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Band Of Friends – Konzertbericht, 01.11.2024, Goslarsche Höfe, Goslar

Band Of Friends - Konzertbericht, 01.11.2024, Goslarsche Höfe, Goslar

Rory Gallagher war einer der Bluesrock-Helden meiner Jugend, leider starb er 1995 viel zu früh nach einer MRSA-Infektion. Deswegen finde ich es ganz toll, dass sein musikalisches Erbe in der Gestalt der Band Of Friends wieder den alten und neuen Fans zu Gehör gebracht wird.

Bassist Gerry McAvoy, der zwei Jahrzehnte an der Seite von Rory stand, gründete 2012, einige Jahre nach Gallaghers Tod, die Band Of Friends und holte mit Brendan O’Neill einen Schlagzeuger ins Boot, der auch schon zehn Jahre mit Rory auf der Bühne gestanden hat. Nach einigen Umbesetzungen an der Gitarre, besteht das aktuelle Line-up aus Gerry, Brendan und dem Gitarristen Davy Knowles. Letztes Jahr war mit David Cowan noch ein Keyboarder mit am Start.
Gerry erzählte mir, dass man nächstes Jahr vielleicht wieder zu viert agieren werde.

Um 20:00 Uhr sagte Frank die Band an und begrüßte Werner 'Wenne' Liebig, den Mann, der den Rock 1966 in den Harz holte. Fun Fact am Rande: 1972 spielte Rory Gallagher mit seinem Bassisten Gerry McAvoy ein Konzert im Beat-Club Langelsheim (siehe auch das Buch von Jürgen Bauerochse 40 Jahre Beat-Club).

Die Band enterte die Bühne und es geht mit "Double Vision" gleich in die Vollen, gefolgt von "Messin' With The Kid", ein Titel von Junior Wells, hier allerdings ohne Mundharmonika.

Davy Knowles (Gitarre, Gesang)

Davy Knowles (Gitarre, Gesang)

Das Konzert war in zwei Sets aufgeteilt. Es wurden bis auf zwei Titel ausschließlich Gallagher-Songs gespielt. Die Eigenkompositionen bestanden aus "When You Lose A Friend" einem schönen Slow-Blues, in dem Davy ein gefühlvolles Solo spielte und den Mid-Tempo-Rocker "Stand Your Ground". Beim "Cradle Rock" zeigte Davy sein Können mit einem tollen Slidespiel, der erste Teil des Konzerts ging zu Ende.

Nach 25-minütiger Pause ging es mit "Heavens Gate" weiter. Dann kam ein Kracher nach dem anderen. "Bought And Sold" knallte aus den Boxen und mit "Tattoo’d Lady"  kam für mich eines der musikalischen Highlights des Abends, sehr gut improvisiert und Gelegenheit für Brendans powervolle Schlagzeugeinlagen. Bei "Bad Penny" wurde nochmal so richtig aufgedreht, auch hier gab es wieder ein herrliches Gitarrensolo. Klassetitel!! Mit "Shadow Play" war dann der letzte Song am Start, bei dem die Zuhörer zum Mitsingen aufgefordert wurden.

Die ca. 90 Zuhörer erklatschten sich noch eine Zugabe, mit dem "Bullfrog Blues" gab es dann nochmal mit viel Slide ordentlich was auf die Ohren, leider blieb es dabei.

Brendan O'Neil (Schlagzeug)

Brendan O’Neil (Schlagzeug)

Davy Knowles leistete eine erstklassige Arbeit an der Gitarre, stimmlich überzeugte er mich bei den Gallagher-Songs nicht wirklich, wenn man im Hinterkopf Rorys raue Blues-Stimme hat. Brendan O’Neill lieferte durch sein präzises und kraftvolles Schlagzeugspiel eine solide Basis für die anderen Musiker. Gerry McAvoy schuf mit seinem Bass ein kompaktes Grundgerüst, seine Publikumsanimationen waren mit der Zeit aber eher nervig. Leider gab es zwischen den Songs keine Anmoderationen und die Rythmussektion durfte, wie so oft, nicht mit Soloeinlagen glänzen. Irgendwie schade!

Wieder ein gelungenes Konzert, welches auch allen Akteuren sichtlich Spaß bereitet hat. Für mich persönlich eine gute Gelegenheit in einem Gespräch mit Wenne die guten, alten Beat-Club-Zeiten noch einmal Revue passieren zu lassen.

Ich bedanke mich bei Holger Pape für die problemlose Akkreditierung.

Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Jürgen Berking | RockTimes


Line-up Band Of Friends:

Davy Knowles (guitar, vocals)
Gerry McAvoy (bass, vocals)
Brendan O’Neill (drums)

Die Setlist

Die Setlist

Über den Autor

Jürgen Berking

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