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AC/DC / Das Rock Classics Sonderheft Nr. 36

AC/DC - "Das Rock Classics Sonderheft Nr. 36" - Buch-Review

Okay, das Rock Classics Sonderheft über AC/DC (die sie in Australien witzigerweise Akkadakka nennen) gab es vor mehr als zehn Jahren schon einmal. Dennoch haben sich die Verantwortlichen im Slam Media Verlag entschieden, das Heft noch einmal aufzulegen. Denn zum Einen ist die Erstveröffentlichung ja schon eine ganze Weile her, zum Zweiten ist seither im Bandlager wieder einiges passiert und nicht zuletzt soll diese Ausgabe die Verbeugung vor einer Combo sein, die im kommenden Jahr 2023 ihren fünfzigsten Geburtstag feiert.

In gewohnter Qualität werden nicht nur die Band und deren langjährige Mitglieder (in Einzelartikeln bzw. Biografien über Angus sowie Malcolm Young, Bon Scott und Brian Johnson) nochmal genauer unter die Lupe genommen, sondern auch die einzelnen Bassisten und Schlagzeuger (jeweils kürzer) bedacht. Was soweit geht, dass auch Interviews mit ganz frühen Mitgliedern wie dem Sänger Dave Evans, dem Bassisten Mark Evans (nicht verwandt) und als Besonderheit mit dem allerersten Drummer, Larry Van Kriedt, enthalten sind. Apropos Interviews: Diesbezüglich kommen auch (der gefühlt einzig wahre AC/DC-) Schlagzeuger Phil Rudd (über vier Seiten) sowie Simon Wright (der von Juli 1983 bis November 1989 am Start war) zum Zug.

Naja, der einigermaßen belesene Fan wusste es natülich schon, was in all den Interviews deutlicher nicht rüberkommen könnte. Die Chefs des Quintetts waren in allen Belangen Malcolm und Angus Young, uneingeschränkt und ohne Widerspruch hinsichtlich der von ihnen getroffenen Entscheidungen zu dulden. Machte man einmal zu oft oder zum falschen Zeitpunkt den Mund auf, konnte es durchaus passieren, dass man nur sehr wenig später plötzlich nicht mehr in der Band war. Besonders die Mitglieder der ganz frühen Jahre können ein Lied davon singen, wobei sich ab ca. 1978 das feste Line-up in Form der Gebrüder Young, Phil Rudd, dem neuen Bassisten Cliff Williams (der mit ganz kurzen Unterbrechungen bis heute dabei ist) sowie der Rampensau Bon Scott gefunden zu haben schien. Tja, Konjunktiv … denn leider bestellte sich der gerade erwähnte Scott in einer unheilschwangeren Nacht im Februar 1980 zwei oder drei Whisky zu viel, was er – nochmal leider – nicht überlebte.

Mit dem neuen Sänger Brian Johnson begann das zweite Leben der Australier, das sie durch viele weitere Höhen ("Back In Black", "The Razor’s Edge"), aber ehrlicherweise auch einige Täler ("For Those About To Rock…", "Fly On The Wall" oder auch "Blow Up Your Video") wandern ließ. Die Bandgeschichte wird natürlich um die letzten gut zehn Jahre aktualisiert. Der schwerste Schlag für die Rocker war ganz sicher die Demenz-Erkrankung (sowie der damit verbundene Ausstieg) und der darauf folgende Tod von Gründer und Chef Malcolm Young, der überraschenderweise vom Neffen Stevie Young ersetzt wurde. Selbstverständlich geht das Heft auch auf das kurze Kapitel der Band mit W. Axl Rose (Guns N' Roses) ein, das mit einem zugepetzten Auge 'Axl/DC' genannt wird. Dazu kommt noch ein zweiseitiges, relativ aktuelles Interview mit Angus und Brian Johnson aus dem Jahr 2020.

Und sonst? Natürlich darf das Herzstück nicht fehlen und so knöpfen sich die Redakteure alle Studioalben der Aussie-Rocker noch einmal mehr oder weniger intensiv vor. Wobei das Hauptaugenmerk hier nicht unbedingt auf den jeweiligen Songs, sondern eher auf den Begleitumständen während der Aufnahmen liegt. Trotzdem gut und interessant. Dann sind da noch längere Interviews mit den Produzenten und Sound-Technikern Tony Platt sowie Mike Fraser, eine Vorstellung einiger sehr bekannter Tribute- und Cover-Bands, Bücher sowie Filme über die Combo, Memorabilia, gesuchte und teure Vinyl-Bootlegs sowie einige Gewinnspiele.

Fazit: Sehr gute Arbeit und wieder mal absolut empfehlenswert!


Seitenzahl: 98, Erscheinungsjahr: 2022 (2009)

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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