Wednesday 13 / Calling All Corpses
Calling All Corpses Spielzeit: 44:26
Medium: CD
Label: Cargo Records, 2011
Stil: Horror Punk


Review vom 21.11.2011


Jürgen B. Volkmar
Wednesday 13 alias Joseph Poole ist zurück. Und mit ihm "Calling All Corpses", sein viertes Studioalbum, das er mit seinen Zombies eingespielt hat. W 13 wandelt auf vielen Spielwiesen, einer dieser Schauplätze sind die Murderdolls, bei denen er zusammen mit Joey Jordison von Slipknot ebenfalls dem Horror Punk eine Klangstätte bietet.
Dass "Calling All Corpses" kein Death- oder Black Metal-Schlachtfest ist, kann man unschwer an den ersten Klängen erkennen. Horror Punk, wie er auch teilweise, allerdings in anderen klanglichen Schattierungen, von Marilyn Manson am Anfang geboten wurde. Endzeit-Feeling mit entsprechender Düsternis ist allerdings auf jedem Track inklusive. Die komplette Horror-Szenerie rauscht an einem vorbei, ob Zombies, Vampire, Serienkiller, alle werden irgendwie bedient. Die Zwischenwelt greift mit tödlichen Klauen nach dem Zuhörer und versucht, ihn zu verschlingen.
Todesmetallattitüden sind allerdings nur hauchzart vorhanden, stattdessen Punk mit starken Refrains aus dem Liederzyklus der Untoten, und die erfrischen selbst schon fast verweste Kadaver. W 13 offenbart daher eine schizophrene Identität. Alles, was sich auf dieser drehbaren Todesscheibe befindet, ist in jeder Beziehung eingängig und lädt selbst die morschesten Knochen zum Tanz der Teufel ein.
Nichts ist billig oder vordergründig auf reinen Effekt produziert, die so genannte Extrem-Ausrichtung erfolgt auf einem vorhersehbaren Nenner, der deutlich Klischees als Mittel zum Zweck einsetzt. Dies erfolgt jedoch nicht nach Old School-Art, sondern in modernisierter Form.
"One Knife Stand", "London After Midnight" oder "Miss Morgue" blasen einem die Hirnmasse einzeln aus den Augenhöhlen. Hier klappern wirklich die Gebeine zum tödlichen Beat der aufspielenden Leichenträger. Deutlich außer Rand und Band geifert der Shouter, teils im besten Massaker-Growling, andererseits auch mit Klargesang, deftigen Grusel-Lyrics, die humoristisch genug sind, damit auch der letzte Hinterwäldler Schein und Realität auseinanderhalten können sollte.
Mit "Candle For The Devil" setzen die Finstermänner eine absolute Klang-Bestie frei, die an
Alice Coopers Frühzeit erinnert. Ein wahrer Rockorkan mit Riffs, die das Fleisch vom Knochen trennen und einer Hookline, die ganze Legionen von Schwarzkitteln zu Gläubigen verdammen wird.
Wednesday 13 hat mit "Calling All Corpses" dafür gesorgt, dass das Grauen nicht in Grausen übergeht, sondern ein vitaler Nachfolger mit viel Groove und originellem Songwriting ihren Anhängern den Schlaf rauben wird. 9 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Wednesday 13 (lead vocals, rhythm guitar, keyboards)
Roman Surman (lead guitar, background vocals)
Jack Tankersley (bass, guitar, background vocals)
Jason 'Shakes' West (drums, background vocals)
Tracklist
01:Blood Fades To Black
02:I Wanna Be Cremated
03:Ghoul Of My Dreams
04:One Knife Stand
05:Calling All Corpses
06:Miss Morgue
07:Silver Bullets
08:Band At Being Human
09:London After Midnight
10:Candle For The Devil
11:We All Die
12:Something Wicked This Way Comes
13:Blood Fades To Black (Reprise)
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