"Zeno wurde 362 zum Bischof von Verona gewählt. Seine Legende rühmt an ihm die Fürsorge für Arme und Kranke sowie seine unerschrockene Tatkraft gegen das aufflackernde Heidentum. Als einer der ersten in der abendländischen Kirche setzte er sich nachdrücklich für die Lehre von der Jungfräulichkeit der Gottesmutter Maria ein. Zeno gilt als großer Gelehrter und Prediger" (Ökumenisches Heiligenlexikon).
Soweit also die Geschichte.
Jochen 'Zeno' Roth dagegen, der jüngere Bruder von Uli Jon Roth (ex-Scorpions) gründete die Band Zeno (Michael 'Flexig' Flechsig, Vocals und Ule Winsome Ritgen, Bass). 1986 wurde das Album "Zeno" eingespielt. Stuart Elliot (Drums) und Don Airey (Keyboards) sind als Gastmusiker dabei.
Flechsig verlässt 1988 die Band und Tommy Heart übernimmt das Mikro.
Diese Fusion dauert nicht all zu lange, denn bereits 1989 löst man sich auf. Ritgen und Heart wandern zu Fair Warning ab.
1995 wird "Zenology" veröffentlicht, welches aus Demos mit unterschiedlichem Line-Up besteht. 1998 bringt Zeno im Alleingang "Listen To The Light" unters Volk.
Mit "Zenology II" wird die Fortsetzung der 95er Demo-Compilation präsentiert.
Alle 11 Tracks sind Zeno-Material, somit bereits zwischen 1983 und 1985 entstanden. Diese werden nun auf der vorliegenden CD erstmals veröffentlicht.
Das Line-Up für "Zenology II" sieht folgendermaßen aus:
Zeno Roth - Gitarre und Keyboards
Michael 'Flexig' Flechsig - Vocals
Tommy Heart - Vocals bei "Hard Beat" und "Dreaming The Night Away"
Ule Winsomie Ritgen - Bass
CC Behrens - Drums
Rainer Przywara - Additional Keyboards
Genug schwadroniert, lassen wir die Scheibe also im Player rotieren.
Der erste Gesamteindruck: feine, einfach gestrickte Melodien tönen aus den Boxen. Ja klar, es ist der typische Sound der 80er Jahre, aber was ist daran schlecht? Hier wird geklotzt und nicht gekleckert und man findet alles, was ein gutes Hard Rock-Album ausmacht: harmonische Melodien, groovende, nach vorn treibende Rhythmen, starke Gitarrensoli, Chorgesang und natürlich hervorragende Vocals.
Ein paar Anspieltipps:
Da ist zum Beispiel der Opener "Call Of The Heart", der mit fetten Gitarren- sowie Keyboardparts sowie einem tollen Mitgrölrefrain gleich mächtig gewaltig zur Sache geht und das Album ordentlich in Fahrt bringt. Live geht diese Nummer bestimmt ab wie Pastor's Spitz.
Eine sehr gute Figur am Mikro macht auch Ex-Fair Warning-Sänger Tommy Heart, der die beiden Stücke "Hard Beat" und "Dreaming The Night Away" eingesungen hat.
Teilweise gibt es echte Stampfer, wie das krachende "Good Game Bad Game", das mit einem amtlichen Riffgewitter beginnt, oder auch "Troubled Love" bei dem Michaels etwas dunklerer Gesang besonders gut kommt. Beides sind Nummern, die sofort zum gepflegten Nackentraining animieren.
Fette Gitarrenriffs eröffnen den Rausschmeißer "Free Again (Eagle Of Love)", eine Ballade, die mit einem brillanten Gitarren-Soli glänzt. Und auch hier sind wuchtige Background-Chöre zu hören, durch die eine gewisse Steigerung in der Struktur erzielt wird. Man läuft ganz schnell Gefahr, sich mit dieser berühmten Pickelhaut analog der Federtiere zu überziehen, die wir doch so gern als Sonntagsbraten mit Knödel und Rotkohl auf dem Tisch haben (gell Ulli? *g*).
Alles in allem werden Freunde des 80er-Jahre-Sounds sowie Fair Warning-Fans, denn über die Hälfte der F.W.-Stamm-Manschaft ist auf "Zenology II" vertreten (Tommy Heart, Ule Ritgen und CC.Behrens), ihre helle Freude an dem Teil haben.
Melodische 7 RockTimes-Uhren für feinen melodischen Hard Rock.
Spielzeit: 43:03, Medium: CD, MTM Music, 2005
1:Call Of The Heart 2:Tonight 3:Hard Beat 4. Dreaming The Night Away 5:Good Game Bad Game 6:Victoria 7:On My Way 8:Keep Your Love 9:Troubled Love 10:Time 11:Free Again (Eagle Of Love)
Ilka Czernohorsky, 22.05.2005
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