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African Connection / Queens & Kings – CD-Review

African Connection / Queens & Kings

Wenn ich den ersten Song dieser CD, "Queens & Kings", höre, dann fühle ich mich unweigerlich an Fela Anikulapo Kuti erinnert, jenen nigerianischen Musiker, der als Begründer des Afro-Beat gilt und als politischer Aktivist stets von sich reden machte. Doch nicht nach Nigeria, sondern gleich in drei andere Länder geht die Reise mit African Connection. Diese Band ist 2016 gegründet worden von Musikern aus Ghana, Amerika und Dänemark. Gesungen wird in Ewe, Ga und Hausa, musikalisch geht der Sound hin zu einer Melange aus Afro-Beat, African Highlife, Rock und Funk, dazu gesellt sich eine dicke Prise westafrikanischer Folklore.

Unglaublich elastisch und dabei nie 'holpernd' zieht sich der Rhythmus wie eine gut geschmierte Maschine durch die Songs, dieser Groove ist unwiderstehlich und lädt unweigerlich zu rhythmischen Bewegungen ein. "Queens & Kings" ist im Übrigen das Debüt der Band und sehr beeindruckend dahingehend, wie es gelungen ist, afrikanische und westliche Einflüsse perfekt miteinander zu verbinden. Eigentlich spürt man gar nicht den westlichen Einfluss so maßgeblich, sodass man zunächst mutmaßen könnte, dieses sei eine rein afrikanisch besetzte Gruppe.

Grundsätzlich ist der Sound durchgehend in einer gleichen Stimmung gehalten. Über einem fast gradlinigen Drumbeat, der allerdings auch durch Unterbrechungen geprägt ist, halten Gitarre und Perkussion den Rhythmus fast als Gegenpart aufspielend, mehr als lebendig. Darüber sind präzise gesetzte Bläserarrangements das Besondere, dadurch wird dem Sound Fülle verliehen. Der mir leider nicht verständliche Gesang ist in seiner Eigenart für uns Europäer eher befremdlich, ist er doch auch stark rhythmisch geprägt.

Etwas aus dem Rahmen fällt zunächst "Danmalia" mit seinem stark akzentuiertem Funk, dieser Song wirkt insofern am wenigsten afrikanisch, und noch vor Ende der Platte avanciert er zum Lieblingstitel derselben. "Dabina Meka" weist karibisches Feeling auf, sehr fröhlich ist die Stimmung, und mit "Fela Tribute" wird das Vorbild würdig geehrt. Das letzte Stück setzt ganz stark auf afrikanische Folk-Akzente und klingt für mich am meisten afrikanisch im Ausdruck. Somit ist es gelungen, zwischen zwei Polen Fusion feinster Art zu präsentieren und man kann gespannt sein auf die nächste Scheibe dieser Band.


Line-up African Connection:

Frank 'CC YoYo' Ankrah (drums, percussion, vocals)
Abdulai Issaka Kyemtore (bass, vocals)
Kwass Dankwah (guitar, vocals)
Lasse Aagaard (lead guitar)
Maggie Cawley (keys & percussion)
Lasse Enøe (saxophones, flute)
Martin Robert Madsen (drums, percussion)
Olaf Johannes Brinch (saxophone)
Mikkel Govertz Christensen (guitar, bass)
Feike van der Woude (percussion)
Oliver Halken Tønnes (percussion)
Michael Tshepo Mapeka (percussion)
Marco Dania (saxophone)
Christian Tscherning Larsen (trombone)
Scott Christian Westh (trumpet)
Frank Kobina Prah (percussion)
Odomankoma-Kyemera Kwabenha Prah (kpanlogo drums)
Jacob Sørensen (trumpet)
Simon Grom Eskildsen (organ)
Preben Kaels (vocals, violin)
Buso (percussion)

Tracklist "Queens & Kings":

  1. Matanbaye
  2. Gibemegiwo
  3. Womba
  4. Danmalio
  5. Babanato
  6. Dabina Meka
  7. Tou Tou
  8. Fela Tribute
  9. Dunia

Gesamtspielzeit: 45:27, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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