Aus der Konzertankündigung der Culucu Bar, Kleve:
»[…] Für diejenigen, die sie beim Blues Festival in Zyfflich 2024 verpasst haben oder sie einfach noch einmal erleben möchten. […] In einer Welt, die sich immer mehr um DJs und Techno-Beats dreht, ist es eine Erleichterung, den musikalisch erfahrenen Männern der Band Bas Paardekooper zuzusehen und zuzuhören. Bas, der in Scheveningen geboren wurde, wuchs mit Musik auf. Sein Vater spielte Akkordeon und sein Sohn experimentierte mit Schlagzeug, Klavier, Trompete, Akkordeon und Saxophon. Alles sehr schön, aber seine große musikalische Liebe wurde die Gitarre, die er zu seinem 12. Geburtstag bekam. […]«
Auf der Bas Paardekooper-Website lesen wir:
»[…] Bas Paardekooper wurde von der Fachjury der Dutch Blues Awards einstimmig zum besten Blues-Musiker der Niederlande gewählt im Jahr 2024. […]«
Zum knapp über zweistündigen Bas Paardekooper-Konzert in der Culucu Bar, Kleve, lässt sich das Folgende berichten:
Man hörte es in der ganzen Location. Bas Paardekooper hatte die Auszeichnung der Dutch Blues Foundation 2024 verdient.
Was der Künstler mit seinen Mitmusikern André de Bruijn am Bass sowie Roel van Leeuwen (Schlagzeug) in den, nur durch eine Pause unterbrochenen zwei Sets bot, hatte große Klasse und eine individuell deutlich Aussage.
Bis auf zwei Jimi Hendrix-Coversongs ("Little Wing", "Red House") begeisterte das Trio ausschließlich durch Eigenkompositionen.
Die aus eigener Feder stammenden Lieder befinden sich auf den Alben "The Blues On My Side", Broken Heart For Sale sowie Songs From Room 111. Alle drei Veröffentlichungen erschienen unter dem Band-Namen Bas Paardekooper & The Blew Crew.
Das Konzert war so etwas wie ein Festival der Sinne. Es gab begeisternden Blues und Blues Rock zu hören. Darüber hinaus bot die Combo auch noch eine sehenswerte Bühnenshow. Bas Paardekooper unterstrich seine exquisiten Gitarren-Fahrten durch viel Mimik und Körpersprache. Bassist André de Bruijn war nicht nur prägnant auf den fünf Saiten seines Tieftöners unterwegs, sondern auch auf der Bühne. So trafen sich die beiden Saiten-Experten für gemeinsame Action häufig in der Mitte der Stage.
Schlagzeuger Roel van Leeuwen war die Triebfeder des Blues Rock und bestach stets durch Zurückhaltung, auch durch den Einsatz von Paukenschlägeln, bei langsameren Stücken.
Groove, Groove, Groove. Viele Songs brachten richtig Bewegung ins Publikum. Da wurde zum Bas Paardekooper-Blues auch getanzt. Das erste Solo des Bandleaders hatte Spitzenniveau und den Opener "Gypsy Man" versah man mit einem feinen Finale. Apropos Finale. Der Slow Blues "Her Silent Cries", verziert mit einer Sechssaiter-Fretboard-Fahrt, die Bas Paardekooper bis über die Wolken führte, sowie einer, dafür auf einem Hocker sitzend, bemerkenswert sinnlichen Einlage mit ganz dezenter Begleitung, endete in einem Grande Finale.
Bas Paardekooper, der mit einer feinen Rauheit in seiner Stimme punkten konnte, sorgte ein ums andere Mal durch seinen Reichtum an Solo-Variationen für große Freude bei den Anwesenden vor der Bühne. Mit einem Qualitätssiegel konnte nicht nur der Blues Rock versehen werden. Beim Slow Blues, der in Songs wie zum Beispiel "Why A Man Needs A Woman", "A Day", "Broken Heart For Sale" oder "Her Silent Cries" zum Ausdruck gebracht wurde, hatte die Gänsehaut Dauereinsatz. Besonders hervorzuheben ist die Nummer "Blind Man Can See The Light", das der Frontmann dem 2008 verstorbenen Jeff Healey widmete. Großes Kino!
Bei seinem vorzüglichen Drumming hätte es der Schlagzeuger Roel van Leeuwen verdient, sich ebenfalls in einem Solo zu präsentieren. Auch der Bassist André de Bruijn kam nicht zu einem Alleingang. Dennoch stand sein Spiel das eine oder andere Mal deutlich im Vordergrund. So zog er die Aufmerksamkeit auf sich, als er im sehr relaxten Teil von "Little Wing" mit einer herrlichen Farbenpracht in den Bass-Linien begeisterte.
Ein weiteres Markenzeichen des Trios war das exzellente Jonglieren mit der Dynamik. Immer wieder flossen in den zum Teil auch krachenden Blues Rock Phasen der Entspannung. So wurden Emotionen in ganz unterschiedlichen Variationen dargeboten. In "Lose The Blues" verringerte Bas Paardekooper die Lautstärke seines Arbeitsgeräts deutlich und so konnte man bei einem konzentriert zuhörenden Publikum jeden Ton genießen.
Für tolle Stimmung sorgte der Titel "Going Home" durch Rock’n’Roll à la Bas Paardekooper & Co. Als Zugabe wurde "Red House" von Jimi Hendrix in einer individuellen Version von rund zehn Minuten geradezu zelebriert. Schon das Intro stand auf eigenen Füßen.
Das Bas Paardekooper-Konzert war gespickt mit unzähligen Highlights und es gab nicht wenige Leute im Zuschauerraum, die jeden Song mitsingen konnten.
Durch diesen Auftritt hat der Künstler seine Fangemeinde deutlich erweitert.
Hats off, André, Bas und Roel!
Randbemerkung: Bas Paardekooper spielte die identische E-Gitarre wie vor zehn Jahren beim Blues Moose Café-Konzert am 19. Februar 2014. Nur war der Sechssaiter aktuell von noch mehr Gebrauchsspuren gekennzeichnet.
Soundmann Günther hatte alle Regler, auch für das Licht, voll im Griff. Beide Daumen hoch!
Am 20.09. werden The U2’s in der Culucu Bar, Kleve, erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Line-up Bas Paardekooper:
Bas Paardekooper (vocals, guitar)
André de Bruijn (bass, backing vocals)
Roel van Leeuwen (drums, backing vocals)
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