«

»

Big Daddy Wilson & The Goosebumps Bros. / Support: Meryn Bevelander – Konzertbericht, 07.09.2024, Joker Rock & Blues Club, Geldern

Big Daddy Wilson muss man der Blues-Gemeinde nicht weiter vorstellen. Er gehört mittlerweile zu den Großen des Zwölftakters und sein Album "Plan B.", eingespielt mit The Goosebumps Bros. steht seit September 2023 in den Regalen.
Über Meryn Bevelander schreibt der CulturKreis Gelderland, Geldern, unter anderem:
»[…] Mit der Meryn Bevelander Band sind wir sicher, mal wieder ein Juwel gefunden zu haben, das Irgendwann (in nicht zu ferner Zukunft) auf weit größeren Bühnen als bei uns im Gasoline Blues Club zu Hause sein wird. Der junge Bluesgitarrist Meryn Bevelander (19) steht seit seinem 10. Lebensjahr auf den Bühnen in unserem Nachbarland. Er bringt bereits die Erfahrung aus 150 Konzerten mit (u.a. als Support von Leif de Leeuw), den er inzwischen zu seinen Freunden zählt. Als 11-jähriger gewann er den Publikumspreis beim Sena Young Talent Guitar Awards. […]«

Die Meryn Bevelander Band im September 2024 im Joker Rock & Blues Club Geldern

Die Meryn Bevelander Band im September 2024 im Joker Rock & Blues Club Geldern

Zum etwas über einstündigen Meryn Bevelander Band-Konzert im Jocker Rock & Blues Club, Geldern lässt sich das Folgende berichten:
Die Meryn Bevelander Band zündete innerhalb ihres zweiten Auftritts in Deutschland ein wahres Blues-Feuerwerk.
Krachender Blues Rock und feinste Balladen im Slow Blues-Format sorgten bei den zahlreich erschienenen Leuten im Jocker Rock & Blues Club für Begeisterung. Der Beifall des Publikums kannte quasi keine Grenzen und die Meryn Bevelander Band hatte jedes Applaudieren verdient.
Der Blues Rock lebte von einer hohen Dynamik, die die Rhythmusfraktion mit Bassist Kevin Clerence sowie Schlagzeuger Florian Bevelander noch verstärkte.
Neben seinem exzellenten Gitarrenspiel konnte Meryn Bevelander auch noch durch seinen hingebungsvollen Gesang punkten. Man kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus.
Neben der Blues-Power begeisterte das Trio auch mit fantastischen Balladen.
Mit viel Feeling zauberte Meryn Bevelander die ganz großen Töne des Zwölftakters, auch ganz zart und sehr leise und hier mit einer dezenten Bass- sowie Drum-Begleitung wie bei dem Song "Shadow". Eine weitere Ballade mit einem infizierenden Dynamik-Anstieg, der dann im Tal der Entspannung mündete, war "What Should I Do". Dabei animierte der Bandleader das Publikum zu »[…] Yeah […]« – Rufen.


Zum Mitsingen musste Meryn Bevelander die Anwesenden gar nicht motivieren, als "Walking By Myself" von Gary Moore aufgerufen wurde. Das Publikum sang spontan mit und die Combo zeigte ihre große Kunst des Interpretierens. Da applaudierte selbst Gary Moore vom Himmel herab.
"Take Your Chances" war ein herrlich melodisches Stück Blues und man konnte feststellen, dass der Frontmann wie auch der Bassist ihre Saiten-Fahrten durch Mimik und Körpersprache zum Ausdruck brachten. Schlagzeuger Florian Bevelander trommelte in jeder Situation auf den Punkt. Daumen hoch!
Meryn Bevelander tanzte den Blues auf der Bühne. In "The Ballad Of John Henry" setzte er mit Bottleneck-Einsatz sphärisch-psychedelische Akzente und Bassmann Kevin Clerence zupfte ein Hammer-Solo auf seinem Rickenbacher-Tieftöner.
Groove, Groove, Groove. Zum Abschluss des Gigs gab es eine gigantische Version der Nummer "Help Me" inklusive einem Reggae-Intermezzo und Meryn Bevelanders Besuch im Publikum soweit das Kabel zum Verstärker reichte. Er spielte seine Gitarre hinter dem Kopf. Wieder auf der Bühne wanderte sein Sechssaiter etwas tiefer zum Rücken. Der Lendenwirbel-Blues war geboren. Die Version der Meryn Bevelander Band reichte ganz dicht an die Lieblings-Interpretation des Berichterstatters von John Mayall auf dem Album "The Power Of The Blues", einer Live-Platte aus dem Jahr 1987 mit den Gitarristen Coco Montoya sowie Walter Trout.
Das Lob für den Meryn Bevelander Band-Gig im Joker Rock & Blues Club kann gar nicht groß genug ausfallen.
Hats off, Florian, Kevin und Meryn!
Im September als Support im Joker Rock & Blues Club, ist für das Jahr 2025 ein Konzert als Hauptact in Planung.
Rockline hatte den Sound bei beiden Bands voll im Griff. Daumen hoch!


Line-up Meryn Bevelander Band:

Meryn Bevelander (vocals, guitar)
Kevin Clerence (bass)
Florian Bevelander (drums)


Big Daddy Wilson & The Goosebumps Bros. im September 2024 im Joker Rock & Blues Club Geldern

Big Daddy Wilson & The Goosebumps Bros. im September 2024 im Joker Rock & Blues Club Geldern

Exklusive Zugabe waren beim Big Daddy Wilson & The Goosebumps Bros.–Auftritt gerade einmal rund achtzig Minuten vergangen. Doch etwas zu wenig. Rechnet man die Zeit der Zugabe von einer guten halben Stunde dazu, kam das Konzert auf eine ordentliche Länge.
Wie es sich für eine Größe des Blues gehörte, begann das Trio The Goosebumps Bros. zunächst ohne den Sänger. Ein herrlicher laid-back-Blues machte die Runde in der klasse Location. Bei allem musikalischen Temperament sollte das laid-back-Feeling so etwas wie ein roter Faden für den Gig sein.
Gitarrist Cesare Nolli überzeugte durch feinste Fretboard-Fahrten und klasse Riffing in der Begleitung. Bassist Paolo Legramandi sowie Schlagzeuger Nik Taccori trieben den Blues im mehr oder weniger rockenden Format mit Druck sowie Groove nach vorne. Da wurden beim Funk im Zwölftakter die fünf Saiten des Tieftöners auch geslappt. Wenn es zu den Balladen kam, hüllte sich die Rhythmus-Abteilung in passende dezente Begleitung. Klasse!
Natürlich präsentierte die Band auch Songs vom Album "Plan B.", wie zum Beispiel "Dance Little Momma". Der vor der Bühne freigehaltene Raum diente vielen Leuten als Tanzfläche. Ja, es gab Lieder, die dazu motivierten, das Tanzbein zu schwingen.

Passend zu fast jedem Song hatte Big Daddy Wilson eine Geschichte parat.
Variantenreich konnte besonders der Gitarrist die Leute vor der Bühne durch diverse Boogie-Formate in Bewegung halten. So gab es kaum Zeiten, in denen auf dem Dancefloor nichts los war.
Big Daddy Wilson verabschiedete sich und überließ The Goosebumps Bros. das Spielfeld. Das Trio begeisterte mit "Down In Mexico", einem Song von The Coasters. An dieser Stelle ist es angebracht, einige Worte über den Gesang zu verlieren. Big Daddy Wilsons Stimme ist im Blues und seinen Facetten wie Soul oder Gospel zu Hause und die drei The Goosebumps Bros. verursachten mit ihrem Chorgesang eine Gänsehaut nach der anderen. Ganz besonders natürlich, wenn ihre Stimmen mehr im Vordergrund waren wie beim Country-Shuffle mit Bottleneck-Einsatz, "Ain’t Got No Money" vom Album Deep In My Soul. Toll!

Neue Songs trafen auf älteres Material. Ebenfalls vom gerade erwähnten Album stammt auch das Lied "Crazy World", einer Slow Blues-Komposition mit einem Hauch von Gospel-Feeling. Das Liebeslied für seine Ehefrau durfte selbstredend nicht fehlen. Spürte man bei "I Can’t Help, But I Love You" seine besondere Hingabe? Natürlich.
Die bereits angesprochene Zugabe war schließlich viel mehr als nur ein Sahnehäubchen. "Country Boy" eröffnete die Parade der guten Laune, denn der Reihe nach sollten dann Gitarrist, Bassist sowie Schlagzeuger zeigen, wie gut sie bei Stimme waren und dann auch noch in Genres, die vielleicht nur nebenbei mit dem Blues zu tun haben. So waren in Song-Schnipseln Lieder von Solomon Burke, The Temptations, Marvin Gaye oder auch Reggae auf dem Programm. Dieses Medley war großartig. Otis Reddings "Sitting On The Dock Of The Bay" durfte danach dann nicht fehlen. Big Daddy Wilson verabschiedete sich. The Goosebumps Bros. gruppierten sich in der Bühnenmitte und brachten das Publikum ein letztes Mal so richtig ins Schwärmen, als ohne Gesangsmikrofone a cappella (die ganz leise Gitarren-Begleitung vernachlässigend) "This Boy" von The Beatles gesungen wurde. Welch tolle Stimmen! Gänsehaut!
Gegenüber der Meryn Bevelander Band sorgten Big Daddy Wilson & The Goosebumps Bros. auf eine andere Blues-Art für guten Laune.
Rockline hatte den Sound bei beiden Bands voll im Griff. Daumen hoch!

RockTimes bedankt sich bei Willi Teloo für den Platz auf der Gästeliste.
Am 26.10. wird die Zac Schulz Gang im Joker Rock & Blues Club erwartet. Support: Bring Your Own Beer.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.

Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Joachim Brookes | RockTimes


Line-up Big Daddy Wilson & The Goosebumps Bros.:

Big Daddy Wilson (lead vocals, tambourine)
Cesare Nolli (guitar, backing vocals)
Paolo Legramandi (bass, backing vocals)
Nik Taccori (drums, backing vocals)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>