Seit ihrem achten Lebensjahr spielt Sue Young, die aus einer musikalischen Familie stammt, Ukulele und seit dem elften Lebensjahr Gitarre. Sie wuchs mit Folk, Pop, Blues, Rock und Jazz auf. Darüber hinaus dürfte sie auch mit der südamerikanischen Musik während eines einjährigen Studiums in Ekuador in Berührung gekommen sein.
1985 war es dann, als sich die Künstlerin in Texas niederließ.
Dieses neue Album wurde jüngst nominiert für diese Auszeichnung 'Texas Music Award For Female Vocalist Of The Year'. Ein Titel hieraus, "Black Water", war erst letztes Jahr in einem weiteren Wettbewerb siegreich. Er handelt von dem Ölunfall aus dem Jahre 2010 in Verbindung mit BP in den texanischen Gewässern.
Eine Menge Vorschusslorbeeren also, die mich ein wenig voreingenommen machen (könnten). Musikalisch erwartet uns ein Reigen von mit Pop angereichertem Folk, Bluegrass-Elementen, über bluesbetonte Titel und lateinamerikanischem Feeling bis hin zu leichten Jazzeinflüssen und keltischem Liedgut. Diese Abwechslung spricht für sich, doch wie wird sie musikalisch umgesetzt?
Nun, "Gliding", der Eröffnungssong, nimmt mich sogleich mit seiner Schönheit gefangen. Zu einer sehr schönen, harmonischen Melodie singt Sue Young mit einer tollen Stimme, die ganz klar, ausdrucksstark und sehr warm im Klang ist. Auch beim Bluegrass-Titel "Further Down The Road" weiß sie zu überzeugen. Hier kommt noch ein ganz klein wenig rauchiges Timbre ins Spiel, aber auch nur eine Spur. Wunderbar ist der Einsatz der Geige und das macht diesen Song zu einem weiteren Highlight der gerade erst begonnenen Platte.
Nun folgt der oben bereits vorgestellte Song "Black Water". Sehr eindringlich und mit zarter Instrumentierung kann auch dieses Lied überzeugen. Und so geht es fast weiter, Schlag auf Schlag - fast, denn bei "Jungle Woman" kann Sue mich auf diesem in leichte Bluesrichtung tendierenden Song stimmlich nicht so überzeugen. Die reinen Folkballaden stehen ihr einfach besser zu Gesicht. Jene Stücke, bei denen Harmonie im Vordergrund steht, selbst dann, wenn das Thema ein heikles ist, wie bei "Angelitos - Little Angels", das - teils in Spanisch gesungen - von Gewalt in Verbindung mit Drogen kündet. Die Harmonie verbindet sich allerdings mit sehr viel Traurigkeit und bietet so einen fesselnden Eindruck.
Noch einmal Spanisch, aber ganz fröhlich im Walzertakt, das ist "De Colores". "Future One And Only" swingt in laszivem Jazzambiente, abgelöst durch einen Gospeleinschlag bei "I Got Plenty", bevor uns das letzte Stück ganz ungewöhnlich verabschiedet, denn das ist ein Duett zwischen gezupftem Bass und Gesang, ein wenig einem Spiritual ähnelnd.
Sue Young erinnert mich ab und zu ein wenig an Tish Hinojosa, aber auch die eine oder andere Platte von Nancy Griffith kommt mir in den Sinn. Diese Musik ist sehr abwechslungsreich und gelungen in ihrem Ausdruck, der mit einer guten Mischung von Stimme und Instrumenten direkt anspricht. Ihren Preis hat die Künstlerin sicher verdient.
Line-up:
Sue Young (acoustic guitar, lead and harmony vocals and shaker)
Bradley Kopp (acoustic guitars, bass - #2-5,7,8, harmony vocals and shaker)
Richard Bowden (fiddle - #2-5)
Javier Chaparro (fiddle - #6,7)
Joel Guzman (accordion - #6, keyboard - #9,10)
Glenn Fukunaga (acoustic upright bass - 1,6,9,10)
Lloyd Maynes (dobro - #2)
Roscoe Beck (acoustic upright bass - #11)
Tracklist |
01:Gliding (4:14)
02:Further Down The Road (3:31)
03:Black Water (4:01)
04:Jungle Woman (4:19)
05:String Of Pearls (4:47)
06:Angelitos - Little Angels (4:00)
07:De Colores (3:47)
08:La Guitarra (3:57)
09:Future One And Only (4:17)
10:I Got Plenty (3:50)
11:Ship Of Safety (5:26)
(all songs by Sue Young, except #7 = public domain)
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