«

»

Ally Venable / Heart Of Fire – CD-Review

Nach Texas Honey, Ally Venables erster Ruf Records-Veröffentlichung, geht es im Jahr 2021 mit "Heart On Fire" weiter.
»[…] Die Karriere der Gitarristin, die noch immer Anfang zwanzig ist, bewegt sich so schnell wie ihre Finger. […]«
Was auf der vorliegenden Platte unter Beweis zu stellen wäre.
Waren auf dem Vorgänger Eric Gales sowie Mike Zito die Gäste, werden bei "Heart Of Fire", dessen Tracklist wenige Coversongs zieren, Kenny Wayne Shepherd, Devon Allman beziehungsweise Rick Steff (unter anderem Big Daddy Wilson, Walter Trout, Meena, Lucero) prominent gelistet.

Außerdem taucht im Line-up Cody Dickinson (auch North Mississippi Allstars) auf.
Aufgenommen wurden die elf Songs in den Bessie Blue Studios, Stantonville, Tennessee. In mehrfacher Weise hatte Jim Gaines seine Finger an den Reglern und Knöpfen im Spiel.
Wenn für das Mastering Pauler Acoustics genannt werden, darf man sich auf einen tollen Sound freuen.
Die Protagonistin meint: »[…] Meine Vision war es, eine positive Botschaft voller Liebe zu verbreiten. […] Das ist es, was die Welt gerade am meisten braucht. […]«

Der Albumtitel "Heart Of Fire" ist ein Volltreffer, markiert er doch genau das, was den Hörer in den etwas über fünfzig Minuten erwartet. Rau rockend, soulig und balladesk einfühlsam, ist diese Scheibe ein echter Lichtblick geworden.

Die Eröffnung mit dem Titelstück "Heart Of Fire" ist eine herrlich rockende Angelegenheit.
Der Refrain sitzt wie ein Maßkleid und musikalisch geht es robust die Blues Rock-Allee hinunter. Das Gitarren-Solo hat Format und zeigt, wie versiert die Musikerin auf dem Fretboard unterwegs ist. Die kleine Wah Wah-Pedal-Einlage ist schön.
"Hard Change" setzt sich – was die Dynamik angeht – noch weiter oben fest. Bei diesem und einem weiteren Song taucht als Songschreiber neben Ally Venable Lance Lopez auf. Diese Nummer, und besonders der Sechssaiter-Alleingang setzt den Blues Rock in Flammen. Okay, für die Zukunft ist gesanglich noch ein wenig Luft nach oben.
Wieder anders serviert sie uns, begleitet von einer klasse Band noch einen Hinhörer. Der hört auf den Namen "Sad Situation" und kratzt schon am Classic Rock. Klasse!
Ja, auf ihrem Arbeitsgerät ist sie vorbildlich unterwegs. Da werden Zwölftakter-Pflöcke in den Boden gehämmert.

Der "Played The Game"-Abstecher in die Welt der Bottleneck-Tätigkeiten ist wunderschöne Roots-bezogene Musik und das Perry Bradford-Cover "Hateful Blues" ist beeindruckend arrangierte Blues-Geschichte mit historisch authentischer Einleitung. Eingeworfene Handclaps geben dem Track Pfiff und dann kommen noch so einige Song-Highlights.

In "Road To Nowhere" ist Devon Allman mit von der Partie.
Die Dynamik-Wechsel sind toll. Die Gitarren-Spielereien mit Devon Allman als Solist sind famos, das Jana Misener-Cello kommt gut und hier passt Ally Venables Gesang besser. Highlight!
Gleich danach ist es Kenny Wayne Shepherd, der für den Alleingang gefühlvoll in die Saiten greift. "Bring On The Pain", ein weiteres gemeinsam mit Lance Lopez komponiertes Lied, ist ein balladesker Blues-Seelen-Trip mit Power-Phasen. Sehr gelungen!

Soul und Funk treffen sich zu einer ausgelassenen Party, wenn man sich "Use Me" und nicht "Ain’t No Sunshine" von Bill Withers ausgesucht hat. Hier beeindruckt auch der Percussion-Einsatz.

Es gibt durchaus einige Gründe, sich das Album anzuschaffen.
Einer davon ist ganz weit oben angesiedelt, denn Ally Venables fast neunminütiges "Tribute To SRV" ist sozusagen unumgänglich, ist Stevie Ray Vaughan doch ein Blues-Held der Künstlerin. Grandios!

Bei dem bis hierher gelesenen Text dürfte deutlich geworden sein, dass Ally Venables Album "Heart Of Fire" zu den Platten gehört, von denen man verdammt oft Gebrauch macht.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Ally Venable:

Ally Venable (lead guitar, rhythm guitar, vocals)
Elijah Owings (drums)
Bobby Wallace (bass)
Rick Steff (keyboards – #2)
Kenny Wayne Shepherd (lead guitar – #5)
Devon Allman (lead guitar, background vocals – #4)

Pat Fusco (keyboards)
Jana Misener (cello)
Cody Dickison (drums)
Landon Moore (bass)

Tracklist "Heart Of Fire":

  1. Heart Of Fire
  2. Played The Game
  3. Hateful Blues
  4. Road To Nowhere (feat. Devon Allman)
  5. Bring On The Pain (feat. Kenny Wayne Shepherd)
  6. Hard Change
  7. Do It In Heels
  8. Sad Situation
  9. Use Me
  10. Tribute To SRV
  11. What Do You Want From Me

Gesamtspielzeit: 50:18, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>