Als Allererstes muss ich hier erstmal rummotzen!!!!
Denn wenn eine Plattenfirma es für nötig hält eine Promo zu verschicken, die in den Liedern vollgelabert ist, um zu verhindern, dass das ganze im Netz landet, ist das schon ganz schön arm, denn gerade Metaller und im ganz besonderen True Metal-Fans wollen doch ein wertiges Produkt ihr eigen nennen, ein schmuckes Digi oder dergleichen in den Schrank stellen und nicht so ein seelenloses MP3-Monster auf ihrem Rechner!
Gut, genug genörgelt, Wizard feiern 2009 ihr 20-jähriges Bestehen mit einem echten Hammerschlag, nämlich mit einem Thorshammer. Und dass die Band das schon so lange macht, hört man zu jeder Sekunde, denn was die Deutschen hier abziehen ist nicht nur einfacher stupider Germanen-Metal, wie man ihn leider viel zu oft zu hören bekommt. Nein, der hier vorliegende (Thors)-Hammer bewegt sich auf sehr hohem Niveau und kann jederzeit mit ähnlichen Platten anderer Bands konkurrieren.
Wuchtig in Szene gesetzt von Andy Horn, der schon mit Bands wie Primal Fear, Sinner und Co. gearbeitet hat und Wizard eine amtliche Produktion aufs Kettenhemd gezaubert hat.
Zum Beispiel fegt es den letzten Output der Herren DeMaio und Adams von Manowar locker beiseite. Auch wenn ab und an doch mal Ähnlichkeiten zu den Yankees auftreten.
Die Mannen um Gitarrist Michael Maaß haben sich entschlossen, mit ihrer neuen CD ein weiteres mal dem nordischen Götterpanoptikum zu huldigen, nachdem schon auf der 2003 erschienenen CD Odin zu musikalischen Ehren kam.
Zugegeben ist das echt nicht mehr neu, denn jede zweite Pagan-, Viking- oder Ich-renne-mit-meinem-Schwert-und-meinem-Met-Horn-durch-den-Wald-Band hat schon mal in der "Edda" nachgesehen und die ollen Germanengötter für ihr Textkonzept aus Asgard herunter nach Midgard gezwungen, um für einen Plattentitel oder gar ein ganzes Konzeptalbum herzuhalten.
Wenn Quorthon (†7.6.04 - R.I.P) von Bathory wüsste, was er damals mit seiner "Blood Fire Death" angerichtet hat (Quorthon gilt ja bekanntermaßen als der Hauptinitiator des so genanten Pagan Metals) würde er sich wahrscheinlich solange mit einem selbstgefertigten Thorshammer auf den Wikingerhelm schlagen, bis auch der letzte Götter-Gedanke sich in einen bierseligen Furz Lokis verwandelt hätte!
Na ja, aber darüber kann man ja auch hinweghören, oder es begrüßen, sollte man noch nicht genug Ragnarök und Co. im heimischen Plattenregal stehen haben.
Musikalisch dagegen gibt es absolut nichts auszusetzen, geboten wird feiner Power Metal, mit dem Hang zum Speed. Schon beim Opener wird einem gleich gezeigt, was einen in den nächsten 49 Minuten erwartet. Bombastisch bollernde Drums, tolle Chöre, sofort nach dem ersten Hören hängen bleibende Melodien und Riffs, die herrlich derbe aber nicht unpassend zur Musik erklingen.
Und so geht es (Hammer)-Schlag auf (Hammer)-Schlag weiter! Im Song "Utgard" erreicht Sänger Sven neben leichten Growls (keine Angst, es wird nur selten mit diesem Gesangsstil kokettiert) schwindelerregende Höhen, was einen sehr hohen Wiedererkennungswert ausmacht. Dennoch bewegt man sich deutlich in mittleren Tonlagen und benutzt dieses hoch und tief im Gesang nur als Ergänzung, nicht als dauerndes Mittel zum Zweck.
Eine CD, die echte Hits wie "Utgard", "The Visitor", "Stolen Hammer" mit im Gepäck hat und dazu einlädt, doch noch mal die Playtaste zu drücken um Wizard ein weiteres mal headbangend durch ihre Version der nordischen Göttergeschichte zu folgen.
Fans von Grave Digger, Primal Fear, Hammerfall und Manowar sollten sich dieses glänzende Stück germanischen Stahls auf jeden Fall in ihr heimisches Refugium holen, zumal die endgültige Version als Digipack erscheint, was zu meiner eingangs erwähnten Feststellung zurückführt.
In diesem Sinne 'UP THE HAMMERS'.
Line-up:
Sven D'Anna (Gesang)
Dano Boland (Gitarre)
Volker Leson (Bass)
Sören van Heek (Schlagzeug)
Michael Maaß (Gitarre)
Tracklist |
01:Midgard's Guardian
02:Asgard
03:Utgard (Part I)
04:Utgard (Part II)
05:The Visitor
06:Stolen Hammer
07:Pounding In The Night
08:What Would You Do?
09:Lightning
10:Resurrection
11:Serpent's Venom
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