«

»

Ben Granfelt – Konzertbericht, 01.11.2021, blues, Rhede

Genau vier Wochen nach dem Kris PohlmannAuftritt am 01.10.2021 fand das nächste Blues-Konzert im blues, Rhede statt.
Zu Gast war Ben Granfelt, dessen Gig der letzte Termin seiner ausgedehnten Herbst-Tour 2021 war.
Die Tour passte natürlich perfekt zur Album-Veröffentlichung Live … Because We Can!.
Ben Granfelts Mitmusiker waren Masa Maijanen am Bass sowie Jari Salminen (Schlagzeug).
Nach der Kontrolle des Impfpasses sah man das blues, Rhede schon sehr gut gefüllt.

Neben dem beeindruckenden Album "Live … Because We Can!" und selbstredend auch anderen besonderen Ben Granfelt-Veröffentlichungen waren die zahlreich erschienenen Besucher natürlich gespannt darauf, was der Finne sowie seine Mitmusiker zu bieten hatten.
Die Anwesenden vor der Bühne ließ das Trio nicht lange warten. Kurz nach 19:00 Uhr war Showtime angesagt.

Ben Granfelt und Band im November 2021 im blues Rhede

Ben Granfelt und Band im November 2021 im blues Rhede

Die Ben Granfelt-Gitarren-Gala begann mit einem Stück aus der Platte My Soul To You. Der Auftritt benötigte quasi keinen Anlauf. "Mind Your Head And Watch Your Step" setzte die erste Welle der Begeisterung beim Publikum in Gang. Die drei Musiker waren perfekt aufeinander abgestimmt sowie eingespielt. Dennoch konnte man während der gut zwei Stunden beobachten, dass man gegeseitig für Überraschungsmomente sorgte.

Beim Blick in die Runde war festzustellen, dass nicht wenige Leute im Publikum verdammt textsicher waren. Neben Songs aus "My Soul To You" präsentierte die Combo unter anderem auch Auszüge aus den Alben True Colours sowie Handmade. Mehrmals verlieh Ben Granfelt seinem Gitarrenspiel besonderen Druck durch den Einsatz des Wah Wah-Pedals und begeisterte die Anwesenden mit vielen Zaubereien auf dem Fretboard seiner beiden E-Gitarren. Zur hellblauen Fender Stratocaster aus dem Jahr 1963 erzählte der Protagonist, dass er die aus Geldknappheit veräußerte Gitarre plötzlich in einem Musikgeschäft, in dem er vorübergehend arbeitete, wieder zurück kaufte. So waren auch weitere Zwischenbemerkungen von einem hohen Unterhaltungswert.

Über die beiden Teile des Gigs – nur durch eine kurze Pause unterbrochen – zeigte sich der Frontmann als Könner der Saiten-Künste. Er kreierte unterschiedliche Stimmungen sozusagen am laufenden Band. Das Trio rockte mit einer Wucht, die einer gewaltigen Druckwelle gleich kam. Das Trio verzierte balladeske Phasen durch traumhaftes Flair und der sorgte so für die anderen speziellen Momente des fast zweistündigen Gigs. Toll!

Ben Granfelt (vocals, guitars)

Ben Granfelt (vocals, guitars)

Die Rhythmus-Abteilung – besetzt durch Bassist Masa Maijanen und Jari Salminen (Schlagzeug) – entpuppte sich als beeindruckender Aktivposten. Der fast die ganze Zeit in sich ruhende Tiefton-Zupfer ging bei einem von Gitarre und Drums unterlegten Solo so richtig aus sich heraus. Ein klasse Alleingang. Von melodischen bis hin zu voluminös-rockenden Griffbrett-Fahrten war Masa Maijanen ein Teil des Live-Fundaments. Jari Salminen trommelte wie der Teufel oder servierte verspielte Becken-Klänge. Sensibel zeigte er sich bei ruhigeren Fahrten und ansonsten waren Groove und akzentuiertes Drumming sein Markenzeichen. Beide Daumen hoch für die beiden Mitmusiker.

Von gewichtiger Kompetenz und individueller Kreativität geleitet, garnierte man das von Ben Granfelt sowie Andy Powell komponierte "Faith, Hope & Love" durch einen genüsslichen Ausflug in den Reggae.
Zunächst auf verschlungenen musikalischen Pfaden unterwegs, mündete die Intro-Improvisation in das mit einem hohen Eigenanteil versehene "Breathe" von Pink Floyd. Ganz besonders fiel die J.J. Cale-Nummer "Cocaine" aus. Das Trio verpasste dem Publikum diesen Klassiker in einer abgefahren-rockenden Hochgeschwindigkeits- respektive Überdosis-Version mit Jimi Hendrix-Charakter. Das war Rock’n’Roll, dessen Zylinder noch durch Creams "Sunshine Of Your Love" und Reggae à la Bob Marley aufgebohrt wurden. Beim großartigen "Going Home" sendete Ben Granfelt einen kurzen Gruß an "Layla". Am Ende des Tracks war die Ziellinie des Konzerts allerdings noch nicht erreicht, denn nach "The Last Note", einem Song, den der Finne für seinen verstorbenen Vater schrieb, sowie "Victorious", gab es als Zugabe ein weiteres Instrumental mit dem Titel "Late Night In Hamburg". Der Musiker träumte, er sei David Gilmour. So konnte Ben Granfelt auch faszinieren.

Ben Granfelt präsentierte Lieder, die man auch schon aus der Vergangenheit kannte, allerdings in einem veränderten, manchmal spektakulären Outfit.
Selten findet man es, aber dieses Konzert war so etwas wie ein vierblättriges Kleeblatt.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.

Wir bedanken uns bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.
Am 19.11.2021 werden The BluesBones im blues, Rhede erwartet.


Line-up Ben Granfelt:

Ben Granfelt (vocals, guitars)
Masa Maijanen (bass, backing vocals)
Jari Salminen (drums, backing vocals)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>