Mit ihren letzten Veröffentlichungen war die Band schon zweimal Thema bei uns.
Nun der neue Longplayer, und gleich von Beginn an zeigen die Burschen, wie gerockt wird. Mit punkiger Attitüde treiben die Instrumente den Sänger gnadenlos vorwärts, viel breitbandiger Druck zielt direkt in den Solarplexus. "Awakening", gut gewählt, denn wer bisher schlummerte, wird schnell wachgerüttelt. Und so geht es weiter, satte Gitarren, klopfendes Schlagzeug, das, meiner Meinung nach, gern etwas mehr 'federn' könnte, mitunter ist das etwas plump und zu statisch. Dafür sorgt die Violine von Sean Mackin für gelungene Untermalung und einen großartigen Farbklecks. Dieser färbt die Musik noch öfter in ein angenehmes Bunt.
Die Songs sind im Ausdruck schnell zugänglich, wie Traubenzucker, sie sind griffig und packen gleich ohne große Umschweife zu. Pop-Punk könnte eine gute Schublade sein.
Wenn da nicht diese Geige wäre, die einen unwiderstehlichen Folkappeal mit einbringt. Für mich ist das für den Sound unbedingt prägend, das macht die Gesamtheit desselben aus. Dann kommt ein wenig von den alten Horslips ins Spiel, doch härter gespielt.
Ryan Key geht als Sänger im Gesamtmix etwas unter, bestimmt den Sound dennoch mit. Nur bei den etwas ruhigeren Titeln steht er mehr 'vor der Band', wie zum Beispiel bei den leiseren Phasen von "Telescope", das ansonsten aber überwiegend satten Sound bietet, bis dann aber "Ten" an die letzte - akustisch ausgerichtete - Platte erinnert, dazu mit einer Pedal Steel veredelt, ein feines Stück Musik.
Doch davor gibt es noch den achten Track, den "Rivertown Blues", der besser "Rivertown Punk" heißen sollte, zielt er doch klar in diese Richtung. Und zum Schluss rockt es dann noch mal kräftig und hinterlässt den bleibenden Eindruck einer modernen Rockscheibe mit leicht poppigen Anleihen.
Auf jeden Fall kann ich der Band zu einem gelungenen Album gratulieren, das sich mit breiten Flüssen voller Harmonien in die Blutbahn ergießt. Dabei beherrschen die Gitarren und das Schlagzeug weitestgehend den Sound:Leidenschaftlich wird hier gearbeitet, man spürt das.
Löblicherweise sind auch alle Texte im Booklet abgedruckt, aber leider fehlt dazu die Lupe, sodass die weiße Schrift wohl auch für viele Brillenträger unzugänglich bleiben dürfte.
Line-up:
Ryan Key (lead vocals, rhythm guitar)
Sean Mackin (violin, backing vocals, string arrangements, mandolin -#7)
Ryan Mendez (lead guitar, backing vocals)
Josh Portman (bass guitar)
Longineu Parsons III (drums, percussion)
Additional musicians:
Alex Gaskarth (additional vocals -#7)
Cassadee Pope (additional vocals -#7)
Tay Jardine (additional vocals-#4, 7)
Rodney Wirtz (viola)
Christine Lightner (cello)
David Immergluck (pedal steel, mandolin -#9)
Georg Egloff (piano - #5)
Tracklist |
01:Awakening
02:Surface Of The Sun
03:Always Summer
04:Here I Am Alive
05:Sleep In The Snow
06:A Vicious Kind
07:Telescope
08:Rivertown Blues
09:Ten
10:Southern Air
(all music written by Yellowcard, all lyrics written by Ryan Key except #4 by Ryan Key and Patrick Stump)
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