Gleich mit dem Opener "Bar, Guitar And A Honkey Tonk Crowd" legt man ein fettes Pfund vor. Das ist ein 'Stop-and-go'-Stampfer, wie man ihn einzig von
Lynyrd Skynyrd in guten Momenten erwarten darf. Hier schließt man auch nahtlos an die besten Songs des Vorgängers, wie bspw. "Thief Of Hearts" oder "Kyle Hope", an. "Guitar Picker" rockt deutlich rumpeliger - die 'luftige' Attitüde des Openers fehlt leider. Die drei folgenden Country-Songs wissen dagegen wieder voll zu überzeugen. "Ballad Of A Southern Man", "Calm Before The Storm" und "Broken Window Serenade" scheinen der schwülen Hitze der Swamps des Südostens entrissen und verströmen den leicht melancholisch-depressiven Charme dieses Landstriches.
Danach wird wieder einen Zacken zugelegt. Besonders herausragend sind hierbei die beiden Nummern, die der bestens beleumundete
Leroy Powell, der "Firewater" gekonnt produzierte, beigesteuert hat: "Turn It On" und "How Far". Dies ist Southern Rock der härteren Gangart, der den großen Vorbildern aus den Siebzigern in keiner Weise nachsteht!
Zwei ganz spezielle Perlen hat man mit "Virginia" und "Anna Marie" auf "Firewater" verewigt. Die beiden Songs folgen direkt aufeinander und könnten unterschiedlicher nicht sein. "Virginia" trieft geradezu vor Traurigkeit, während "Anna Maria" vor überbordender Fröhlichkeit nur so schäumt. Klasse gemacht!
Die zwei Longtracks, die dieses Album beschließen, reichen allerdings nicht ganz an ihre überragenden Pendants von "Road To Life" - ich denke hier vor allem an "American Outlaws" und "Tya" - heran. An diese beiden Überflieger kommen "Strange Dreams" und die mit acht Minuten zeitlich völlig überzogene akustische Ballade "Song For You" nicht heran, auch wenn die abschließende Gitarrenschlacht in der erstgenannten Nummer natürlich ganz stark ist.
(Fast) alles richtig gemacht, Jungspunde! Album Nummer zwei und drei sind schließlich die schwierigsten Herausforderungen.
8 von 10 RockTimes-Uhren - setzen und bitte genauso weitermachen!!