Für "Deep In My Soul" reiste Big Daddy Wilson mit seiner Begleitband nach Amerika.
Zu den Aufnahmen heißt es: »[…] Recorded at Bessie Blue Studios in Stantonville, TN in December 2018 […]«.
Außerdem: »[…] Additional recordings at FAME Studios in Muscle Shoals, AL […]«.
Als Produzent wird der allseits bekannte Jim Gaines genannt und wenn für das Mastering Pauler Acoustics auftaucht, dann weiß man, was Qualität ist.
In seinem Digipak-Text geht der Protagonist auf den Aufenthalt im Studio und bei der gastfreundlichen Familie Gaines ein. Big Daddy Wilson schreibt ein wahres Loblied. »[…] To take it there, to record in that great studio, to be part of that history is more than just a high light in my career. It’s a dream, it’s unreal, but we did it am I’m sooo thankful for this great opportunity… It’s like a blessing. […]«
Aus diesen Aufnahme-Sessions wurde auf der vorliegenden Platte zwölf Songs für die Nachwelt festgehalten. Mit von der Partie sind unter anderem die viel beschäftigte Laura Chavez an der Gitarre, Schlagzeuger Steve Potts oder Will McFarlane beziehungsweise Mark Namore an den schwarzen und weißen Tasten. Die ausdrucksstarken Texte sind im Booklet abgedruckt.
Allerdings sind nicht nur die Zeilen ein Zeichen der kreativen Kraft von "Deep In My Soul". Die Kompositionen stammen von Big Daddy Wilson. Einige wurden im Verbund mit anderen Künstler, die auf der Scheibe spielen, geschrieben. Bei "Couldn’t Keep It To Myself" handelt es sich um ein Traditional.
Der in Edenton, North Carolina. geborene Musiker reflektiert in dem Dutzend Tracks nicht nur den Blues. Jeder, der seine sonore Stimme kennt, weiß, dass er sich auch in der Abteilung Soul einen Namen gemacht hat.
Eine vorzügliche Mischung aus Blues, Soul sowie einer Prise Funk steht mit "I Know" am Beginn der Scheibe. Abgerundet wird die Angelegenheit durch Bläser und feine Backing Vocals. Dieses Lied ist ein gelungener Einstand.
Bei "I Ain’t Got No Money" nimmt die Platte Fahrt auf und aus dem Fenster schauen Big Daddy Wilson & Co. ins musikalische Country. Angereichert wird die Nummer durch einen ersten Slide-Einsatz.
Von der leeren Geldbörse bietet es sich quasi an, gleich zu "I Got Plenty" zu wechseln. Herrliche Pianoklänge führen uns durch den Track und gemessen an den anderen Liedern, geht es hier abermals durch die Countryside. Das ziemlich unaufgeregte Lied kommt bestens an, vielleicht auch weil er über ein zurückhaltendes Arrangement verfügt. Treffer!
Die "Crazy World" ist die Ballade, der Slow Blues, dem man sich nur schwerlich entziehen kann. Emotionen strömen aus allen Kanälen und abermals wird man vom Gesang des Bandleaders sowie den Backing Vocals angezogen. Aber nicht nur auf der Seite der Stimmbänder punktet die Nummer. Wunderschön ist hier auch die gefühlvoll gespielte Gitarre. Derartige Alleingänge verteilen sich geschmackvoll über alle zwölf Songs. Highlights!
"Voodoo" ist das andere Stück Zwölftakter eines Big Daddy Wilson. Der Blues ist bissig und hoch aktiv. Wah Wah-Pedal-Funk macht die Nummer feurig und dieser Rhythmus lässt einen einfach nicht los. Klasse!
Der Titeltrack "Deep In My Soul" bringt es auf den Punkt. Mit dem großen Besteck, also inklusive Keyboards und Horn-Section schiebt sich dieser Track genussvoll in den Vordergrund. Im Gitarren-Solo darf es hier ruhig etwas schärfer zugehen. Das Break-Blitzlicht ist toll und die emotionale Stärke des Gesangs thront sozusagen über der Musik. Super!
Der Groove von "I’m Walking" lädt definitiv zum Tanzen ein und in "Hold On To Our Love" darf man sich nochmals dem Soul im Blues hingeben.
Kurz, aber prägend kommt dann noch der Gospel mit Chor zu Wort. Nur von der akustischen Gitarre begleitet ist das noch nicht einmal eine Minute andauernde "Couldn’t Keep It To Myself" ein Höhepunkt.
"Deep In My Soul" ist aussagekräftig, einfühlsam und in hohem Maß unterhaltend.
Beide Daumen hoch für Big Daddy Wilson und seine Musiker.
Line-up Big Daddy Wilson:
Big Daddy Wilson (vocals)
Laura Chavez (guitar)
Dave Smith (bass)
Steve Potts (drums)
Will McFarlane (guitars, backing vocals)
Mark Narmore (keyboards)
Brad Guin (saxophone, backing vocals)
Ken Waters (trumpet, backing vocals)
Rick Steff (organ)
Mitch Mann (backing vocals)
Trinecia Butler (backing vocals)
Kimberlie Helton (backing vocals)
Tracklist "Deep In My Soul":
- I Know
- Ain’t Got No Money
- Mississippi Me
- Tripping On You
- I Got Plenty
- Hold On To Our Love
- Deep In My Soul
- I’m Walking
- Crazy World
- Redhead Stepchild
- Voodoo
- Couldn’t Keeep It To Myself
Gesamtspielzeit: 44:32, Erscheinungsjahr: 2019
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