Da geistert wieder ein Begriff herum, der es schwierig macht, eine Band in die 'richtige Schublade' zu packen: Red Dirt.
Laut Pressemitteilung soll diese Musik sehr stark von der Red Dirt-Scene beeinflusst worden sein.
Red Dirt-Scene - zunächst zum Verständnis ein kleiner Ausflug:
In Oklahoma gibt es Erde und Staub von rötlicher Farbe. Auch in Texas soll dieser Staub wirbeln und Arkansas nimmt das wohl ebenfalls für sich in Anspruch.
Wie auch immer, Fakt ist, dass sich in dieser Gegend eine Musikszene befindet, die sich dadurch auszeichnet, außerhalb des Mainstreams zu musizieren.
Willie Nelson und Waylon Jennings könnte man somit gleichfalls in diese Schublade stecken.
Doch weg damit - hier geht es um Musik und nicht um Kategorisierung derselben, das kann letztlich der Hörer entscheiden, wohin er diese stecken möchte.
Die fünf Musiker aus Arkansas machten 2007 Urlaub von ihren Hauptbeschäftigungen, um in Norman, Oklahoma, in fünf Tagen die Songs einzuspielen.
Und - das ist Country Rock mit 'Pop-Appeal'.
Da klingen die Eagles ("Empty Bottles ") durch, da vernehme ich Spuren des typischen Southern Rocks der 70er Jahre (ein wenig Lynyrd Skynyrd)... letztlich klingt das alles sehr geglättet, recht harmonisch, ohne Ecken und Kanten.
Für mich sehr gefällige Musik, die sich in den derzeitigen amerikanischen Country-Charts gut machen würde. Lediglich "Drinkin' Slow (All Night Long)" rockt hier etwas schmutziger ab.
Anklänge der Outlaw-Szene, wie es die Nutzung des Vornamens eines ihrer Namensgeber, Willie Nelson, vermuten lassen könnte, sind Fehlanzeige. Izzy Stradlin (Ex- Guns N' Roses), der andere der Vorbilder der Band, ist der 'zweite Pate'.
Auffällig ist die Balladenhäufigkeit unter den Titeln (Tracks # 2,4,5,7,8,11 und 12), die sich der geneigte Zuhörer somit ohne große Aufregung zu Gemüte führen kann.
Außer zwei Stücken sind alles Eigenkompositionen, die mich aber allesamt nicht packen können.
Ich empfinde die Kompositionen einfach nur als durchschnittlich. Deren Interpretation ist gut, aber nicht aufregend, also auch nur Durchschnitt.
Es klingt überwiegend einfach nur angenehm, zu schemenhaft, da fehlen solche Elemente, die gefühlsmäßig angreifen, es kommt oft altbacken, was grundsätzlich nicht schlecht sein muss.
Aber hier ist es zumeist ziemlich an der Oberfläche, die Musik hat für mich keine 'Tiefenwirkung', ist wenig innovativ, daher gibt es nur 6 von 10 RockTimes-Uhren.
Für den mainstreamigen Country-Markt sehe ich für die Band genauso wenig Chancen wie für das, was hier als Red Dirt vermarktet werden soll.
Die Band sollte sich entscheiden, wohin sie möchte.
Line-up:
Heath Molton (vocals, electric guitars)
Devin Robberson (vocals, acoustic guitars)
Jimmy Stengel (lead guitars)
Jim Ward (bass)
Andrew Holland (drums)
Tracklist |
01:Chop Away
02:Music Man
03:Ain't That Right
04:Lonely Driver
05:Smoke On The Highway
06:Empty Bottles
07:Sweet Melissa
08:On And On
09:Drinkin' Slow
10:Can't Keep Your Love
11:Truth
12:Livin' For The Weekend
13:Drinkin' Tobacco And Smokin' Stoli
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