«

»

A.K & The Brotherhood / Oh Sedona! – CD-Review

A.K & The Brotherhood / Oh Sedona!

Michel in Amerika

Was haben der Schauspieler Christian 'Landarzt' Quadflieg, Tennislegende Mats Wilander, die Glam-Powerpopper The Ark (beim ESC 2007 in Helsinki dabei) und Krimi-Altmeister Henning Mankell gemeinsam?
Sie alle stammen aus der südschwedischen Universitätsstadt Växjö oder waren dort (zeitweise) beruflich verankert.

Dies gilt auch für den Sänger, Songwriter und Gitarristen Alo Karlsson, der vor fünf Jahren die Songs hatte, aber keine Band. Die Bemühungen mündeten in der Combo A.K & The Brotherhood und dem zwei Jahre später erscheinenden Debütalbum "The Outlaw Americana Sessions". Und der Titel verspricht nicht zuviel, das allgemein musikalisch hochveranlagte Skandinavien bedient tatsächlich auch den Markt der Country ohne Western-Freunde, inklusive klassischem Storytelling, intensiver Balladen und rockiger Einsprengsel.

Das große Pfund, mit dem die nordeuropäischen Außenseiter von A.K & The Brotherhood wuchern können, ist die Stimme von Mastermind Alo Karlsson, welche alle Varianten und Facetten zwischen übermütig, zweifelnd, trauernd, schmachtend und klagend in einer tiefen und warmen Tonalität sehr überzeugend zum Leben erweckt. Darüber hinaus ist sein Songwriting durch die Bank sehr solide, tendenziell hochmelodisch und speziell in Kombination mit Bandneuzugang und Multiinstrumentalist Johan Glössner, der das neue Album "Oh Sedona!" zusätzlich noch produzierte, auf internationalem Niveau umgesetzt.

CD samt Hülle

A.K & The Brotherhood / Oh Sedona!

Es hat wahrlich schon kargere Americana-Produktionen gegeben, hier fehlt es an nichts, von gelegentlichen Gesangsharmonien, über eine variations- wie abwechslungsreiche Instrumentierung bis hin zum Country-Chanteusen-Duett mit Sofia Loell und einem Outro-Geplärre vom Karlsson-Nachwuchs … es bleibt kein Ohr trocken.

Auf der Strecke bleiben allerdings ein Stück weit die rockigen Aspekte, die sich lediglich im großartigen "Man Up" Bahn brechen und in einer exaltierten, Anders Osborne-würdigen Saiten-Eruption gipfeln.

Ansonsten bewegt sich das Album musikalisch irgendwo zwischen Texas Lightning, Mark Knopfler solo (abzüglich Gesang) und den "American Beauty"-Grateful Dead.

Fazit: Schöne Songs, punktuell griffige Refrains, außerordentlich gute Umsetzung, tolle Produktion und sehr guter Klang … grundehrliche, geerdete und überraschend authentische 'Americana'-Musik muss nicht zwangsläufig immer aus dem Lande der ehemals unbegrenzten Möglichkeiten kommen … das beschauliche 'Michel'-Småland ist um eine Attraktion reicher!


Line-up A.K & The Brotherhood:

Alo Karlsson (lead vocals, acoustic guitars, background vocals)
Daniel Uhlas (drums, percussion, background vocals)
Johan Glössner (electric guitars, slide guitar, baritone guitar, acoustic guitar, bass guitar, banjo, melodica, keyboards, background vocals)
Mattias Schertell (electric & upright bass)
Henrik Ström (piano, Wurlitzer, trumpet)
Martin Björklund (fiddle, mandolin)
Oskar Appelqvist (piano)
Sofia Loell (duet vocal on "Big City Sidewalks")
Nicke Widén (pedal steel guitar)
Peå Johansson (alto, tenor & baritone saxophones, harmonica)
Waylon Conny Janne Karlsson (outro vocal on "Sweet Miranda")

Tracklist "Oh Sedona!":

  1. California Free Bird (3:55)
  2. For The Long Run (4:56)
  3. (Livin' On) Tupelo Time (3:36)
  4. Sweet Miranda (3:45)
  5. Big City Sidewalks (4:57)
  6. Where All The Dreams Go (5:09)
  7. Miles And Memories (4:58)
  8. Man Up (6:02)
  9. Guiding Light (3:35)
  10. Halfway To Anywhere (4:11)
  11. Like The Devil Reads The Bible (4:28)
  12. Broken Rainbows (5:43)

Gesamtspielzeit: 55:35, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Olaf 'Olli' Oetken

Beiträge im Archiv
Hauptgenres (Hard Rock, Southern Rock, Country Rock, AOR, Progressive Rock)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>