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Yes / Songs From Tsongas
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Wer oder was ist 'Tsongas'? Diese Frage stellt sich garantiert jeder, der nicht zum harten Kern der Yes-Fans gehört. Zum Glück liegt meiner DVD ein Begleitschreiben bei, das mir erklärt, was es mit Tsongas auf sich hat. Es ist der Name einer Arena in Lowell, Massachusetts (USA). Somit wird mit dem ungewöhnlichen Titel dieser Doppel-DVD zum 35. Bandjubiläum 2004 Neugier geweckt. Hingucker ist zudem noch die farbenfrohe Aufmachung des Covers, dessen Inhalt mehrere Stunden musikalischen Höchstgenuss garantiert.
Yes in ihrer, für mich, besten Formation auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Festgehalten aus verschiedenen Blickwinkeln, allerdings in einer etwas schlechten Bildqualität, die zum damaligen Stand der Technik hätte deutlich besser sein können. Das Bild sieht oft sehr milchig aus und ständig blenden irgendwelche Scheinwerfer in die Kameras. In den vollen Genuss kommt der Zuschauer nur, wenn die Kamera die Musiker von hinten zeigt, was besonders bei Rick Wakeman und Alan White interessante Einblicke offenbart. Die Keyboard-Burg kommt nur von der Rückseite voll zur Geltung, ebenso wie das gigantische Drum-Set.
Aus der Zuschauerperspektive betrachtet, sieht die Bühne durch bewegliche Verkleidungen einfach nur prächtig aus und der Beginn des Konzertes lässt einen enorm hohen Unterhaltungswert vermuten. Dem ist auch so, allerdings nur bis zur Vollendung des grandiosen Pianosolos von Wakeman. Im Anschluss daran reiht sich die Band mit kleinem Besteck am vorderen Rand der Bühne auf und gibt ein längeres Akustik-Set zum Besten. Für mich leider zu viel des Guten, denn dadurch wird die Stimmung heruntergezogen und das Konzert bekommt einen Hauch von Langeweile. Selbst der Dauerbrenner "Owner Of A Lonely Heart" klingt somit sehr nach Schall und Rauch. Es fehlt völlig der Druck, der diesen Song ausmacht. Nun gut, die Band wird gewusst haben, was sie damit ausdrücken wollte und setzt gleich noch einen drauf, als Steve Howe seinen Solo-Part bekommt und sich in endlose Gitarrenfrickeleien verstrickt. Letzter krönender Abschluss der regulären Spielzeit ist "Starship Trooper", wieder mit der geballten Ladung aller elektrischen Instrumente.
Mich hat dieser Konzertfilm bislang nicht überzeugt und ich widme mich dem sogenannten Bonusmaterial auf der ersten DVD. Dieses ist nichts weiter, oder besser gesagt, zum Glück die dreißig Minuten umfassende, klasse Zugabe "Ritual" und der Zuschauer kann noch einmal die Band in ihrer vollen Genialität bewundern. Im Anschluss daran gibt es noch ein Interview mit Roger Dean, der für den Bühnenaufbau und die Gestaltung der Show verantwortlich war. Während dieses Interviews werden immer wieder Einspielungen der Tour gezeigt, die dafür sorgen, dass dieses Gespräch nicht zum Abschalten zwingt, denn deutsche Untertitel sucht man leider vergeblich.
Die zweite DVD zeigt ebenfalls einen Konzertmitschnitt der gleichen Tour. Diesmal von einem Festival in Lugano, Open Air und im strömenden Regen. Der Bühnenaufbau ist spartanisch, dafür die Bildqualität um Längen besser. Auch dieses Konzert gibt dem Zuschauer das, was er sich von Yes erhofft. Bis ins Detail perfekt gespielte Songs einer grandiosen Band, die bei diesem Gig auf akustische Ausflüge verzichtet. Leider ist die Show nur eine Kurzfassung und zeigt die besten Szenen. Die Setlist ist bis auf das ergänzende "The Fish" identisch mit der aus Lowell. Bonusmaterial gibt es nicht und sonstige Einblicke hinter die Kulissen bleiben leider auch verwehrt. Dennoch gefällt mir DVD zwei deutlich besser.
Trotz eingeschränkter Qualität ist diese DVD unbedingt empfehlenswert. Vielleicht auch gerade deshalb, weil die Songs mal in der ruhigen akustischen und mal in der rockigen Version dargeboten werden. Somit lernt der weniger erfahrene Yes-Liebhaber die Band von mehr als einer Seite kennen und dadurch nur noch um so mehr lieben.
Line-up:
Jon Anderson (vocals) Steve Howe (guitars) Chris Squire (bass) Alan White (drums) Rick Wakeman (keyboards)
Externe Links:
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