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Acid Rooster / Flowers & Dead Souls – CD-Review

Der Bandname Acid Rooster klingt nach Psychedelic, Space Rock und was an Stilen so drum herum rankt.
Bei Noisolution erfahren wir mehr über die Combo sowie ihr Album: »[…] "Flowers and Dead Souls" ist das zweite Studioalbum des Leipziger Trios Acid Rooster. Die Aufnahmen der Basistracks fanden an nur einem Wochenende in den Völker Studios Bamberg im Mai 2022 statt. Zum ersten Mal setzte die Band eine 16-Spur-Bandmaschine in Kombination mit einem analogen Mischpult ein, was dem Ganzen einen sehr warmen und lebendigen Sound verleiht. Von jedem der sechs Songs wurden nur maximal drei Takes aufgenommen, um die rohe Energie und Unmittelbarkeit zu erhalten, für die Acid Rooster bekannt ist. Die Overdubs spielte die Band selbst an verschiedenen Orten ein und am Ende wurde alles gemeinsam mit Jörg Völker im Studio gemischt. Bedingt durch die Pandemie hatte ein Teil der Band mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, weshalb die Produktion des Albums immer wieder verschoben werden musste. Die Arbeit an den einzelnen Stücken war daher eine Art therapeutischer Heilungsprozess. Dies ist an der eher positiven Grundstimmung von "Flowers and Dead Souls" deutlich zu erkennen. […]«

Die Songs von Acid Rooster sind »[…] teils geschrieben, teils improvisiert […]«.
Hört man sich die sechs Nummern an, fällt es schwer, nein, ist es aus meiner Sicht unmöglich, zwischen komponierten Parts und improvisierten Phasen zu unterscheiden. Man neigt deutlich dazu, alle Tracks als Jams zu bezeichnen.

Acid Rooster weiß, wie man die Leute vor den Lautsprechern bei der Stange hält.
Was Dynamik und Dramatik angeht, sind die drei Musiker echte Meister. Selten macht man beim instrumentalen Psychedelic- beziehungsweise Space Rock die Erfahrung, von einer lang anhaltenden Begeisterung gefangen zu sein.
Die Musik triggert die Nervenenden und lässt viel Raum für die Fantasie. Es mag an der Schwüle in der Luft liegen, aber viel eher ist es die Acid Rooster-Musik, die einem Schweißperlen auf die Stirn treibt.

Acid Rooster macht es richtig gut. In den Improvisationen ist viel, sehr viel Potential enthalten.
Ohne Übertreibung darf man bei allen Nummern von einer hohen, einer förmlich spürbaren Energie sprechen. Gitarrist Sebastian Väths Fass der Fantasie ist prächtig gefüllt. Bei seinen vielen Exkursen in sphärisch-kosmische Räume oder rockigen Fretboard-Fahrten spielt er sich geradezu Blasen an die Finger. Ab und an, wie zum Beispiel im Opener "Sounds Of Illusion" meint man von einem elektrisierenden Slide-Sound in den Bann gezogen zu werden. Zumindest klingt es danach. Mag aber auch sein, dass die Klänge auf andere Weise entstanden sind. Wie dem auch sei, sie zeigen Wirkung.
Jedenfalls reichen die Sechssaiter-Ausflüge bis hin zu sehr extrovertierten Ausflügen und geben Einblick in Sebastian Väths Seele.
Steffen Schmidt findet als Fundament stets die richtige Rhythmik und ist auch der Motor von Acid Rooster. Herrlich, wie Max Leicht auf dem Synthesizer vielfältig den Hintergrund der Jams dekoriert.

Schwebende Phasen finden in rockigen Teilen ihre Widersacher. Es steht außer Frage, dass Acid Rooster mit seiner spacigen Musik voll ins Zentrum der Freude trifft.
Auch wenn jede Improvisation für sich einen Namen hat, kommt es uns so vor, als handele es sich um eine Jam, nur unterbrochen durch Outros, die in der Stille landen. Wunderschön, wie Max Leicht mit seinem Bass-Einsatz in "Good Mourning" für klangliche Tiefe sorgt und die fast elf Minuten "Heaven Scent" veranlassen einen zum Augen schließen. Schnell lässt man sich auf die verspielt-wabernden Sounds ein und sinkt in farbenfrohe Träumereien. Highlight, dieses "Heaven Scent".

Mit "Flowers & Dead Souls" überzeugt das Trio Acid Rooster.
Bei "Flowers & Dead Souls" wird man durch den Psychdelic- sowie Space Rock bestens unterhalten, träumen kann man auch noch.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Acid Rooster:

Sebastian Väth (guitar, percussion)
Max Leicht (bass, synthesizer, organ, sitar)
Steffen Schmidt (drums, percussion, piano)

Tracklist "Flowers & Dead Souls":

  1. Sounds Of Illusion
  2. On The Run
  3. Schattenspiel
  4. Dead Bodies
  5. Good Mourning
  6. Heaven Scent

Gesamtspielzeit: 45:54, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

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