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ZZ Top / Live In Germany 1980
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Ich weiß es noch, als ob es gestern gewesen wäre: Als sich im Freundeskreis herumgesprochen hatte, dass die Rodgau Monotones - damals die heißeste ZZ Top-Coverband südlich des Ebbelwoi-Äquators - zum ersten Fernsehauftritt der Bärte in die Essener Grugahalle anreisen würden, mussten schnellstmöglich die Karten geordert werden. Der damals noch kleine Fanclub wollte natürlich beim Rockpalast dabei sein, Ehrensache! Während des Fernsehauftritts sah man mehrmals das Banner »Rodgau Monotones grüßen ZZ Top« - leider nicht die Gesichter der weitgehend bartlosen Hessen.
Der Gig war natürlich superklasse und als die Aufnahmen 2009 endlich auf DVD erschienen, war dies mehr als überfällig. Kurz nach vier Uhr kam das Trio seinerzeit auf die Bühne und eineinhalb Stunden später verklangen die letzten Töne des Zugabenblocks. Müde trat keiner nach diesem Gig aus der Halle in die Morgenröte. ZZ Top hatte sich - europaweit im TV ausgestrahlt - in die Herzen all derer gespielt, denen dieser heiße Texas-BBQ bis dato ungekannt war. Die drei Filzbärte eroberten in Folge die Blues Rockfans vom Nordkap bis zum Stiefelabsatz!
Mit drei Jahren Verzögerung erscheint nun diese, "Live In Germany 1980" betitelte, CD fürs sommerliche Cabrio-Fahren. Und gleich zu Beginn des Reviews geht ein fetter Rüffel an die Verantwortlichen von Eagle Rock. Für das Fehlen von "I'm Bad I'm Nationwide", "Nasty Dogs & Funky Kings" und "El Diablo" gehört ihr geteert und gefedert - zumal auf dem Datenträger noch reichlich Platz gewesen wäre!
Zu den Songs ist relativ wenig Neues zu sagen, oder sollte tatsächlich jemand den knallharten, spartanischen, manchmal auch etwas spröden Blues Rock ZZ Tops noch nicht kennen?? In den Morgenstunden des 20. April 1980 bediente man sich selbstredend beim (bärenstarken) aktuellen Album "Degüello", das den für meinen Geschmack schwachen Vorgänger "Tejas" vergessen ließ. Auf der vorliegenden CD ist dann auch dankenswerterweise kein Take von Letzterem enthalten. Die Knaller des Abends sind dagegen vor allem die "Tres Hombres"-Titel: "Waiting For The Bus", "Jesus Just Left Chicago", "Precious And Grace" und natürlich die göttlichen "Beer Drinkers & Hell Raisers" und "La Grange".
Am Sound ist sicherlich etwas gedreht worden, ohne die Authentizität zu gefährden. Auch wenn ich mir mal wieder den Zorn der 'High-End-Sound-Fetischisten' zuziehen sollte: Ein ZZ Top-Mitschnitt muss nun einmal rau und ungeschliffen klingen - nur dann 'schaukeln die Eier' im Takt... Fazit: "Live In Germany 1980" ist eine nette Ergänzung zur DVD "Double Down Live". Allerdings vor die Frage gestellt, welche der beiden Veröffentlichungen zwingend im Regal stehen sollte, dann ist die Antwort einfach: die Doppel-DVD, logisch!
Line-up:
Billy Gibbons (guitar, vocals) Dusty Hill (bass, vocals) Frank Beard (drums)
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