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Atomic / If This Wall Could Sing – CD-Review

Atomic - "If This Wall Could Sing" - CD-Review

Atomic? Hmm … da war doch mal was … Ja genau, es handelt sich um die deutsche, 1997 gegründete, Brit Pop-Band, die zu Anfang des neuen Jahrtausends eigentlich so richtig am durchstarten war. Auch bei uns in RockTimes hatten sie damals mit ihren Alben Wonderland Boulevard (2005), Coming Up From The Streets (2008) sowie Heartbeater (2011) durchaus Eindruck hinterlassen. 2014 gab’s dann mit "Heartbeater – The Remix Album" zwar nochmal eine Neubearbeitung der vorherigen Platte, aber anschließend war irgendwie Schicht im Schacht. Bis jetzt, denn seit März 2024 steht mit "If This Wall Could Sing" ein brandneues Werk in den Verkaufsregalen.

Und alle, die möglicherweise Angst davor hatten, dass die Band ihren damaligen Stil über Bord geworfen oder gewechselt hätte, können bereits an dieser Stelle beruhigt werden. Das Quintett aus dem bayrischen Furth im Wald zockt nach wie vor sehr angenehmen und eingängigen Brit Pop der alten Schule. Allerdings mit ihrem Equipment und Sound auf den aktuellsten Stand gebracht. Die Stücke klingen nach wie vor organisch, sind mit vielen Melodien gesegnet und nisten sich oft (allerdings nicht immer) auch schnell im Ohr des interessierten Hörers ein. Kaum zu glauben, dass es zehn Jahre lang so ruhig um die Combo war.

"Back In The Race" erweist sich als 'echter' Comeback-Album-Opener und fährt nicht nur vom Song an sich, sondern auch vom Sound mächtig auf. Die Nummer liefert mit fettem Klang, von Effekten verfremdetem Gesang und coolen Background Vocals ein erstes Statement ab. Etwas cleaner im Gesamtbild wirkt dann "Gimme Your Love", das erneut mit einem guten Refrain, treibenden Drums und dichtem Sound die Intensität des ersten Stücks aufrecht erhält. Von fetten Gitarrenriffs bestimmt wird "Black Jack", während sich "Pretty Jane" durch leichte psychedelische Einsprengsel wohltuend von den bisherigen Tracks absetzt.

Das flotte und folkige "Rokycany …" bringt eine weitere frische Note ins Spiel und darüber hinaus kann der Track erneut mit seinem einnehmenden Refrain punkten. Sehr gut gelungen ist auch das abschließende "I Am The Ocean", das mit eingängigen Hooklines und eine coolen Arrangement glänzt, bevor ein gelungenes Outro am Ende der Nummer auch die gesamte Scheibe abschließt. Wenn es auch wenig an "If This Wall Could Sing" zu kritisieren gibt, so sind die Favoriten des Rezensenten doch eher die ’schlankeren', sprich weniger produzierten Tracks wie beispielsweise "The Rain Man", das bereits erwähnte "Rokycany (Folk Song)", "Cry Like A Wolf" oder "Hey Now Right Now".

Wie ich fast schon vorweg genommen habe also ein sehr gelungens Comeback-Album von Atomic, das bei den Fans der Band zweifelsfrei offene Türen einrennen wird. Aber hier dürfen ganz sicher auch alle anderen mal ein Ohr riskieren. Zumindest die Musik-Freunde, die Spaß an pop-rockigen, von Gitarren dominierten Songs mit guten Hooklines haben. Die Gesamtspielzeit ist zwar ein bisschen dürftig, aber dafür stimmt die Qualität.


Line-up Atomic:

Thomas Marschel (lead & background vocals)
Rainer Marschel (guitars, lead & background vocals)
Daniel Mederer (guitars, harmonica, background vocals)
Dominik Teubert (bass)
Benedikt Schweiger (drums & percussion)

With:
Sebastian Hiecke (drums – #1,3-5,8,9,11)
Kevin Werdelmann (keyboards – #3,4,7,9-11)
Lutz Haefner (brass section – #2,8,11)
Joerg 'Warthy' Wartmann (manolin – #8)
Chris Kaufmann (banjo – #9)
Carla Belovari (background vocals – #1,2,7)
Birgit Zinner (background vocals – #1,2,7)
Gudrun Mittermeier (background vocals – #10)

Tracklist "If This Wall Could Sing":

  1. Back In The Race
  2. Gimme Your Love
  3. Nowhere To Run
  4. Cry Like A Wolf
  5. Black Jack
  6. Pretty Jane
  7. The Rain Man
  8. Rokycany (Folk Song)
  9. Be The Light That Guides Me Home
  10. Hey Now Right Now
  11. I Am The Ocean

Gesamtspielzeit: 33:41, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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