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Beachheads / II – CD-Review

So einfach kann es gehen:
Aus der Pressemitteilung von Noisolution geht hervor:
»[…] Kvelertak Mitglieder Marvin Nyfgaard und Vidar Landa haben kurzerhand ihren Band Merchendiser Børild Haughom and Mikrofon gestellt und spielen mit Espen Kvaløy an den Drums zusammen ihre Vorliebe für catchy Garage-Pop unter der Flagge der Beachheads aus. […]«

Die Band meint zu "II":
»[…] We bought more punk mentality to this album, but then it kind of ended up sounding more indie rock. The song "Change" is a good example – it stared out as an attempt to make a Johnny Thunders song, but ended up sounding more like R.E.M. […]«
Bereits 2017 legte das norwegische Quartett das Debütalbum "Beachheads" vor.
Anfang 2022 brachten die Beachheads dann das schlicht mit "II" betitelte Album auf den Markt.
Die Gruppe hatte es sich im Nabolaget Studio in ihrer Heimatstadt Oslo gemütlich gemacht und die zehn Eigenkompositionen mit drei Gästen zum »[…] Großteil live aufgenommen […]«.

Mit Ecken und Kanten, aber dennoch verliebt in Melodien, präsentieren uns die Beachheads Garage-/Power Pop der gelungenen Art.
Darüber hinaus setzt die Combo auf den Gesang, dem Børild Haughom vorsteht. Alle anderen Musiker der Formation und auch die Gäste singen im Chor. Dabei sollte Anne Lise Frøkedal besonders hervorgehoben werden, denn in zwei Liedern hat ihr Gesang – neben dem des Frontmannes – so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal. Toll, was die Sängerin bietet.

Dieser melodische Schwerpunkt zieht sich wie ein roter Faden durch die zehn Songs, die es – gemäß Genre – auf knapp eine halbe Stunde bringen.
Der Pop-Anteil wäre folglich erfüllt worden.
Den Garage-Effekt verlieren die Beachheads allerdings nicht aus dem Blick, denn was die Gitarren angeht, bringt man deren Klänge mit zum Teil hoher Schärfe an die Leute vor den Lautsprechern.
Diese Kombination aus Pop sowie Garage – manchmal auch am Punk angelehnt – haut rein und wird in ziemlich unterschiedlichen Variationen dargeboten.
Selten hat man einen so melodischen Bass gehört.

Wer meint, die Beachheads würden einen mit den Pop-Trieben einlullen, hat die Rechnung ohne die Formation gemacht. Da gibt es viele Stationen, in denen sich die infizierende Melodie ausschließlich auf den Gesang bezieht. Phasenweise läuft der musikalische Mixer bei der Band auf höchster Stufe. Ganz wenige Ausnahmen ("Down South") bestätigen die Regel.

Mit ihrem Refrain ist die eine oder andere Nummer wie geschaffen für Auftritte bei Stadion-Festivals.
Man fragt sich, warum die 2015 gegründete Gruppe nicht einen größeren Bekanntheitsgrad hat.

Beachheads' "II" kann daran durchaus etwas ändern, denn das Album macht einfach Spaß, ohne oberflächlich zu sein.
Musik und Gesang bilden ein Hinhörer-Paar.
Hier und da ein Retro-Touch macht die Sache nur noch interessanter.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Beachheads:

Børild Haughom (vocals, backing vocals)
Vidar Landa (guitar, backing vocals)
Marvin Nygaard (bass, backing vocals)
Espen Kvaløy (drums, backing vocals)

With:
Øystein Frantzvåg (synthesizer – #4,6,8, backing vocals – #2,6,9)
Frode Strømstad (guitar – #10, backing vocals – #1,2,3,6)
Anne Lise Frøkedal (vocals – #5,8)

Tracklist "II":

  1. Break It Off
  2. Jupiter
  3. Change
  4. Nothing
  5. Down South
  6. Shine
  7. Death Of A Nation
  8. Live And Let Live
  9. 10000 Hurts
  10. Oh Joy!

Gesamtspielzeit: 29:32, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

2 Kommentare

  1. Kieran White

    Vielleicht kann sich noch jemand an die NOMADS erinnern, die den Garagenrock in Schweden geradezu verkörpert haben und in den 80gern sehr populär waren; ich habe sie sogar mit Nikki Sudden auf einem Doppelkonzert in Höxter gesehen.
    Von deren Klasse ist die hier vorgestellte Band Lichtjahre weit entfernt.

    1. Joachim 'Joe' Brookes

      Hallo Kieran,
      vielen Dank für den Kommentar. Um deine Worte aufzunehmen, wären viele Band um Lichtjahre von Bekannten/bekannteren Gruppe entfernt. Aber dennoch machen diese Bands gute Musik.

      Schöne Grüße

      Joe

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