Schröder
Der am 23. Juli 1943 in Oak Grove, Louisiana geborene Gitarrist und Sänger Tony Joe White kann auf eine umfangreiche Diskografie zurückblicken. Bis zum heutigen Tag hat der Mann 21 Alben veröffentlicht. Sein Debütalbum erschien 1969 und wurde mit dem Titel "Black And White" versehen. Produziert hatte das damals Billy Swan. Jetzt, nach 45 Jahren, hat das Label Music On Vinyl dieses Erstwerk des Künstlers auf 180g Vinyl erneut herausgebracht. Der Sound wurde neu überarbeitet, so dass die Platte zwar heutigen Standards noch nicht entspricht, aber schon sehr ordentlich klingt.
Während auf der ersten Seite ausschließlich Songs zu hören sind, die Tony Joe White selbst geschrieben hat, befinden sich auf der Zweiten fünf Fremdkompositionen. Kurioserweise ist auf dem Cover zu lesen, dass Bergen White auf Seite B die Songs 1, 4, 5 und 6 arrangiert hat, aber auf dieser gibt es nur fünf Tracks. Vermutlich liegt es daran, dass auf der Original-LP von 1969 der Titel "Polk Salad Annie" ursprünglich auf der zweiten Seite war, jetzt aber auf die erste gepresst wurde.
Mit "Willie And Laura Mae Jones" beginnt die Platte recht groovig mit Streichern und einer tollen Stimme von Tony Joe White. Die Bläsersätze setzen dezent ihre Einsätze und die Gitarre bleibt hier etwas im Hintergrund. Das ändert sich allerdings schon beim nächsten Track "Soul Francisco". Hier rifft der Meister schön soulig. Ansonsten läuft die Nummer auf Sparflamme. "Aspen Colorado" kommt balladesk daher mit einem schönen Piano und gefälligen Streichereinlagen. "Whompt Out On You" kann mit guter Schlagzeugarbeit und einem tollen Groove überzeugen. Diesmal gibt es sogar ein kurzes riffiges Gitarrensolo. Schade, dass die Songs so kurz sind. Hier und da hätten mir etwas ausuferndere Längen gut gefallen, weil ich denke, dass der Mann musikalisch sicher noch mehr zu sagen gehabt hätte. "Don't Steal My Love'" schlägt dann etwas aus der Art. Mit Wah-Wah-Gitarre und einem teilweise schreienden Sänger. Das kommt richtig geil rüber! "Polk Salad Annie", sicher DER Klassiker des Künstlers, hebt sich deutlich aus dem Album hervor. Super Bläsereinsätze, tolle Harp und eine Gitarre, die hier und da an CCR erinnert.
Richtig rockig beginnt die zweite Seite der schwarzen Scheibe mit "Who's Making Love" und "Baby Scratch My Back". Danach wird es für meinen Geschmack mit "Little Green Apple" etwas zu kitschig, auch wenn Mr. Joe White gesanglich hier durchaus überzeugen kann. Das setzt sich mit "Wichita Lineman" und "Look Of Love" dann bis zum Ende der Scheibe weiter fort. Schade, begann die Seite zwei doch so vielversprechend. Nichtsdestotrotz lohnt sich die Anschaffung des ersten Albums des Künstlers schon allein wegen der tolle Stimme und der ansprechend arrangierten Songs mit richtig guten Bläsersätzen.
Line-up:
Tony Joe White (vocals, guitar, harmonica)
David Briggs (piano, organ)
Jerry Carrygan (drums)
Norbert Putnam (bass)
Tracklist
Seite A:
01:Willie And Laura Mae Jones
02:Soul Francisco
03:Aspen Colorado
04:Whompt Out On You
05:Don't Steal My Love
06:Polk Salad Annie
Seite B:
01:Who's Making Love
02:Baby Scratch My Back
03:Little Green Apples
04:Wichita Lineman
05:Look Of Love
Externe Links: