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Andreas Diehlmann Band / ADB – CD-Review

Von 2012 bis 2016 war Andreas Diehlmann mit der Sängerin Sydney Ellis unterwegs. Er studierte klassische Gitarre an der Musikakademie Kassel. »[…] Seit 2001 intensive Beschäftigung in dem spannenden Thema Blues. […]«
Das mit "ADB" betitelte Debüt soll nun erste Früchte aus der Blues-Auseinandersetzung tragen.

Die Andreas Diehlmann Band ist ein Trio, in dem Volker Zeller den Bass zupft und Tom Bonn Schlagzeug spielt.
Zehn Songs erwarten den Hörer auf vorliegender Platte. Acht Eigenkompositionen werden durch zwei Coversongs von Peter Green beziehungsweise B.B. King ergänzt.

Wie es in der Information zur Scheibe steht, »[…] widmet sich das Trio aus Kassel dem straighten Bluesrock der etwas härteren Sorte. […]«
Die genannten Musiker sind hier Freddie King, Jimi Hendrix und ZZ Top. Nach den Fakten kommt es nun zum Eingemachten. Trägt "ADB" wirklich erste Früchte?

Dazu kann man zunächst vielleicht die beiden Fremdkompositionen heranziehen, denn da ist es doch entscheidend, wie der Künstler seinen Eigengeschmack einbringt. "Oh Well" von Peter Green steht als zweites Lied in der Tracklist. Fleetwood Mac, dessen Mitglied er war, steckte zu diesem Zeitpunkt noch mit beiden Beinen im Blues/Blues Rock und die Andreas Diehlmann Band bietet eine veritable Mischung aus Tradition sowie individuellen Ideen.
So macht die Combo auch aus "Rock Me Baby" vom Blueser mit der Lucille-Gitarre eine Nummer, die sich mehr im treibend-rockenden Bereich bewegt. Für die beiden Interpretationen darf man der Andreas Diehlmann Band schon einmal ein dickes Lob aussprechen.

Der Weg ist das Ziel und im Fall von "Way Down South" begegnet man auf dem Weg nach New Orleans einer super intonierenden Slide-Gitarre und einem Andreas Diehlmann, der seine Stimme verdammt rau zum Einsatz bringt. Auf der weiteren Strecke wird der Ton für eine kurze Phase intensiver und diese Abwechslung auf dem Weg in den Süden macht neben einem großformatigen Slide-Solo das Salz in der Suppe aus. Man könnte meinen, dass die Andreas Diehlmann Band wohl das beste Stück am Beginn des Albums platziert hat, um den interessierten Hörer zu locken.

Die andere Buchstütze des Albums ist die "Rita". Ein Song, in dem Andreas Diehlmann ebenfalls zum Bottleneck greift. Hier geht es mit einem klasse Groove dank Volker Zeller, der in "Oh Well" ein Bass-Solo-Wort mitzureden hat, sowie Drummer Tom Bonn, in die rockenden Vollen.
Genauso wie "Come On And Get It", einem mit feinem Boogie versehenen Blues Rocker, der gleich zwei Ziele trifft … das Hirn und die Tanzbeine. Die zum 12-Takter so gut passende Andreas Diehlmann-Stimme bestätigt ihre Qualitäten im Laufe der zehn Songs. Was der Mann aus Kassel auf seinem Arbeitsgerät vorweist ist Blues-Oberklasse.

Wie steht es eigentlich um mit Andreas Diehlmann und dem Thema Slow Blues?
"Hard Times" wäre da ein Anspielpunkt. Auch in der verlangsamten Ausgabe des Genres kommen die glanzvollen Fähigkeiten des Gitarristen voll zur Geltung. Klasse! Dieses Stück nimmt einen Zeitraum von etwas über fünf Minuten ein. Die sind voll von Höhepunkten.
"Gone", ebenfalls ein Slow Blues, kratzt dann an der sechs Minuten-Marke. Eine Nummer, die sich auf identisch-bedeutendem Level bewegt, wie "Hard Times". Da gibt es genügend Zeit für den Bandleader zu zeigen, wie gut er die großen Töne des Blues ausreizen kann und dem Track einen stimmungsvollen Schlusspunkt verpasst. Deutlich zu hören ist ein begleitender Keyboard-Teppich, den Andreas Diehlmann persönlich eingespielt hat. Highlight, dieses Stück!
Mit "Gonna Raise Hell" wird die Boogie-Würze erhöht und man wirft einen Blick auf das Trio ZZ Top.

"ADB" von der Andreas Diehlmann Band steht auf einer Stufe mit dem Debüt The Blues von Henrik Freischlader.


Line-up Andreas Diehlmann Band:

Andreas Diehlmann (guitar, organ, vocals)
Volker Zeller (bass)
Tom Bonn (drums)

Tracklist "ADB":

  1. Way Down South
  2. Oh Well
  3. Come On And Get In
  4. Hard Times
  5. Opposites Attract
  6. Rock Me Baby
  7. Full Grown Man
  8. Gonna Raise Hell
  9. Gone
  10. Rita

Gesamtspielzeit: 41:36, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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