McGuinn goes Ethno?
Dieses mag spontan in den Sinn kommen. Einige erinnern sich vielleicht noch daran, dass York einst Mitglied der Byrds war. So singt er auf diesem Album mit einer Stimme, die oft sehr an Roger McGuinn erinnert, und die Ethno-Einflüsse sind unüberhörbar. Doch auch die 12-String erinnert an den ehemaligen Chef.
McGuinn hatte später mit seinen 'Folk Den'-Projekten ähnliche Musik vorgelegt, man lausche hier gleich beim ersten Titel näher hin. Diese Platte ist Yorks erstes Soloalbum und ist 1999 auf Taxim Records erschienen. Der Künstler spielt neben Gitarren und Bass auch verschiedene Instrumente aus unterschiedlichen Kulturkreisen dieser Welt, sei es die arabische 'Oud' oder auch Instrumente aus China oder Mexiko.
Dabei nehmen diese exotischen/fernöstlichen Instrumente allerdings nur eine Begleitfunktion ein und runden das Bild dieser an sich herrlich harmonischen Platte lediglich ab, die exotischen Farbkleckse sind es sozusagen. Aber diese fernöstliche und auch indianische Stimmung ist dennoch durchgehend präsent. Die Songs fließen auf vorwiegend akustischer Gitarrenbasis leicht und locker dahin
Mitgeholfen haben viele Freunde aus der kalifornischen Szene, alte Recken wie Chris Darrow oder auch Johns Kinder Ruby und Zane ("Half-Breeds Are The Hope Of The World").
York hat sich in all den Jahren nach den Byrds wohl intensiv mit fremden Kulturen und ihrer Musik auseinandergesetzt. Und das Ergebnis ist wirklich äußerst angenehm, weil man spürt , dass er die Harmonie und die Spiritualität all dieser Kulturen verinnerlicht hat und dieses in seinen Liedern, auch textlich, Ausdruck verleiht!
Ich denke, hier haben wir einen jener positiven Fälle, wo dem Musiker freie Hand gelassen wurde und dieser seine persönlichen Vorstellungen künstlerisch ohne Zwänge und Fremdbestimmtheit verwirklichen konnte.Ein sehr empfehlenswertes Album für alle, die jenseits der Lautstärke etwas Harmonie herbeisehnen.Hier ist eine prima Gelegenheit dazu.
"Claremont Dragon" ist eine dieser 'kleinen, feinen Platten', die unbemerkt auf Grabbeltischen landen, und es gar nicht verdient haben - nur weil die Musik nicht spektakulär und/oder oberflächlich reißerisch daherkommt. Schade ist das!
Als Fan der Byrds ist diese Platte einfach unverzichtbar für mich gewesen und sollte es auch für alle anderen sein, die die Musik der Byrds und von McGuinn lieben.
Line-up:
John York (vocals, 6 and 12 string guitars, pipa, gu zheng, fretted and fretless bass, WMI tenor guitar, violin, Native American flute, Chinese Jade Screen flute, dong xiao, oud, utfy, Irish harp, tin whistles, rattles, gongs, mu yu, tamborine, dumbek, snare drum, zils, alto and tenor baroque recorders, harmony vocals)
Patrick Brayer (violin, mandolin)
Chris Darrow (dobro, slide steel guitar, slide-sitar)
Michael Foley (harmony vocal)
Ruby Elise Foley (harmony vocal)
Zane Valentino Foley (harmony vocal)
Anastasia Horne (harmony vocal, cameo vocal)
Ana Maria Maldonado (cello)
David Millard (harmony vocal)
Rheema Nassar (harmony vocal)
Gordon Waller (harmony vocal)
Tracklist |
01:On Whose Door (John York) 5:13
02:Rubiah (John York) 5:38
03:Another Life (John York) 3:56
04:No More War (John York) 6:10
05:Heartache Suzanne (John York/Nicky Hopkins) 5:18
06:Jennifer Tsai (John York) 7:09
07:Target Of A Thousand Arrows (John York) 5:12
08:Money Like Rain (John York) 6:57
09:Daddy's Gonna Pick Her Man (John York) 5:45
10:Oh My Children (John York) 4:51
11:Half-Breeds Are The Hope Of The World (John York) 5:50
12:My Lai (John York) 05:30
13:Spirit Is Stronger Than Anything (John York) 6:58
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Externe Links:
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