Zur Band Anger MGMT. schreibt Noisolution unter anderem: »[…] Anger MGMT. der Bandname ist Programm. Hier wird Musik als Ventil genutzt, um Wut in etwas Kreatives umzuwandeln. Zeitgemäß, hart, ruppig mit Kanten und doch eingängig mit einem leicht melancholischen Wave-Schatten überzogen. Postpunk, Punk, Grunge, Garagerock… Ein explosives Gemisch mit viel Punkrock-DNA. […] Frontmann und Sänger Nik Petronijevic singt dabei viel über eigene Erfahrungen mit seiner Angsterkrankung, über Suizid Gedanken und das latente Gefühl, nicht dazuzugehören. […] Nik leidet bereits seit seiner Kindheit an einer ausgeprägten Angsterkrankung und Depressionen. Er hat sich dieser Krankheit gestellt und entstigmatisiert diese als Mental Health Aktivist in Radios, TV, Interviews, Podcasts und auf der Bühne. Mutig, selbstbewusst und als Vorbild für die, die dies nicht können und sich verstecken oder dem Abwärtsstrudel nicht entziehen können. […]«
Aus den im Zitat negativen Dingen etwas Positives entwickelt, den Blick nach vorne richten.
Bei aller Energie, kann man der Anger MGMT.-Musik viele positive Aspekte abgewinnen. Die acht Songs auf "Anger Is Energy" rocken voller Dynamik und das Cover reflektiert diese Energie vorbildlich. Das Foto stammt von Milad Ahmadvand.
Das aus Winterthur stammende Trio lässt die hohe Energie zwar herrlich fließen, kennt allerdings auch Momente der Einkehr.
So ist "Those Days" ein Augenblick der Besinnung. Anger MGMT. schraubt die sich der ansonsten an den roten Bereich grenzende Power hier quasi auf ein Minimum zurück. Nik Petronijevic singt mit tiefer Stimme melodisch und diese Melodik findet sich auch in der Musik wieder, besonders durch die herrlichen Gitarren-Läufe. Aus einer entspannten Stimmung heraus steigert der Rock zum Ende hin seine Intensität. Diese Nummer ist ein Highlight.
In der Tracklist ist "Those Days" das vorletzte Lied.
Als Album-Abschluss folgt noch "Anger Is My Energy". Der Kontrast zu "Those Days" könnte nicht deutlicher sein. Anger MGMT. powert mit aller Macht auf dem Punk-Terrain. Ein Gitarren-Alleingang fetzt aus den Boxen und der Songtitel kann von Nik Petronijevic gesanglich nicht oft genug wiederholt werden.
Anger MGMT. ist nicht lupenrein im Punk-Genre unterwegs. So entwickelt sich über die Distanz von gut über dreißig Minuten eine für die Leute vor den Lautsprechern sehr abwechslungsreiche Zeit.
Die Rhythmus-Abteilung mit Simon Hirzel am Bass sowie Schlagzeuger Daniele Brumana ist stets auf der Höhe der Dynamik und schön anzuhören ist, wenn sich der oft knarzig-trockene Tieftöner, wie zu Beginn von "Sabotage", bemerkbar macht. Daumen hoch! Der Drummer trommelt nicht im Stile eines Haudrauf, sondern ist auf Fellen und Becken differenziert unterwegs. In gewisser Weise kommt bei den Instrumenten der Gitarre die Hauptrolle zu. Nik Petronijevic ist nicht nur im Riffing-Modus unterwegs, sondern beglückt uns mit dem einen oder anderen zupackenden Solo. Klasse!
Laut, kraftvoll, energisch, resolut und doch mit einem feinen Refrain kommt "Rotting Time" daher. Auch wenn die Lieder nicht ganz so lang sind, enthalten sie doch viele Akzente, die man nach einem ersten Hördurchgang entdecken wird.
Weil es als Fazit passt, ein letztes Zitat aus dem Pressetext: Anger MGMT.s Debütalbum "Anger Is Energy" ist ein »[…] lautes, wütendes und lebendiges Statement, das Spaß macht und gleichzeitig Optimismus ausstrahlt. […] Diese Zeiten sind rau und brauchen solche Bands. Und ganz nebenbei einfach gute, laute Rockmusik! […]«
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Anger MGMT.:
Nik Petronijevic (lead vocals, guitars)
Simon Hirzel (bass, backing vocals)
Daniele Brumana (drums)
Tracklist "Anger Is Energy":
- Pit Of My Stomach
- I Don’t Get It
- Sabotage
- Don’t Blame It On Me
- The Other Side
- Rotting Time
- Those Days
- Anger Is My Energy
Gesamtspielzeit: 30:30, Erscheinungsjahr: 2023
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