Liebe RockTimes-Freunde,
ganz schön dramatisch war er, der sogenannte Wonnemonat Mai. Einmal für diejenigen (und das werden nach dem vergangenen, schier endlosen Winter nicht wenige sein), die auch nur ein Fünkchen Hoffnung auf einen anstehenden Frühling in sich hatten, der in diesem Jahr wohl komplett ausfallen wird. Vielleicht beginnt er aber auch im Juli, was den Sommer dann in den November verschieben würde und wir das nächste Weihnachten alle mit eisgekühlten Longdrinks (oder ganz lapidarem Bier) in Hängematten in den heimischen Gärten abfeiern dürfen. Fühlt sich komisch an? Mag schon sein, dürfte allerdings (Vorsicht: Spekulation!) nur ein kleiner Vorgeschmack auf die kommenden Jahre werden. Und in etwa einem Vierteljahrhundert werden sich dann wahrscheinlich nur noch die bereits in Würde Ergrauten daran erinnern, dass es mal ein Wort wie 'Jahreszeiten' gab...
Aber kommen wir zu erfreulicheren Dingen. Auch im abgelaufenen Monat waren wir nämlich wieder sehr fleißig für euch, haben uns durch zahlreiche Wiederveröffentlichungen (Zeitreisen) gehört, durften jede Menge Tipps verteilen, euch mit Buch- sowie DVD-Reviews versorgen und haben uns natürlich auch wieder vor zahlreichen Konzertbühnen rumgedrückt. Die ganz großen Gewinner der Neuveröffentlichungen waren in diesem Monat Jimmy Gee, Dave Evans And Nitzinger, Landmarq, The Lone Crows, Victoria Vox, Susan James, Randi Tytingvag und Wallenberg's Whiskey Hell, denen allesamt besondere Auszeichnungen von den Redakteuren verliehen wurden.
Aber auch für die Rubrik 'Zeitreise' fielen uns wieder so einige - ganz frisch nochmal ausgebuddelte - Schätzchen in die Hand. So nahm sich unser Steve erneut seine alten Helden Molly Hatchet gleich doppelt hier und hier zur Brust, Ulli schwelgte mit David Bowie, Jefferson Airplane und Nektar in Erinnerungen, Joe warf einen genaueren Blick auf R.E.M., während Wolfgang nicht nur einmal, sondern zweimal den Jazz der alten Schule bediente und sich meine Wenigkeit unter anderem an Mountain, dem Lebenswerk von Stephen Stills und sowohl auf CD wie auch DVD an den starken Bullfrog erfreuen durfte.
Auch an Konzerten wurde so einiges geboten, worüber im Mai vor allem Joe zu erzählen wusste, aber auch Berlin war durch Holger vertreten, ebenso wie das südliche Niedersachsen mit Jürgen, das von steifen Brisen umwehte Wilhemshaven von Wolfgang, der Südwesten durch unsere Sabine, das Doom Shalll Rise VIII wurde von unseren Metallern Andrea sowie Jens besucht und Boris hatte einen Heidenspaß bei District 97.
Es gibt Sachen, die sich niemals ändern werden. So zum Beispiel durften wir mit leichtem Gähnen noch einmal vernehmen, dass sich der Ex- Guns N' Roses-Stöckeschwinger Steven Adler auf seine - geschätzte - 79. Drogentherapie begab, ebenso wie der gerade eingenickten RockTimes-Redaktion ganz enthusiastisch mitgeteilt wurde, dass Velvet Revolver zur Zeit wieder (das machen die übrigens schon seit etwa fünf Jahren) auf der Suche nach einem neuen Sänger sind. Ganz in der - im Hause Sony besonders gepflegten - Tradition des Ausschlachtens von älterem Songmaterial kündigte der Medienriese eine neue CD-Serie mit dem Titel "Setlist" an, die aus neu zusammengestelltem Live-Material von zunächst jeweils 16 Künstlern und Bands besteht und von denen wir euch die ersten bereits vorgestellt haben. Und da die Kohle gerade ein bisschen knapp zu werden scheint, haben sich u. a. die Branchen-Großverdiener von Metallica und auch Chickenfoot zu der Meldung hinreissen lassen, im kommenden Jahr 2014 wieder daran denken zu wollen eventuell wieder miteinander spielen zu können, wenn es denn zeitlich machbar wäre. Möglicherweise daraus entstehende Alben sollen dann etwa 2015 (doch schon so früh??) auf den Markt gebracht werden.
Aber Ironie beiseite, denn so richtig ans Schlaffitchen geht's zur Zeit dem Frontmann der amerikanischen Band As I Lay Dying, Tim Lambesis. Der 32-Jährige wollte nämlich seine bereits von ihm getrennt lebende Noch-Ehefrau ganz dezent um die Ecke bringen lassen. Blöderweise entpuppte sich der dafür angeheuerte Auftragskiller allerdings als ein verdeckter Ermittler der Polizei. Hmmm, klassischer Fall von 'zuerst hatte er kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu', würde ich jetzt einfach mal so sagen. Auch dramatisch...
Und wenn wir schon erneut bei diesem Thema angekommen sind, darf natürlich nicht verschwiegen werden, dass es auch wieder einige Todesfälle gab. Richtig gut angefangen und fortgesetzt hatte sich der Monat ja, weil der Sensenmann sich erstaunlich ruhig hielt. Dann kam es aber doch noch knüppeldick, vor allem für die Metal-Fraktion. Völlig überraschend verstarb der erst 49-jährige Slayer-Gitarrist Jeff Hanneman an Leberversagen. Nachdem Hanneman 2011 fast an einem Spinnenbiss gestorben war und seitdem auch schon nicht mehr bei Slayer spielte, muss er wohl einige Gläschen zu sich genommen haben, denn die Todesursache wurde laut der offiziellen Obduktion durch Alkohol in Verbindung mit einer Zirrhose ausgelöst. Nicht sehr viel später wurde mitgeteilt, dass der The Doors-Keyboarder Ray Manzarek in einer deutschen Klinik im Alter von 74 Jahren einem Krebsleiden erlegen ist. Die gleiche Krankheit raffte auch Trevor Bolder, seines Zeichens Bassist bei David Bowie, Wishbone Ash und Uriah Heep dahin. Genauso wie der Bassist Eric Kitteringham im Alter von 66 Jahren einem Krebsleiden erlag. Kitteringham gehörte u.a. den Gründungsmitgliedern von Rory Gallaghers Band Taste an.
Auch in der Kuriositäten-Abteilung ging es wieder mal kunterbunt zu! So wurde ausgerechnet die sich so vehement gegen rechtes Gedankengut wehrende Band frei.wild von der rechtsextremen und dauerindizierten Neo-Nazi-Truppe Stahlgewitter deswegen verklagt, ein Gitarrenriff von ihnen geklaut zu haben. Die Klage wurde zwar mittlerweile abgewiesen, was im Internet aber einige Leute nicht von der spöttischen Feststellung abbringen ließ, dass frei.wild wohl tatsächlich keine Nazi-Band, sondern vielmehr eine Nazi-Coverband seien. Dagegen eher tollkühn gab sich in St. Cloud im US-Bundesstaat Missouri ein 53-jähriger Mann als David Gilmour von Pink Floyd aus und ließ sich dort für etwa $ 100.000 behandeln. Da man einen Star ja erstmal nicht nach seiner Krankenversicherung fragt, flog das ganze erst ein paar Tage später auf. Ach ja, eine Frage wäre da noch: Habt ihr schonmal einen schwedischen Horrorfilm gesehen? Eben, ich auch nicht, denn damit scheinen es die Freunde aus Skandinavien eher nicht so zu haben. Oder aber es gibt dort mittlerweile so viel Death Metal um die Ohren, dass man dem Ganzen einfach überdrüssig ist? Auf jeden Fall mussten Iron Maiden diese Erfahrung machen, als sie dort ihr The Trooper-Bier verkaufen wollten. Die Marke wurde nämlich aufgrund ihres Etiketts (ein böse dreinguckender Eddie und ein blutiges Schwert) wg. Unzumutbarkeit aus den Regalen genommen. Sachen gibt's...
Aber wie dem auch sei, drücken wir uns allen erstmal die Daumen, dass die anstehenden Open Airs nicht verschneit werden und freuen uns auf neue Alben alter und vielleicht erst noch kommender Helden. Wir werden auf jeden Fall für euch am Ball bleiben!
In diesem Sinne: Cheers,
Markus
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