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Anti-Flag / 17 Demos – CD-Review

Anti-Flag - "17 Demos" - CD-Review

Ja, ich gebe es zu, ich kenne kein einziges Album der aus Pittsburgh, Pennsylvania stammenden Punk-Rocker von Anti-Flag. Na und? Muss ich doch auch gar nicht, denn die aktuelle Scheibe "17 Demos" enthält eben genau das, was drauf steht. Somit fange ich von Null an und zwar mit den Demos, die die Band mit dem Ziel einen Plattenvertrag an Land zu ziehen aufgenommen hat. Alles klar, dann nix wie rein ins Vergnügen! Die Original-Bandgründung fand bereits 1988 statt, wobei die Band sich nach ihrem ersten Gig bereits wieder auflöste. In den ganz frühen neunziger Jahren kam es dann zu den Aufnahmen der hier zu besprechenden Scheibe in Trio-Besetzung.

Man mag dem Verfasser dieser Zeilen vorwerfen können, ein Fan eher 'altmodischen' Punk Rocks zu sein. Wer ebenso tickt, dem werden diese knapp vierzig Minuten allerdings einen höllischen Spaß machen. Hier wird nämlich tatsächlich und grundsätzlich ganz herrlich auf drei Akkorden durch die Gegend geritten, der Gesang ist ganz wunderbar rau, wütend sowie mitreissend. Die Band ist seit ihrer Gründung immer wieder auch durch massives politisches Engagement (unter anderem für Greenpeace und Amnesty International) in Erscheinung getreten und dass die drei Amerikaner Überzeugungstäter waren (und sehr wahrscheinlich immer noch sind), ist hier aus jeder Note, aus jedem Schrei und aus jedem Fluch heraus zu hören..

Okay, der Sound ist (wie bei den meisten Demos üblich) sehr rau, aber die Akkordfolgen sowie Vocals auf ihre Weise durchaus auch melodisch. Hier und da ist der Einfluss von Bands wie den Ramones (wie beispielsweise bei "Davey Destroyed The Punk Scene") nicht zu überhören, was jedoch überhaupt nicht stört. Enthalten sind mit "Drink Drank Punk", "Fuck Police Brutality" oder "Red, White And Brainwashed" frühe Versionen von Song, die später auf dem Debütalbum ("Die For The Government", 1996) landeten, aber auch insgesamt zehn Tracks, die bisher noch auf keinem Longplayer von Anti-Flag erschienen sind. Und als kleinen Bonus oben drauf gibt es noch eine Cover-Version der Nummer "That’s When I Reach For My Revolver" der Band Mission Of Burma.

Zusammengefasst also ein raues Punk-Album der alten Schule, das allerdings durchaus Spaß macht.


Line-up Anti-Flag:

Justin Sane (guitars, lead vocals)
Pat Thetic (drums, background vocals)
Andy Flag (bass, background vocals)

Tracklist "17 Demos":

  1. They Don’t Protect You
  2. Red, White And Brainwashed
  3. All Alone
  4. Your Daddy Was A Rich Man (Your Daddy’s Fucking Dead)
  5. Davey Destroyed The Punk Scene
  6. I Hate People Like You
  7. She’s My Little Go-Go Dancer
  8. Drink Drank Punk
  9. Kill The Rich
  10. Betty Sue Is Dead
  11. Daddy’s Wearing Mommies Clothing
  12. I Fall Apart
  13. Class Plague
  14. You’d Do The Same
  15. Song For Jesus Christ
  16. 10 Seconds
  17. 5 Minutes
  18. That’s When I Reach For My Revolver

Gesamtspielzeit: 39:35, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
Meine Beiträge im RockTimes-Archiv
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Meine Konzerberichte im Team mit Sabine
Mail: markus(at)rocktimes.de

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