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Baretta Love / Baretta Love – CD-Review

Baretta Love - "Baretta Love" - CD-Review

Natürlich gibt es sie noch, die Berliner Band Baretta Love, selbst wenn es seit dem Debütalbum "Minimal Play" mehr als sechs Jahre gedauert hat, bis bereits 2018 die zweite Scheibe "Baretta Love" erschien. Darin bzw. in diesen zehn neuen Tracks stecken geschlagene drei Jahre Arbeit, die sich aber – soviel darf ich voraus schicken – durchaus gelohnt haben. Der Bassist Philipp sowie der Gitarrist Fabian machen bereits seit 15 Jahren gemeinsam Musik und vor etwa sieben Jahren kam dann mit dem Schlagzeuger Chris der dritte stabilisierende Faktor hinzu. Aufgenommen wurde in der deutschen Hauptstadt in einem komplett analogen Studio, was den Gesamtsound dann tatsächlich auch so richtig schön 'voll' und erdig erklingen lässt.

Die Berliner spielen eine kraftvoll nach vorne gehende Mischung aus Rock und Punk Rock, immer melodisch, immer mit ausgefeiltem Songwriting und cleveren Arrangements versehen. »Straight Between The Eyes« sozusagen, selbst wenn weder das Album noch einer er darauf enthaltenen Titel so heißt. Baretta Love sind weit davon entfernt einfach nur stumpf drei Akkorde zu schrubben und über Gott und die Welt zu schimpfen. Die Songs hören sich durchdacht und sehr gut ausgearbeitet an. Dabei ist hier jede Menge Power am Start, ohne jedoch die Nerven des ’normalen' Rock-Fans über alle Maßen zu strapazieren. Vielmehr hat bei diesen Tracks alles Hand und Fuß, die Refrains sind eingängig und teilweise mit unterstützenden Background Vocals versehen. Ach ja, der Gesang … wer bei dieser Band vor dem Mikro steht, ist gar nicht mal so einfach heraus zu finden. Wem diese Frage schwer auf der Seele liegt, wird jedoch ganz sicher einen Weg finden, diesen Aspekt in Erfahrung zu bringen.

Der erste echte Hinhörer ist bereits das eröffnende "My Head Is Bloody But Unbowed" (coole Aussage!), der hinsichtlich des Songwritings und Arrangements überaus geglückt ist. Die erste Duftmarke ist also gesetzt und glücklicherweise lässt die Band auch bei den restlichen Songs nicht nach. Das dürfte auch bei einem Club-Auftritt richtig stark kommen und das Kondenz-Wasser von der Decke tropfen lassen. Ehe man sich versieht ist man bereits bei "Another Day Goes By", also etwa in der Mitte der Scheibe angekommen. Und auch dieser Song überzeugt mit starker Gitarrenarbeit, einem kraftvollen Bass und so powervollem wie abwechslungsreichen Drumming.

Mit ihrem gleichnamigen zweiten Album legt die Berliner Band Baretta Love ein überzeugendes Werk vor, das eine lupenreine (Punk-) Rock-Platte geworden ist. Wer erst mal anchecken will, sollte sich außer den bereits genannten Titeln vorzugsweise mal "There Is A Pain In Your Rotten Body", "Always On My Mind" oder auch "Freezing Loneliness" zu Gemüte führen. Solange solche Scheiben noch das Licht der Welt erblicken, braucht sich niemand Sorgen um die Zukunft des Rock’n’Roll zu machen. Bleibt zu hoffen, dass die Lücke bis zur nächsten Veröffentlichung des Trios nicht mehr ganz so groß wird, wie zwischen der ersten und zweiten. Stark!


Line-up Baretta Love:

Chris (drums)
Philipp (bass)
Fabian (guitars)

Tracklist "Baretta Love":

  1. My Head Is Bloody But Unbowed
  2. Heart Turned Into Stone
  3. Outstanding Call
  4. There Is A Pain Inside Your Rotten Body
  5. Another Day Goes By
  6. Freezing Loneliness
  7. Here We Are
  8. Drowning
  9. Always On My Mind
  10. Hope And Defiance

Gesamtspielzeit: 36:58, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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