»Nomen est omen« möchte man fast sagen, wenn man den Titel dieser Scheibe mit der Vita des amerikanischen Blues-Rockers Mike Zito in Einklang bringen will. Schon vor einigen Jahren begann er seine musikalische Karriere als Solokünstler, wechselte dann für eine intensive Zeit zur Royal Southern Brotherhood und nahm dort unlängst seinen Hut, um wieder 'alleine' zu musizieren. Mit "Keep Coming Back" ist er nun also richtig back in (solo)-business. Zu unterschiedlich waren die musikalischen Ambitionen in der Bruderschaft, was bekanntermaßen auch Devon Allman erfahren hat. Das heißt jedoch nicht, dass man in Feindschaft auseinander gegangen ist, es steht nunmehr lediglich die uneingeschränkte Verwirklichung eigener Ideen im Vordergrund.
Zito hat sich für seine jüngste Veröffentlichung erneut einige altbewährte, gute Musiker an Bord geholt. Ganz oben auf der Liste steht einmal mehr die Truppe The Wheel, mit der er bereits früher zusammen gearbeitet hat. Aber auch Anders Osborne ist wieder dabei, zwar nur auf einem Track ("I Was Drunk") als Gitarrist und Sänger zu hören, aber das reicht schon, um die Scheibe bei diversen Plattformen mit dem Namen des Schweden zu bewerben. Zudem fungierte er auch als Co-Schreiber für drei der insgesamt zwölf Songs.
Aber neben dem eigenen Material hat Zito sich obendrein von zwei großartigen Kollegen inspirieren lassen und je einen ihrer Titel mit ins Programm aufgenommen. Da haben wir zum einen John Fogertys "Bootleg", das seinerzeit natürlich mit CCR auf den Markt kam, sowie "Get Out Of Denver" von Altmeister Bob Seger.
Zito selber bezeichnet die Musik des Albums als die seines Herzens, die er nun endlich wieder 'frei spielen kann' (da er die Bande der Brotherhood hinter sich gelassen hat). Er arbeitet auf der neuen Scheibe nun mit einem Wechselbad der Stimmungen, schwenkt von nachdenklich, wie bei "Lonely Heart", zu selbstanklagend autobiografisch bei "I Was Drunk" - denn auch die Höhen und Tiefen von Alkohol- und Drogenmissbrauch sind dem Musiker nicht fremd. Slide-Gitarre und auch Blechbläser werden pointiert eingesetzt, damit Zito seine Geschichten erzählen kann. "Keep Coming Back" ist ein wunderbarer Titelsong und gleichzeitig Opener der Scheibe, das in ein flottes "Chin Up" übergeht, bevor es dann wie angesprochen zeitweilig ruhiger und nachdenklicher wird.
Man sagt ihm nach, er setze Ehrlichkeit brutal ein, um Dinge beim Namen zu nennen. Das tut er hier durchaus und lässt dabei sich selber eben auch nicht außen vor. Trotzdem scheint es für alles in seinem Leben eine Lösung zu geben, was Zito in seinen Textzeilen immer wieder durchklingen lässt. "Early In The Morning" strotzt vor positiver Energie (die der Musiker besonders auch aus der Beziehung zu seiner Frau zieht - und der er wohl viel zu verdanken haben muss), mit der ein Tag zu beginnen ist.
Mike Zito möchte ungeschliffenen 'rootsigen', zeitweise druckvollen Blues Rock darbieten und seine Produktion ist als genau solche auch sehr gelungen. Als klare Anspieltipps müssen neben dem Titelsong auch unbedingt "Get Busy Living" oder "Get Out Of Denver" fungieren. Aber auch der Rest der Scheibe steht im Grunde nicht wirklich hinten an - für mich seine bislang beste Veröffentlichung. Solltet Ihr mal testen!
Line-up:
Mike Zito (vocals, guitars)
Jimmy Carpenter (vocals, saxophones)
Lewis Stephens (piano, organ)
Scot Sutherland (bass)
Rob Lee (drums)
Trina Shoemaker (percussion)
Suze Simms (backings)
Anders Osborne (vocals, guitar - #5)
Riley Zito (backings - #4,12)
David Farrell (backings - #12)
Tracklist |
01:Keep Coming Back
02:Chin Up
03:Get Busy Living
04:Early In The Morning
05:I Was Drunk
06:Lonely Heart
07:Girl From Liberty
08:Get Out Of Denver
09:Nothin' But The Truth
10:Cross The Border
11:What's On Your Mind
12:Bootleg
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