Zugegeben … der Bandname The Hu verleitet zu Anspielungen auf den Film "Horton hört ein Hu!", doch The Hu haben weder etwas mit Zeichentrick noch mit den USA zu tun. Sondern wir haben es hier mit einer Band aus der Mongolei zu tun, die traditionelle Intrumente aus der dortigen Region mit modernem Rock mischt und daraus 'Hummu Rock' kreiiert.
Das erinnert etwas an Tengger Cavalry. Vielleicht können The Hu die Lücke füllen, die durch den Tod von Nature Ganganbaigal entstanden ist. Auf jeden Fall sollten Fans von Tengger Cavalry mal ein Ohr riskieren. Das können sie ab dem 13.September mit "The Gerek" tun. Hier nun die offizielle Ankündigung mit einigen Informationen:
Seit Jahren wartet die Rock- und Metalszene auf eine neue Idee, etwas wirklich Einzigartiges, eine kulturelle Inspiration – hier sind The Hu.
Die Mongolei, gelegen zwischen den Großmächten Russland und China (u.a. bekannt durch den Herrscher Dschingis Khan, der im 13. Jahrhundert weite Teile Asiens eroberte), viereinhalb Mal so groß wie Deutschland, mit drei Millionen Einwohner das am dünnsten besiedelte Land der Welt. Aus dieser Region katapultiert sich ein unerwartetes, frisches musikalisches Phänomen ins Rampenlicht der internationalen Konzertbühnen.Maultrommel, Laute und Pferdekopfgeige sind nicht gerade Instrumente, welche Rockfans für gewöhnlich mit ihrem Lieblingsgenre in Verbindung bringen. Aber The Hu sind auch alles andere als gewöhnlich. Die vierköpfige Band kombiniert traditionelle mongolische Instrumente mit modernem Hard Rock und kreiert damit ihren ganz eigenen Musikstil, den sie als "Hunnu Rock" bezeichnen. ",Hu' steht dabei für das mongolische Wort für ,Mensch'", erläutert Jaya den eigenen Bandnamen. "Damit wollen wir betonen, dass wir keinen Menschen ausschließen. Jeder ist eingeladen, an unserer Reise teilzuhaben." Gegründet wurden The Hu im Jahr 2016, als vier Studenten des Staatskonservatoriums in Ulaanbaatar, Hauptstadt der Mongolei, eine gemeinsame Vision entwickelten. "Wir hörten alle bereits als Kinder zuhause Rockmusik", entsinnt sich Enkush an die ersten Berührungspunkte mit der westlichen Musikkultur. "2016 haben wir die ersten gemeinsamen Lieder geschrieben und Schritt für Schritt zu unserem Sound gefunden." Die Rockband besteht aus Gala, Jaya, Temka und Enkush sowie Stammproduzent Dashka. Auf der Bühne wird das Quartett von vier Livemusikern unterstützt, welche die klassische Rockinstrumentierung übernehmen. Ein charismatisches Markenzeichen des Hunnu Rock ist der Kehlkopfgesang, den The Hu in ihren Liedern intonieren und dabei mongolische Schlachtrufe, Poesie oder auch antike Inschriften thematisieren. "Diese Gesangstechnik ist schwer zu erlernen, es bedarf Jahre an Übung", beschreibt Gala seine spezielle Stimmfarbe. "Der Kehlkopfgesang ist in gewisser Weise mit den Growls im Metal zu vergleichen, wenngleich die Technik eine ganz andere ist."
Ab dem 13. September kann man endlich komplett in das einzigartige Klanguniversum des Hunnu Rock eintauchen. Dann erscheint das Debüt "The Gereg", produziert von Dashka, eingespielt in den Nature Sound Studios in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar. Die Leichtigkeit, mit der hier diverse Kulturen zu einem funktionierenden Ganzen zusammengefügt werden, ist bemerkenswert. "The Gereg" gleicht einem Soundtrack, der die Brücke zwischen verschiedenen Zivilisationen und Jahrhunderten spannt. The Hu dokumentieren auf ihrem Erstlingswerk ihren unbändigen Willen zu Völkerverständigung nicht nur musikalisch, sondern auch im Titel. ""The Gereg" steht dabei für den ersten, von Dschingis Khan während des Mongolischen Reiches eingeführten Reisepass", erläutert Temka die Grundidee des Debütnamens. "Wir versuchen den einzigartigen Klang mongolischer Musik auf eine spirituelle Art und Weise mit dem des Rocks zu verbinden und dadurch die Seelen der Menschen zu erreichen."
Mauern einreißen, Grenzen überwinden. Dies gelingt diesen vier Musikern auf beachtliche Art und Weise. Im April wurde die Band offiziell vom Außenminister des Landes zum mongolischen Botschafter ernannt, wobei er The Hu zu ihrem weltweiten Erfolg gratulierte. Auch Präsident Chaltmaagiin Battulga und der mongolische Botschafter in Berlin, Dr. Damba Ganbat, würdigten ihre Verdienste. Scheuklappendenken findet auf "The Gereg" nicht statt. "Im Hunnu Rock trifft Ost auf West, Alt auf Neu und Tradition auf Moderne", definiert Gala die wichtigsten Ansatzpunkte seiner Band. "Neben der mongolischen Musik finden sich auch Einflüsse von Bands wie Metallica, Slipknot, Marilyn Manson, Tool, Apocalyptica, Sepultura oder Rammstein." Dieses Crossover der besonderen Art findet breiten Anklang. Die ersten drei Videoclips "Yuve Yuve Yu", "Wolf Totem" sowie "Shoog Shoog" wurden auf Youtube über 34 Millionen Mal gespielt, im Frühjahr folgte eine komplett ausverkaufte Europatournee mit 23 Konzerten sowie umjubelte Auftritte bei Rock im Park und Rock am Ring. Im Oktober reisen The Hu zu einer Konzertreihe in die Vereinigten Staaten. "Im vergangenen Jahr durften wir erfahren, dass die Welt uns mit offenen Armen empfängt. Die mongolische Kultur ist alt und stark. Wir sind stolz darauf, sie möglichst vielen Menschen vorstellen zu dürfen", freut sich Enkush über die globale Akzeptanz seiner Musik. "Ohne die sozialen Medien und die überwältigende Fanunterstützung hätte der Sprung von Ulaanbaatar nach London und Hollywood sehr viel länger gedauert. Unsere Anhänger sind unsere Familie. Wir singen und moshen mit ihnen und sind von Herzen dankbar. Energie, Inspiration, Liebe und Zusammenhalt – darum geht es in unserer Musik."
Band Line-up:
Gala: Lead Throat Singer und Morin Khuur
Enkush: Lead Morin Khuur und Throat Singer
Jaya: Jaw Harp, Tsuur, Flute, und Throat Singer
Temka: TovshuurDie Instrumente von The Hu. Alle Instrumente wurden mit der Band gestaltet und für diese maßangefertigt.
Morin Khuur (horsehead fiddle):
Die mongolische Pferdekopfgeige ist eine mit dem Bogen gestrichene, zweisaitige, Kastenspießlaute, die am oberen Halsende von einem hölzernen Pferdekopf geziert wird. Sie ist eines der wichtigsten Musikinstrumente der Mongolen und gilt als ein nationales Symbol – sinnbildlich für die weiten Steppen und den Himmel der Mongolei, sowie die innige Beziehung zwischen Mongolen und ihren Pferden. Sagen und Erzählungen, die bis ins siebte Jahrhundert zurückgehen, ranken sich um den Ursprung des Instrumentes. Der genaue Zeitpunkt der Entstehung ist allerdings bis heute nicht eindeutig geklärt. Seit 2003 ist die Pferdekopfgeige Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
Topsh(u)ur (two string unfretted Mongolian lute):
Die Topshur ist eine zweisaitige Laute, die verbreitet in den westmongolischen Stämmen der Altai gespielt wird. Die Topshur ist eng mit der Folklore und den Traditionen der Altai verbunden und wird oft zur Begleitung von Geschichten, Gesang und Tanz verwendet. Laut Marco Polos Schriften aus dem 14. Jahrhundert wurde die Laute oft vor einer Schlacht oder einem Kampf gespielt. Temkas Topshur wurde für den Hunnu-Rock extra angepasst: Dem Instrument wurde eine dritte Seite hinzugefügt und der Klangkörper ähnlich dem einer Balalaika gestaltet, um einen vollen, tiefen und basslastigeren Sound zu gewinnen.
Tumur Khuur (jaw harp):
Die Tumur Khuur, oder auch Maultrommel genannt, hat ihren Ursprung in Asien und wurde früher aus Bambus hergestellt. Der kleine Rahmen wird an die leicht geöffneten Zähne oder Lippen angelegt und mittels Schlägen auf die stählerne elastische Feder am Ende der Trommel Schwingungen hervorgerufen.. Als Resonanzkörper dient die Mundhöhle, durch dessen Bewegung (größer, kleiner) die hervorgebrachten Töne verändert werden können. Durch verschiedene Anschlag- und Atemtechniken lassen sich auch weitere klangliche und rhythmische Effekte erzeugen.
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