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Anyone / On The Ending Earth … – CD-Review

Anyone ist nicht irgendjemand, sondern Riz Story.
Riz Story ist nicht nur Musiker, sondern auch Filmemacher, Platten-Produzent, Fotograf und Autor.
Logischerweise hat der Protagonist das Debütalbum "On The Ending Earth …" auch produziert.
Unter seinem Namen Riz Story brachte er die Soundtracks zu den Filmen "A Winter Rose", "In Aphrodite" sowie "Goloka" auf den Markt.
Als Produzent arbeitete er unter anderem zusammen mit Paula Abdul, Kaliyani, Cooper Alan oder Ethereal.
Bei Ethereal wären wir an dem Punkt angekommen, die wenigen Personen zu nennen, die außer Riz Story auf der vorliegenden Platte mitspielen.
Ethereal hören wir in "A Brief Sparkle In The Nothingless" am Piano. Taylor Hawkins (Foo Fighters) und Jon Davidson (auch Yes) gründeten mit Riz Story die Band Sylvia. Aus ihr ging Anyone hervor.
Jon Davidson zupft den bundlosen Bass bei "Thought I Was".
Miles Martin spielt den Tieftöner in "Sip The Pleasure Of Days".

Anyones vielfältige Musik ist sowohl fortschrittlich als auch mit einem Blick in den Rückspiegel versehen.
Man muss Riz Story ein großes Kompliment aussprechen, denn außer in genannten Situationen hat er "On The Ending Earth …" letztendlich alleine eingespielt.
Kompositorisch und in der Umsetzung kann man dem Mann keine Knüppel zwischen die Beine werfen. Die dreizehn Songs bieten eine großes Maß an Abwechslung und auch von der Produktion her kann man nicht meckern. Riz Story weiß, wie man Musik gehaltvoll und interessant in Szene setzt.

Bei einem Albumtitel wie "On The Ending Earth …" legt der Protagonist in gewisser Weise natürlich den Finger in die Wunden der Entwicklung der Natur. In den Texten ist die Rede von Umweltverschmutzung, einem Treppenhaus zur Blindheit oder der Verschwendung von Tagen.

Vom Songtitel her ist "All That Lives Is Born To Die" nicht gerade die große Philosophie.
Was uns in diesen knapp über zehn Minuten Spielzeit geboten wird, hat Eingängigkeit und gleichzeitig Dramatik. Die wechselnden Stimmungen und die wiederkehrenden Phasen machen den Mehrwert dieser Nummer aus.

Anyone ist ein Kaleidoskop der Begeisterung und Faszination.
Nach der sphärischen Ballade "Thought I Was" serviert Anyone uns eine – in einigen Phasen – Klangkollage, die man mehrmals hören muss, um deren Gesamtheit erfassen zu können. Highlight!
"Fade To Black" ist die schwebend und auch psychedelische Verabschiedung aus einem bewegenden Album.

Alternative, oder auch experimentelle Teile sind über die gesamte Scheibe verteilt.
Die Lieder haben den Charakter einer Unkalkulierbarkeit, der hier als großer Vorteil zu verstehen ist.

Durch die musikalische Vielfalt ist "On The Ending Earth …" nicht nur etwas für die Freude der progressiven Richtung.
Die abenteuerlich-eigenwilligen Wendungen sind bemerkenswert und brillant.
Ein Anyone-Album wie "On The Ending Earth …" öffnet die Sinne für das Besondere.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Anyone:

Riz Story (vocals, all instruments)
Miles Martin (bass – #3)
Jon Davidson (fretless bass – #5)
Ethereal (piano – #6)

Tracklist "On THe Ending Earth …":

  1. It’s Already Too Late
  2. Mother Superior
  3. Sip The Pleasure Of Days
  4. All That Lives Is Born To Die
  5. Thought I Was
  6. A Brief Sparkle In The Nothingless
  7. Lament
  8. Sister Wrongway
  9. Want
  10. Sip
  11. A Love Letter To Humanity
  12. Die With Me
  13. Fade To Black

Gesamtspielzeit: 63:49, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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