Editorial - Mai 2011



Editorial vom 01.05.2011


Jens Groh
Seid gegrüßt, ihr Riffer, Blueser, Rocker und Headbanger!!!!
Auch dieser Monat war mal wieder mit schönen und traurigen Momenten 'gesegnet'.
Die Guten: Es gab bis jetzt schon einige klasse Einzel-Konzerte und Festivals. Manch hammermäßige Platte durfte uns die Lauscher massieren, und generell geht es uns doch gut, oder?
Die schlechten Seiten waren:
Zu viele Mucker mussten mal wieder das Zeitliche segnen, viele davon noch zu jung und mit noch vielen musikalischen Ideen, um dieser Welt den Rücken für immer zu kehren. Da hat jede Musiksparte ihre Opfer und es trifft immer die vermeintlich Falschen.
Doch was sind Musiker schon Anderes als andere Menschen? Klar, die einen sind berühmt, die anderen eben nicht. Aber auch die Namenlosen haben Familien und denen geht das Dahinscheiden der Freunde und Verwandten eben auch nicht gerade am Arsch vorbei.
Leider muss ich sagen, machen wir uns viel zu oft Gedanken über irgendwelche Promis als über das Schicksal derer, die niemand kennt.
Japan ist mittlerweile, ich sage es einfach mal, so allgegenwärtig, dass es fast schon niemanden mehr wirklich richtig interessiert, oder? Beinahe nur noch Randnotiz im täglichen Geschehen, ebenso wie Libyen und andere Länder und Nationen, die um ihr Leben kämpfen müssen.
Um den Hunger auf der Welt wird sich auch in diesem Monat einen Scheißdreck gekümmert, denn viel lieber werden Ackerflächen für billigen Treibstoff entfremdet, statt Menschen mit deren Ertrag zu sättigen.
Aber jeder ist in der Lage, etwas für eine bessere Welt zu tun, wenn er oder sie denn will.
Verdammt, jetzt hat es mich doch erwischt, wollte ich doch die Politik aus meinen Newslettern außen vor halten. Na gut, wenn ich jetzt sowieso schon dabei bin kann ich ja auch noch weiter rummosern.
Wer in letzter Zeit mal wieder Einkaufen war, dem ist bestimmt auch aufgefallen, dass wenn man Lebensmittel haben möchte, die aus der jeweiligen Region stammen, man tiefer in die Tasche greifen darf als für irgendwelche Sachen, die vom anderen Ende der Welt stammen. Wer regional denkt und kauft wird regelrecht bestraft! Müssen es denn Erdbeeren aus Spanien sein, wenn die Dinger doch auch um die Ecke wachsen? Oder müssen unbedingt ganze Landstriche für uns Konsumenten verunstaltet werden??? Wie in Spanien das Mar de Plastico, ein Landstrich, der nur mit Treibhäusern zugepflastert ist, und dessen Region so arm an Wasser ist, dass es importiert werden muss, nur dass wir auch an Weihnachten Erdbeeren in uns reinstopfen können. Was ist denn das für ein Missverhältnis???
Apropos Missverhältnis, ich komme doch mal wieder auf die Musik zurück. Ich will euch ja kein Wort zum Sonntag predigen, HAHAHA. Dennoch, mir ist letztes Mal wieder aufgefallen, wie geldgeil doch die Musikwelt ist und war. Da werden jeden Monat CDs re-released, die es erst einen Monat gibt, nur um die Fans ein weiteres Mal zur Kasse zu bitten.
Auch auf Konzerten wird immer deutlicher, dass es mancher Band schlicht egal ist, ob ihr Merchandise für TOTAL überzogene Preise über den Tisch geht, Overkill z.B. verlangen für so einen läppischen Stofffetzen stolze 20-25 Europadollar, während Onslaught die Tourshirts für'n 10er unters Volk hauen.
Mir ist auch schon klar, dass für solche billigen Shirts irgendwo Kinder leiden müssen, die diese herstellen, aber der meiste Gewinn geht ja wohl an die Mucker selbst. Auch unsere Oberfrontwarze Lemmy ist in diesen Dingen so ein Schlitzohr, denn dieser verlangt ebenfalls meist 30 € für ein Leibchen. Allerdings verlangt jener auch, dass sämtliche Vorbands, sich diesem Edikt beugen. Hat der sie noch alle??? Na ja, auch hier ist jeder frei sich selbst zu entscheiden.
Genauso wie bei Ticketpreisen, jene tendieren nämlich auch in immer höhere Regionen.
So verlangen ein paar 'ältere Herren' immer noch Beachtliches an Kohle, auch Maiden , die ja wieder durch die Weltgeschichte tingeln, lassen einen, wenn man sie sehen möchte, einige Tage Tütensuppe essen.
AHHHHRRRG, es ist irgendwo schon zum Kotzen! Es ist immer die gleiche Zwickmühle. Einerseits möchte man etwas Gutes tun und die Bands unterstützen, andererseits, wenn man sich ein paar Gedanken macht, was dahinter steckt, müsste man eigentlich zu Hause bleiben, es ist zum Haare raufen.
Aber es gibt zum Glück ja noch die kleinen fanfreundlichen Konzerte und Festivals.
Und ehrlich gesagt, wenn das unsere einzigen Sorgen sind, und uns nicht ein Kraftwerk um die Ohren fliegt, oder wir um unsere tägliche Sicherheit bangen (nein, ihr Metaller, das hat nichts mit Headbangen zu tun, wäre ja auch zu schön, je mehr ihr bangt, desto sicherer würde es bei uns…) müssen, sollten wir froh sein, dass Musik immer noch das Wichtigste in unserem Leben ist!!!
Also, wenn ihr euch das drölfzichste Bier, die gefühlte zwanzigste Bratwurst einverleibt und dazu gute Mucke lauscht, seid froh dass es uns soo gut geht!
In diesem Sinne: Horns UP!!!!
Cheerz, Jens
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