Yuppie-Club / Pretty Brutal
Pretty Brutal Spielzeit: 25:27
Medium: CD
Label: Radar Music, 2008
Stil: Grindcore/Thrash Metal


Review vom 20.06.2008


Sebastian Feickert
Yuppie - die amerikanische Kurzform für 'young urban professional people', bezeichnet einen, zumeist männlichen, jungen, gut verdienenden Aufsteiger, dessen Lebensziele Karriere, Leistung und Wohlstand sind. Die Bezeichnung wird in der Regel abwertend verwendet.
Yuppie-Club - Grindcore-Band aus Nordrhein-Westfalen, bestehend aus vier Mitgliedern, zeigen sich in der Regel maskiert. Neben dem bereits erwähnten Grindcore zählen auch Death und Thrash Metal zu den 'Aufgaben' des Clubs. Der oben beschriebene Yuppie dürfte also eher nicht zur Zielgruppe gehören.
Das Quartett setzt zum großen Teil auf Eigenkompositionen, zu denen sich vier Leihgaben von Defecation ("Vestige Of Earthly Remains" ), Youth Of Today ("Can't Close My Eyes") , Napalm Death ("Deceiver" ) sowie Minor Threat ("Straight Edge") gesellen. Überzeugen können sie mich mit ihrem Silberling jedoch keineswegs. Nach einem pseudolustigen Intro holzen die Jungs in Hochgeschwindigkeit durch ihr Debüt und scheinen dabei zu vergessen, dass Geschwindigkeit nicht alles ist.
Die Songs wirken austauschbar und kommen ohne größeren Wiedererkennungswert aus. Zwei, drei Nummern in diese Richtung erscheinen vielleicht noch lustig, doch spätestens dann wirkt es lästig. Mit einem Gesang nach dem Motto 'Wer mehr als eine Textzeile am Stück versteht, gewinnt ein Freigetränk' und sinnfreiem Geknüppel, werden die vereinzelten annehmbaren Thrash-Ansätze mühelos ins Abseits manövriert. Nichts gegen aggressiven Gesang und ebensolche Instrumentalparts, doch hier wirkt das Ganze auf mich eher unprofessionell.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Spielzeit. Mit 25:57 Minuten ist diese stark an der Grenze zur Frechheit. Zwar haben auch schon größere Bands ähnlich kurze Werke abgeliefert, doch vermisse ich hier auch noch die Qualität. Am ehesten stehen noch die oben genannten Coverversionen dafür.
Wem die einzelnen guten Thrash-Passagen ausreichen bzw. wer auf sinnfreies Geboller steht, kann gerne mal ein Ohr riskieren. Alle anderen sollten die knapp 15,- Euro lieber für etwas anderes verwenden.
Line-up:
Lee (vocals)
Bill (guitar)
Ken (bass)
Jeff (drums)
Tracklist
01:Intro
02:Yuppie-Style
03:A Promise
04:Solitary & Desert
05:School & Unemployment
06:Live In Dreams
07:Vestige Of Earthly Remains
08:Not Dead Yet
09:Beyond The Unknown
10:Can't Close My Eyes
11:The Other Side
12:Deceiver
13:New Intelligence
14:Suicidal Society
15:Straight Edge
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