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Zach Williams & The Reformation / A Southern Offering
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Wie oft ist Southern Rock schon tot geschrieben worden und - allen Unkenrufen zum Trotz - tauchten immer wieder Lichtgestalten auf, die das Feuer neu entfachen konnten. Wohlgemerkt: Ich spreche hier von Bands wie Hellsingland Underground oder Blackberry Smoke und nicht von irgendwelchen Stoner- und Metal-Platzpatronen, die sich dieses Brandings bedienen, nur weil der Sänger vielleicht vor zwanzig Jahren südlich der Mason-Dixon-Line geboren wurde.
Vor zwei Jahren tauchte eine hierzulande völlig unbekannte Band auf und legte ein Album vor, das die Kinnlade runterklappen ließ. Gut, diesen Überraschungseffekt können Zach Williams & The Reformation mit "A Southern Offering" nicht mehr erzielen, weil man natürlich nach dem bärenstarken "Electric Revival" mit einer weiteren Großtat rechnen durfte - und: es ist eine solche geworden! Was gleich ins Auge springt, ist ein unglaublich cooles Cover. Nicht etwa Mythen in Tüten sondern 'Frieden im Einweckglas', quasi für die Nachwelt konserviert, wird hier serviert - höhöhö, der erste Brüller ist Zach Williams und seinen Reformatoren schon mal sicher. "Mason Jar" (Einmachglas) nimmt später darauf Bezug.
Während "Electric Revival" größtenteils im Midtempo-Bereich daherkam, startet der Opener "Gravy Train" mit einem irren Tempo durch. Das ist wie 'ne Dampflok mit durchgetretenem Wah Wah-Pedal und flitzendem Bottleneck - Volldampf voraus. Das angesprochene "Mason Jar" zieht dann wieder im gewohnten Tempo seine Bahnen bis nach etwa zwei Minuten eine aufheulende Slide den Druck gewaltig erhöht - eine Hammernummer! Der Einstieg zu "Fool's Moon" erinnert etwas an Mules "Soulshine". Vier (!!) Gitarren lassen das Ding richtig cool 'abgrooven'. Überhaupt ist "A Southern Offering" verdammt Gitarren-orientiert, wie sich das für Mucke, die munter zwischen Blues-, Roots- und Jam Rock mäandert, gehört. Kaum zu glauben: Mit "Moving On" ist tatsächlich eine weitere Steigerung drin. Wie alle Songs sehr kompakt arrangiert, knallt nach verhaltenem Beginn ein Mörder-Riff unter der Bridge derart an die Hirnschale, dass diese abzuheben scheint, um dann auf einen eingängigen Mitgröl-Refrain überzuleiten. Satte Double-Leads sorgen obendrein für waschechtes Southern-Feeling. Mit "Picture Perfect" kommt die überfällige Power-Ballade. Wer die Hammond so schön seelenvoll bedient, bleibt leider nebulös. "The Fix" ist Southern Boogie in Reinkultur, und wenn Slide und Harp sich heulend duellieren, bleibt kein Auge trocken! "Motels And Highways" trieft geradezu von den üblichen Klischees und ist genau deshalb der richtige Song am richtigen Platz. Leider werden auch hier die Infos zu den wunderschön trällernden 'Southern-Miezen' wie dem Tastendrücker vorenthalten (ich hasse so was!).
"Rock'n'Roll Me" erklärt sich von selbst und leitet auf die zweite Power-Ballade, "PO Box And A Postcard", über. Hier standen offensichtlich die Krähen Pate, dies aber so überzeugend, dass es keinesfalls abgeschmackt wirkt. Mit angezogener Handbremse, aber ernorm druckvoll meldet sich der Blues-Rocker "Wishing Well" zu Wort und avanciert zu einem echten Highlight dieser Scheibe. Das abschließende "Sky Full Of Treasures" ist ein 'Seelenstrip' zur Akustischen par excellence - braucht man nicht unbedingt, aber wenn's dem seelischen Gleichgewicht des Protagonisten dient, soll's recht sein.
Einen 'Zehner', wie ihn Kollege Daniel dem Vorgänger zusteckte, vergebe ich nicht, aber
9 von 10 RockTimes-Uhren sind ja die gleiche Liga! Schade, dass das Album nur in einem billigen Pappschuber in Vinyl-Optik erhältlich ist. Skynyrd gehen bekanntlich im November ins Studio. Bleibt zu hoffen, dass sie sich zuvor ein "Southern Offering" zu Gemüte führen...
Line-up:
Zach Williams (lead vocals, acoustic guitar, harp) Robby Rigsbee (lead and slide guitars) Barry Fowler (lead guitars) 'Red' Dorton (bass, backing vocals) Creed Slater (drums, backing vocals) Josh Copeland (lead guitars, backing vocals) [Played on album only]
Externe Links:
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