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Amaury Faivre / 2020 – CD-Review

Der Franzose Amaury Faivre »[…] is an acoustic blues artist, celebrating a 20 years of career on more than 800 stages, in a dozen of countries and 3 different continents. […]«
Bei bereits zwanzig Jahren Werdegang, sieht er auf dem Cover nun nicht so alt aus.

Aber:
»[…] His career debuts with the Prix du Public at the JMF in Paris at the age of 15, and he wins with Amaury Faivre Duo the 2017 Swiss Blues Challenge 2017. After years spent backed by electric bands, acoustic duos or even a symphonic orchestra, Amaury offers today a solo performance, which coincides with the release of a second opus this fall 2020. […]«
Okay, wer schon mit fünfzehn Jahren im Licht der Öffentlichkeit stand, kann er dann doch locker auf zwanzig Jahre Karriere bringen.
Album-technisch erschien von Amaury Faivre And The Broken Harps 2012 "Ol' Days Feel" und sechs Jahre später vom Amaury Faivre Duo "Crazy Old Man". Das Jahr der Veröffentlichung von "2020" kann man sich sparen.
"2020" ist quasi ein echtes Solo-Projekt des französischen Protagonisten.
Auch hier gibt eine kleine Ausnahme, denn Marius Faivre ist für die zusätzlichen Vocals in "Pouring Rain" zuständig. Der Marius ist der junge Sprößling des Musiker. Klasse, seine Einlage.
Ob die vorliegende Platte auch klasse ist, muss sich noch herausstellen.

Die Track-Stützen des Albums bilden die zwei Instrumentals "Amuse-Bouche" sowie "Watch Her Sleep".
Mit unter zwei Minuten kann man die beiden Nummern auch als so etwas wie ein Album-Intro sowie –Outro bezeichnen. Fakt ist jedenfalls, dass Amaury Faivre die Harp hervorragend beherrscht, dem Hörer zeigt, wie lebendig das Spiel auf dem kleinen Instrument nicht nur beim Opener sein kann. Harp-Meisterklasse!
In "Watch Her Sleep" kommt die akustische Gitarre dazu und dieser Song ist sinnlich, ein schönes Wiegenlied, verortet im bluesigen Bereich.

Mit "Wrong Girl" erleben wir Amaury Faivre zum ersten Mal am Gesangsmikrofon und wie bei den beiden erwähnten Nummern auf den Instrumenten, überzeugt der Künstler auch mit seiner Stimme voll und ganz. Prächtig, wie er dem Track – was die Gitarrenklänge angeht – einen klasse Stereoeffekt verpasst hat. Hinhörer!
"Best Thing For You" bereitet schon wieder Freude, denn der Musiker nutzt das Bottleneck, um dem Slow Blues eine herrliche Färbung zu geben. Hier zeigt sich, wie flexibel Amaury Faivres Gesang sein kann. Er changiert zwischen schmeichelnd und energisch. Klasse!
Blues pur ist das ebenfalls nachdenklich gestaltete "Sister".

Es ist bemerkenswert, was er uns auf der Harp an Emotionen zaubert. Die Begleitung auf der akustischen Gitarre ist mal dezent mal führend, aber immer effektiv. Darf man dieses Stück schon als eine Art Chanson bezeichnen? In den über vier Minuten kommt einem hier und da schon der Gedanke.
Alle Songs stammen aus der Feder von Amaury Faivre und mit "Invité À Danser", gesungen in seiner Muttersprache, ist nach einer zurückhaltenden Einleitung dann auch ein richtige flottes Stück Country Blues, verziert mit einem feinen Solo. Die Technik im Studio lässt es zu, dass wir den Künstler in einem Song auf mehreren Gitarren sowie mit Chor-Stimmen hören. Super!
Da gibt es nichts zu meckern. Auch "Even More" ist ein Hinhörer, wenn nicht Highlight.

"2020" überzeugt vom ersten bis zum letzten Song.
"2020" verfügt zwar nur über knapp siebenunddreißig Minuten Gesamtspielzeit, die sind allerdings mit Blues, Country- und Folk Blues äußerst gehaltvoll gefüllt.
Hinzu kommt noch ein sehr schön gestaltetes Booklet.
Beide Daumen hoch für Amaury Faivre.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Amaury Faivre:

Amaury Faivre (vocals, harmonicas, guitars, mandolin, banjo, percussions)
Marius Faivre (backing vocals – #9)

Tracklist "2020":

  1. Amuse-Bouche
  2. Wrong Girl
  3. Sister
  4. Kinda Girl
  5. Heart Of Stone
  6. Invité À Danser
  7. Mary Mae
  8. Even More
  9. Pouring Rain
  10. Best Thing For You
  11. Watch Her Sleep

Gesamtspielzeit: 36:41, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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