Am 1. Advent 2022 lud das blues in Rhede zum »[…] Blues-Adventssingen […]« ein.
Blues, Blues, Blues.
Die Barking Hounds feat. Tina Jobson, die am 11. November schon beim Konzert von Khalif Wailin' Walter dabei war, sowie Ten Double sorgten für erhöhte Temperatur im blues, Rhede.
Da war natürlich Mitsingen und auch Tanzen angesagt.
Am 1. Adventssonntag 2022 stiegt die Blues-Party in der angesagten Location in Rhede.
Das sehr gut besuchte Doppelkonzert hatte schon eine Tradition, wurde allerdings durch die Zeit der Pandemie unterbrochen.
Um so größer war die Motivation der Besucher, sich vom Blues begeistern zu lassen.
Der Konzertreigen begann bereits zur besten Kaffee- oder Cappuccino-Zeit gegen 15:00 Uhr.
Zur tollen Stimmung bei beiden Gigs trug auch der Soundmann Jan Tervooren bei. Er hatte alle Mischpult-Regler und -Knöpfe fest im Griff und viele Besucher lobten den tollen Klang.
Im Gegensatz zur Novembertristesse strahlte rund einhundert Minuten Barking Hounds feat. Tina Jobson-Blues in schillernden Farben, die über die Koloration eines Regenbogens hinaus ging.
Die Songauswahl reichte von B.B. Kings "You Upset Me Baby" bis hin zu "Johnny B. Goode" (Chuck Berry). Die Barking Hounds sowie Tina Jobson machten aus jeder Nummer ihr eigenes Ding. Sie interpretierten die Kompositionen, ließen die Leute vor der Bühne allerdings an den Texten teilhaben. Es wurde kräftig Mitgesungen.
Funk, Funk, Funk. So war Stevie Wonders "Superstition" die eine oder andere Ausnahme von der Blues-Regel. Hier war bemerkenswert der feine Twin-Sound zwischen Harper Gernot Ulbing und Gitarrist Olaf Tapesser. Genau er brachte sein Saxofon unter anderem bei "Can’t Stop Lovin'" wunderbar ins Spiel. Seine vorzüglichen Saxofon-Einsätze inklusive Soli hatte Olaf Tapesser noch in "Rollin' & Tumblin'", auch bestens bekannt von Muddy Waters sowie bei dem Blues-Klassiker "Hoochie Coochie Man". Beide Daumen hoch für den Holzbläser!
Hans B. Schlenter und Tina Jobson teilen sich die Lead Vocals.
Dabei kam besondere Freude auf, weil Tina Jobson durch ihren Gesang vielen Stücken eine besondere Färbung gab. Beide, sowohl Hans B. Schlenter als auch Tina Jobson hatte das Feeling auf den Stimmbändern.
Welch ein Luxus. Geteilt wurden auch die Gitarren-Alleingänge zwischen dem Frontmann sowie Olaf Tapesser. Am Sonntagnachmittag kam die Herman Brood-Komposition "Saturday Night" richtig gut an und zu einem Highlight avancierte der "Texas Strut" mit einem tollen Boogie-Intermezzo. Gernot Ulbing glänzte durch seine Kanzellen-Virtuosität auch in Soli, wie zum Beispiel bei "Thrill Is Gone", das man in einer ganz speziellen Version spielte. Hans B. Schlenter kam mit seiner Slide-Fahrt über die sechs Saiten der Gibson beim modern interpretierten Country Blueser "This Train Hoo-Hoo" besonders gut an.
Schlagzeuger Hänschen trommelte einen Groove nach dem anderen und war der treibende Motor der Combo. Akke Niemann zauberte auf seinem fünfsaitigen Tieftöner und seine Finger wanderten geschmeidig über das Griffbrett.
Das große Finale brachte die Stimmung im blues zum Brodeln. Tina sang Tina. "Nutbush Citiy Limits". Drummer Hänschen groovte Billy Cobhams "Stratus". Gänsehaut. "Johnny B. Goode". Tanzvergnügen. Mit ihrem Adventssingen unter dem Schirm des Blues sorgten die Barking Hounds feat. Tina Jobson für beste Unterhaltung.
Line-up Barking Hounds:
Hans B. Schlenter (guitar, vocals)
Olaf Tapesser (guitar, saxophone)
Akke Nijmann (bass)
Unser Hänschen (drums)
Gernot Ulbing (harmonica)
Special Guest:
Tina Jobson (vocals, percussion)
Viele helfende Hände sorgten für einen zügigen Umbau und der Soundcheck von Jan Tervooren ging richtig flott.
So war es gegen 17:40 Uhr Zeit für das Quartett Ten Double. Eine Band, dessen Line-up die drei Wegener-Brüder (Ecke: Gesang/Mundharmonika; Jerry: Bass; Maxe: Schlagzeug/Gesang), sowie Stacko an der Stromgitarre bildet.
Es gab kleine Song-Überschneidungen bei den beiden Bands. So gab es unter anderem ein Weiderhören mit "Saturday Night". Hier wurde deutlich, welche unterschiedlichen Schwerpunkte bei der Interpretation zum Tragen kamen. Die Individualität war Trumpf. Klasse!
So zählte auch der Charakter von Eckes Gesang zur Kategorie Individualität. Blues ist ein Feeling, wenn Ecke sang.
Stacko hatte die Show des frühen Abends sozusagen im Kasten. Er nutze die Räume auf der Bühne und die reichten nicht ganz aus, denn er gesellte sich vor der Bühne auch zum Publikum. Allerdings war die Show quasi nur ein willkommenes Nebenprodukt, denn auf den Saiten seiner E-Gitarre zauberte der unwiderstehliche Klänge. Anerkennender Szeneapplaus war der Lohn.
Ecke sang nicht nur, sondern konnte durch viele Harp-Soli überzeugen.
So spitze man zum Beispiel bei "Polk Salad Annie" von Tony Joe White die Ohren, als er von Stacko Gesellschaft bekam und sein kleines Instrument aufheulen ließ.
Den Rock’n’Roll von "Right Next Door" mischte das Quartett ganz geschickt mit dem Boogie und in "Fortunate Son" (Creedence Clearwater Revival) fokussierten sich alle Augen und Ohren auf Stacko, der dem Song ein herrliches Intro verpasste. Super! Schlagzeuger und Sänger Maxe Wegener gab alles, als er ein höllisches Drum-Solo vom Stapel ließ. Überhaupt beeindruckte er durch sein Trommeln und außerdem konnte er bei seinem Gesang ("Dust My Broom") mächtig punkten. Mink DeVilles "Cadillac Walk" war nur eines der Highlight. Genauso wie "La Grange", im Original von ZZ Top. Bei Ten Double wiederholte sich das Stimmungshoch, denn abermals brodelte es im blues. Ganz besonders, als Frees "All Right Now" die Runde machte. Mit einem tollen Basssolo von Jerry Wegener war wieder ausgelassene Party in der Location angesagt.
Als Zugabe gab es Rock’n’Roll der alten Schule, von Ten Double frisch ausgepackt. "Blue Suede Shoes" begeisterte genauso wie AC/DCs "Whole Lotta Rosie" und man wollte die Combo immer noch nicht entlassen. Also rundete "Ride On", ebenfalls von der australischen Hard Rock-Band, das Konzert ab. Auf seiner Harp sorgte Ecke Wegener für gute Laune. Jerry Wegener glänzte durch tolles Bassspiel, Maxe Wegener imponierte durch Drumming sowie Gesang und Stacko war der Wahsinn auf sechs Saiten. Ten Doubles Blues war beste Unterhaltung.
Wir bedanken uns bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.
Am 27. Januar 2023 wird AJ Plug im blues, Rhede erwarten.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Line-up Ten Double:
Ecke Wegener (vocals, harmonica)
Stacko (guitar)
Jerry Wegener (bass)
Maxe Wegener (drums, vocals, backing vocals)
1 Kommentar
Marie-Theres Uebbing
30. November 2022 um 19:56 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Immer wieder ein Genuss!
Habe eure Begeisterung gefühlt
Freue mich schon auf s nächste Konzert
Grüße von Marie