Yellowcard / When You're Through Thinking, Say Yes
When You're Through Thinking, Say Yes Spielzeit: 44:36
Medium: CD
Label: Hopeless Records, 2011
Stil: Punk Pop

Review vom 22.04.2011


Mike Kempf
Nach einer schöpferischen Pause, in der ich mich mit der Bewertung diverser Tonträger etwas zurückhielt, bekam ich von Gordeon Music eine persönliche Herausforderung! Eine Herausforderung deshalb, weil ich eine Musikkonserve von Yellowcard herausfischte, die ihre neueste Platte, "When You're Through Thinking, Say Yes" mit reichlich Pop-Elementen gespickt hat, was bei mir selten Jubelarien auslöst. Nun gut, der Steckbrief der US-Boys liest sich nicht schlecht und wenn selbst MTV es für nötig hält, Neuigkeiten der Band im TV zu verkünden, na bitte, das ist doch was.
Das Fundament des Silberlings haben sie hauptsächlich mit Punk angerührt, allerdings der softeren Art. Auf den Punkt gebracht, lässt sich die Platte problemlos in die Punk Pop-Sparte schieben. So rattert der Eröffnungssong "The Sound Of You And Me" anfänglich im rasanten Tempo übers Gleis, um zwischendurch immer wieder die Fahrt extrem zu mindern, so als ob man eine gesicherte Baustelle durchschleichen muss. "The Sound Of You And Me" mag für die Kapelle in Ordnung sein, für mein Nervenkostüm eher nicht. Mir fehlt es einfach an Aggressivität, die sie zwar oftmals andeuten, letztlich aber meist im Stil einer sympathischen Boygroup die sich bestens auf dem bekannten Vermarktsender MTV anbieten lässt, daher fidelt.
Die knapp 45 Minuten, die die Tonkonserve hergibt, wirken von den Instrumentalisten prima eingespielt und der Sound wurde ebenfalls gut abgemischt. Ryan Keys Gesang verstößt gegen alle guten Punk-Vorsätze, dürfte aber bei den Schwiegermüttern für reichlich Pluspunkte sorgen. Ich attestiere ihm ein Stimmchen, das in der Tat sehr gut ist, bei mir nur nicht gut ankommt. Vergleichsweise bevorzuge ich auch eher einen Whiskey auf Eis, als einen lieblichen Kamillentee. Eben alles reine Geschmackssache. Drummer Longineu Parsons III. beeindruckt mich am meisten, in dem er unermüdlich auf seine Pauken eindrischt. Schade nur, dass sich der Rest des Quintetts nicht so richtig anstecken lässt und den Eindruck erweckt, nicht die Traute zu haben, die Handbremse komplett zu lösen.
Dass ich keinen Anspieltipp herausfiltern kann, liegt sicherlich an meinem Musikgeschmack, der sich mit solchem Softpunk einfach nicht anfreunden kann und selbst nach dem x-ten Durchlauf mit dem Album nicht so richtig warm wird. Mir fehlt einfach das nötige Feuer, mehr Abwechslung, ein härterer Gesangsvortrag und so könnte ich mich getreu ihrem Bandnamen veranlassen, die 'Gelbe Karte' zu zeigen. Da es sich für mich nur um Durchschnittsware handelt, würde ich im Plattenladen problemlos an der CD vorbei greifen, doch für Liebhaber des Punk Pop könnte das Scheibchen durchaus interessant klingen.
Line-up:
Ryan Key (vocals, guitar)
Sean Mackin (vocals, violin)
Ryan Mendez (guitar)
Sean O'Donnell (bass)
Longineu Parsons III. (drums)
Tracklist
01:The Sound Of You And Me
02:For You, And Your Denial
03:With You Around
04:Hang You Up
05:Life Of Leaving Home
06:Hide
07:Soundtrack
08:Sing For Me
09:See Me Smiling
10:Be The Young
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