Well Informed Citizens präsentierten bereits 2013 den 'Führer der Revolution', doch das Album landete erst jetzt in meinem Briefkasten und heißt im Original "Leaders Of The Revolution". Es ist mit einer Spiellänge von einer knappen halben Stunde relativ schnell heruntergespult, und wenn es einen 'Führer' von "Leaders Of The Revolution" geben sollte, kann es sich nur um Daniel Nathan handeln, der sich am meisten aus dem fünfzehnköpfigen Line-up abhebt, weil er der einzige ist, der bei jedem Song mitwirkt.
Etwas gewöhnungsbedürftig klingt der Opener und gleichnamige Titeltrack "Leaders Of The Revolution", eine Mischung aus Rap-Gesang und fetten Gitarren-Riffs. Es ist ein Song, dessen Entwurf und Darbietung ich so relativ selten geboten bekomme. Ich find ihn gut, denn abwechslungsreich gestaltete Musikstücke haben mir noch nie geschadet und spiegeln letztlich gleich die Flexibilität der Band wider. Nun gut, bei dem Mitwirken der zahlreichen Musiker liegt es fast auf der Hand, dass man hier und da etwas experimentiert. Der Beweis folgt umgehend mit "Homework", einem Teil mit vielen Bläsereinsätzen, das sich nicht mal ansatzweise mit "Leaders Of The Revolution" vergleichen lässt, und "Sweet Maria", einem Blues Rock-Song, der mit Tastenelementen, weiblichem Background sowie Strom- und akustischen Gitarren exzellent gewürzt ist.
Vom ersten bis zum letzten Stück der CD fällt nicht ein einziger Song entscheidend ab. Im Gegenteil, "Leaders Of The Revolution" glänzt nicht nur mit der Besetzung von erstklassigen Musikern, sondern wirkt stark instumentalisiert, sehr kompakt und besticht - insgesamt betrachtet - mit einer Top-Qualität. Neben dem bereits erwähnten Titeltrack eignen sich noch "American Girl" und der Schlussakt "Triclops" für Hörproben.
Dem Produzenten und Tonmixer des Albums Jack LeTourneau ist ein toller Arbeitsnachweis gelungen, denn es gibt weder an den Liedern, noch am Sound irgendetwas auszusetzen. Wenn es hier überhaupt etwas zu bemängeln gibt, dann ist es die Tatsache, dass der Tonträger nicht mal über eine halbe Stunde Spiellänge hinauskommt. Doch ist es nicht besser, gut siebenundzwanzig Minuten glänzende Musikergüsse aus einer Mischung von Blues- und Southern Rock zu konsumieren, als ein Doppelalbum von minderer Qualität abzuspielen? Ich denke, fast jeder Musikfreund wird sich für die erste Option entscheiden und von dem Gesichtspunkt aus kann ich bedenkenlos eine Kaufempfehlung aussprechen.
Line-up:
Daniel Nathan (lead guitar - #1-7, rhythm guitar, last solo - #8, bass - #2,4,5,7, backing vocals - #1, vocals - #3,4,7)
Zach Steiner (bass - #1,3,6,8)
Brian Nolan (drums)
Jack LeTourneau (backing vocals - #1, vocals - #7, trombourine - #5)
Ben Hall (vocals - #2,5)
Kris Crow (organ - #2,4,7)
Jimmy Voegeli (piano - #1,8)
Peter Neumer (saxophone - #2)
Dave Schmidt (trombone - #2)
James 'Pie' Cowen (congas & shaker - #3)
Mike Cammilleri (organ - #3,6)
Nicole Waters (vocals - #3)
Bobby Messano (slide guitar - #5,8)
Kevin Topel (guitar - #5)
Tamara Anderson (vocals - #6)
Tracklist |
01:Leaders Of The Revolution (3:50)
02:Homework (3:24)
03:Sweet Maria (3:52)
04:Would You Leave? (3:51)
05:American Girl (3:20)
06:God Of War (3:59)
07:Angela (3:08)
08:Triclops (4:59)
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