The Yayhoos
17.02.2007, Cafe Bar 4208, Winterbach
Kulturinitiative Winterbach The Yayhoos
Cafe Bar 4208, Winterbach
17. Februar 2007
Konzertbericht
Stil: Rock'n'Roll


Artikel vom 20.02.2007


Jürgen B. Volkmar
Yayhoos Wenn in der Endphase der Karnevalszeit Rock'n'Roll Live Gigs mit dem 'Ausverkauft'-Schild versehen werden, dann bedeutet das schon etwas. The Yayhoos haben dieses Kunststück mit Bravour absolviert und am Samstag in der Cafe Bar in Winterbach mit Gute-Laune-Rock trotzdem die Stimmung mit Sahnestücken weit abseits der musikalischen Hausmannskost zum Kochen gebracht.
Die Musiker, allen voran Dan Baird, ehemaliger Kopf der Georgia Satellites, ist hier kein Unbekannter mehr, stand bereits vor nicht allzu langer Zeit mit Ken McMahan sowie dem jetzigen Bassisten Terry Anderson auf der Bühne und ließ mit einem umjubeltem Auftritt auf eine Wiederkehr hoffen.
Yayhoos Nun ist es soweit: Mit dem Gitarristen Eric 'Roscoe' Ambel, einem weiteren Kultgitarristen aus dem Umfeld der Americana-Rock'n'Roll-Indie-Szene und Terry Anderson an den Fellen, der niemals um einen lockeren Spruch verlegen ist, demonstriert die Band, wie unverkrampfter Rock'n'Roll zu klingen hat.
Schon zu Anfang wird klar, dass hier der Spaßfaktor groß geschrieben wird. Locker flockige Ansagen zwischen den Mitgliedern beweisen, dass die Chemie stimmt.
Yayhoos Melodiöser Rock mit wechselnden Hooklines zeigen einen Dan Baird in Bestform. Mit seinem Topfhut, den er anscheinend auch beim Schlafen nie abnimmt, wird das Rock'n'Roll-Tier losgelassen. "Would I Kill You" und "Right As Rain" donnern mit Vehemenz aus den Boxen.
Cool und trotzdem mit beeindruckender Dominanz in beinahe Garagen Rock-artiger Manier werden die Akkorde aus den Gitarren geschraubt. Das Signal steht eindeutig auf gute Laune.
Mal riffend, dann wieder scheppernd, rundet die Gitarrenfront in einem stetigen Tempowechsel die eingängigen Songs ab.
"Oh Chicago" und "Never Give An Inch" breiten großartiges Songwriting vor einer Kulisse begeisterter Zuschauer aus. Bei "Love Train", einem O' Jays-Cover mit überraschendem Instrumentenwechsel zwischen Drummer und Leadgitarristen, konnte der Drummer mit vokalen Grooveeinlagen die Stimmungslatte nochmals höher legen. Kleine Schnapsflacons, vom Publikum überreicht, wurden zweckentfremdet als Parfüm benützt; Stimmungskracher, die mit Beifall honoriert wurden.
Yayhoos "Hunt You Down", mit fetten Basseinlagen, wurde im soliden Mid-Tempo Rhythmus von den Akteuren kongenial umgesetzt. Eric Ambel weiß, wie die Gitarreneinlagen gezielt zu setzen sind, die härtere Gangart wird ebenso souverän beherrscht wie der Wechsel zu einer gelungenen Mischung mit Balladen wie "Baby I love You", die jedoch nie in die Schmalzecke abdriften.
Witzige Add-on's, wie die angedeuteten Skatereinlagen zwischen Baird und Christopher sorgten immer wieder für wiederkehrende Lachsalven in der Menge.
Nach "Gettin' Drunk" mit Ohrwurmcharakter und witzigen Refrains wird das Quartett nochmals nach lange anhaltendem Applaus auf die Bretter zurückgeholt.
"I Love You Period", wieder eine Losgeh-Nummer aus der Soloproduktion von Dan Baird, wird mit Vollgas umgesetzt.
Yayhoos "Keep On Rockin' In The Free World", einem Neil Young-Cover mit einem furios aufspielendem Ambel, der Distortion-Elemente und Fuzz-Einlagen exzessiv einarbeitet und eigenständig interpretiert, endet ein Konzert mit hinreißender professioneller Performance.
The Yayhoos haben bewiesen, dass Spielfreude und geradliniger Rock durchaus das Alternativrezept zum karnevalistischen Einheitsbrei bedeuten kann.
Fazit: Ein ausverkauftes Haus kann nicht irren.
Line-up:
Dan Baird (Georgia Satellites, Homemade Sin)
Eric 'Roscoe' Amble (Bottle Rockets, Steve Earle, Roscoe's Gang, Joan Jett & The Blackhearts ...)
Terry Anderson und Keith Christopher (Georgia Satellites, Homemade Sin)
Bilder vom Konzert
The Yayhoos    The Yayhoos
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