Bad Temper Joe – Konzertbericht, 15.09.2022, Culucu Bar, Kleve

Am 15. September 2022 trat Bad Temper Joe in der Culucu Bar, Kleve auf.

Die Location schreibt dazu unter anderem:
»[…] Wenn es um Blues in deutschen Landen geht, dann führt an Bad Temper Joe mittlerweile kein Weg mehr vorbei: Der mürrische Bluesbarde gehört zu einer neuen, aufstrebenden Generation, die zeitgenössische Bluesstücke in Reinkultur verfasst und präsentiert. Mit einer Vielzahl an Veröffentlichungen hat sich der gebürtige Bielefelder längst als Songwriter mit Fingerspitzengefühl etabliert. Die oft sparsame Instrumentierung seiner Songs, ihr kraftvoller, eindringlicher Sound und der schwere, schmerzende Groove stehen ganz im Zeichen der klassische Mississippi-Blues-Tradition, voller Wärme, Gegenwärtigkeit und zeitloser Eleganz. […]«

Bad Temper Joe konnte sich »[…] 2020 als einziger europäischer Act im Finale der International Blues Challenge in Memphis, USA behaupten. […]«
RockTimes blickt auf eine relativ lange Liste der Album-Besprechungen von Man For The Road (2014) bis One Can Wreck It All (2021) zurück.

Bad Temper Joe im September 2022 in der Culucu Bar Kleve

Zum eineinhalbstündigen Bad Temper Joe-Konzert in der Culucu Bar, Kleve lässt sich das Folgende berichten:
Der Solist bot einen beeindruckenden Streifzug durch seine sowohl bisherigen Veröffentlichungen als auch Kostproben aus seinem bereits angekündigten neuen Album "Glitter & Blues".
Inklusive Zugabe ergaben die siebzehn Songs sozusagen eine verschworene Gemeinschaft. Bad Temper Joe zog alle Register des Blues und seiner verwandten Stilrichtungen wie zum Beispiel Country und Folk. Über allem schwebte quasi Bad Temper Joes beeindruckende Stimme, die genauso viele Facetten hatte, wie sein immer wieder beindruckendes Fingerpicking auf den beiden von Gebrauchsspuren gekennzeichneten Resonator-Gitarren. Alle Anwesenden waren begeistert von Bad Temper Joes Bottleneck-Einsätzen und seinem virtuosen Spiel auf der Lap Steel. Beide Daumen hoch!

Von den beiden Song-Stützen des Gigs, "The Night Johnny Cash Quit Doing Pills" aus dem Album "One Can Wreck It All" bis zur Zugaben-Nummer "The Highway Takes The Lonely" von The Maddest Of Them All, ausgehend, bot der Protagonist eine Vielzahl von Highlights. Nicht nur mit seinen Songs aus eigener Feder begeisterte er das Publikum, sondern durch eine Interpretation der Willie Dixon-Komposition "Spoonful", die man auch mit Cream in Verbindung bringt. Der in seiner Heimatregion als 'Schlechte Laune Jupp' bekannte Künstler begeisterte mit der phasenweise furiosen Lesung dieses Klassiker.

Bad Temper Joe (vocals, guitars)

Neben den mitreißend-treibenden Liedern brillierte Bad Temper Joe allerdings auch durch seine Balladen. Allen voran sorgte "If Tears Were Diamonds" für Gänsehaut im Dauereinsatz. In dieser Ballade, vertreten auf der LP The Memphis Tapes, kletterte der Musiker einen extrem hohen Dynamik-Berg hinauf. Er ließ seinen Emotionen freien Lauf nur um zum Ende des Tracks hin wieder in ruhigen Fahrwassern zu steuern. Respekt!
Wunderschön sinnlich-melancholisch zog der Künstler die Zuschauer durch "Man For The Road" in seinen Bann und zementierte auch mit dieser Nummer sein hohes Live-Niveau. Zu den Momenten der Einkehr zählte die Komposition "Homeless" (Solitary Mind). Feinste Lap Steel-Kunst galt es zu Genießen.
Bad Temper Joes Texte hatte eine persönlichen Bezug zu seinen Lebenserfahrungen, wurzelten folglich im Hier und Jetzt des Musikers. "Me And My Rockin' Chair" wurde vom Künstler als ein fröhlicher Song angekündigt und ja, dem konnte nach der Nummer applaudierende beigepflichtet werden. Die Begeisterung des Publikums drückte sich in viel Beifall aus.
Vom angekündigten Album "Glitter & Blues" glänzte der "Pink Panther" mit herrlicher Melodie und bestem Fingerpicking. Der "3rd Floor Elevator Blues" erinnerte die Gemeinschaft der Zuschauer an Robert Johnson und ja, das flotte "Don’t Mess With A Mule" hat die Fröhlichkeit gepachtet.
Nicht gerade der Mann vieler Worte zwischen den Songs, blitzte hier und da dann doch sein ostwestfälischer Humor auf. Das Sprachrohr seines Auftritts im Culucu, Kleve waren sein für Begeisterung sorgender Blues, gewürzt mit Country oder Folk sowie authentische Texte.

Chapeau, Bad Temper Joe!
Ein dickes Lob an Günther, den Soundmann des Abends.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.

Line-up Bad Temper Joe:

Bad Temper Joe (vocals, guitars)