Ash My Love kommen aus der österreichischen Hauptstadt Wien und machen in Blues. Modern und traditionell, so ziemlich ohne klare Grenzen und auch Skrupel.
Ash My Love ist ein Duo mit dem Klang einer ganzen Band, zumindest im Trio-Format.
Ash My Love sind, Ladies first, Ursula Winterauer und Andreas Dauböck.
Ash My Love spielt Blues für aufgeschlossene 12-Takter-Gemüter. Genre-Puristen dürften Pickel bekommen, aber es gibt ja unzählige Blues-Fans, die vielleicht etwas suchen, das man nicht alle Tage hört, aber alle Tagen hören kann und auch über einen ziemlich experimentellen Charakter verfügt. Wer nicht wag, der nicht gewinnt.
Ash My Love ist eine Gewinner-Combo.
Bisher über ein Duo geschrieben, ist "Money" dann doch nicht ausschließlich in der Zweibesetzung eingespielt worden. Drei weitere Personen wirken in wenigen Songs mit, allerdings bleibt man beim bemerkenswerten Eindruck, dass im Wesentlichen für die zehn Nummern auf der vorliegenden Platte nur zwei Personen zuständig sind.
Wie aus dem Informationsblatt hervor geht, »[…] gab sich das Wiener Duo […] noch ein Stelldichein mit Robert Johnson […]«. Okay, so oder so ist Robert Johnson immer eine gute Adresse.
Für "Money" »[…] hat sich ihr renitenter Blues-Punk den Bo Diddley-Beat einverleibt. […]« Und die Bezüge zu Bo Diddley gut verdaut, möchte man das zitierte Statement weiterdenken.
Mit einer "Hey, Bo Diddley"-Grundstimmung kommt "Bo!" tatsächlich mit dem Beat des Zigarrenkisten-Gitarristen daher. Rau gespielt, mit einer klaren Ursula Winterauer-Stimme und einem engagiert singenden Andreas Dauböck ist diese Nummer eine durchaus gelungene Reminiszenz an den 2008 verstorbenen Musiker. Da schließlich sich "Money", das Titelstück der Scheibe, gleich an.
Rev. Charlie Jackson war ein Zeitgefährte von Bo Diddley und das vom Reverent geschriebene "God’s Got It" ist das einzige Coverstück auf "Money". Mit reichlich Handclaps und einem rustikalen Groove wirkt die Ash My Love-Musik zu Beginn der vorliegenden Platte glatt tanzbar.
"Mini" ist dagegen punkig, imponiert mit seinem etwas verzerrten Gesang, ganz im Einklang mit der E-Gitarre, ist wie ein Stück Musik, das mit einfachen Mitteln bewusst den Rock’n’Roll in seinem Grundgerüst huldigt.
"Buried Alive" ist klasse gespielter Country Blues, der den Hörer mit noch nicht einmal zwei Minuten aus einem Album entlässt, das in seinem Nischendasein des Genres sehr interessant ist.
"Money" enthält zwar zehn Songs, wirkt allerdings mit einer Gesamtspielzeit von etwas über einer halben Stunde ziemlich kurz, aber nichtsdestotrotz verdammt kurzweilig, weil es Ash My Love hinbekommt, den 12-Takter vielschichtig zu präsentieren.
Melodie und diabolische Düsternis erfüllen den Anspruch kontrastierend nicht deutlicher nebeneinander stehen zu dürfen und das von Ursula Winterauer mit herrlichen Vocals gesungene "Darling (Oh, My)" ist der Balsam auf die geschundene Seele des Blues.
Ash My Love macht Laune.
Ash My Love ist Blues am Rand der ausgetretenen Pfade und gut. In diesem Sinn …
Line-up Ash My Love:
Andreas Dauböck (vocals, guitar, drums, claps, shaker, percussion)
Ursula Winterauer (vocals, bass, claps)
Special Guests:
Chris Janka (shaker – #1,2,6)
Philipp Bevanda (claps, percussion – #1-3,7)
Dominik Uhl (claps – #1,3,7)
Tracklist "Money":
- God’s Got It (3:12)
- Bo! (3:36)
- Mini (2:52)
- Heathen (3:05)
- Asleep (2:07)
- Darling [Oh, My] (3:37)
- Like The Devils (3:05)
- Money (3:43)
- My Prayers (3:12)
- Buried Alive (1:49)
Gesamtspielzeit: 30:23, Erscheinungsjahr: 2017
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