Zero Illusions / Oblivion
Oblivion Spielzeit: 47:36
Medium: CD
Label:Zi Productions, 2011
Stil: Power Metal

Review vom 29.05.2011


Jens Groh
Ich falle mal gleich mit der Tür ins Haus! Zero Illusions' zweite Langrille, davor gab es nur eine EP und ein Demo, ist mit vielen Durchhängern und einigen echten Hämmern im Player am Rotieren.
Auch wenn der Silberling mit einer sauberen, sehr transparenten Produktion punktet (Andy LaRocque saß an den Knöpfchen) täuscht das über eins nicht hinweg, dass die Ideen der schwedischen Truppe doch des Öfteren leider nur Mittelmaß sind. Schade, denn die Kerle können an ihren Instrumenten einiges. Auch beweisen sie oft genug, dass da songschreiberisch einiges an Potenzial in ihnen steckt. Leider aber wird dies nur selten genutzt, denn wenn man sich als Beispiel "Honesty" anhört, könnte ich niederknien so geil ist das Ganze. Mit einem tollen Wechsel zwischen Power Ballade und einem tierischen Refrain, der in einem nicht minder genialen Powerbanger umschwenkt würde ich am liebsten vor der Bühne die Faust gen Himmel recken und gewaltig abschädeln. Wäre das ganze Album so wie dieses eine Lied, wäre es der Brüller. Dies soll auch gleichzeitig mein Anspieltipp sein.
Aber der Sohn des Teufels ("Son Of The Devil") macht sein Spiel und bringt wieder nur Durchschnittsware an den Tag.
So geht es auf "Oblivion" leider hin und her. Weiß ein Song einen wirklich zu fesseln, schaffen es die Elchlandbewohner immer wieder, Langweiler auf hohem Niveau zu schreiben. Ja, man ärgert sich förmlich, wenn der eine oder andere Part, der richtig überzeugt, oftmals wieder durch recht lustloses Aneinanderreihen von Riffs, die man auch schon tausendmal gehört hat, zunichte gemacht wird.
Was mich beim Hören der Platte ebenfalls oft gefuchst hat ist, dass Sänger Björn sich nicht wirklich traut aus sich herauszugehen. Soll heißen, dass die nasale Stimmlage die der Herr hat, nicht besser wird, wenn man recht dröge vor sich hinsingt. Was allerdings im Umkehrschluss nicht heißen soll, dass der Kerl nicht singen kann. Verdammt, er kann! Allerdings sollte er etwas aggressiver oder stellenweise vieleicht etwas höher zu Werke gehen. Denn dann würde die Mucke, die manches Mal an Nevermore 'light' erinnert, besser zu den Vocals passen.
Wer nun Anfang der Festivalsaison noch genügend Zaster auf der hohen Kante hat, kann ja mal reinhören. Wie gesagt schlecht geht anders, aber wirklich richtig gut ist die ganze Chose auch nicht. Schade!
6 von 10 Elchen, äähm Uhren.
Line-up:
Björn Asking (vocals)
Tomas Reinerson (bass)
Janne Lüthje (guitars)
André Holmquist (drums)
Tracklist
01:Alive
02:Rise To Challenge
03:Who You Are
04:Honesty
05:Son Of The Devil
06:Oblivion
07:Call Of Duty
08:Follow The Sign
09:Get Out
10:Carpe Diem
11:Enemy Within
Externe Links: