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Big Pete / Live At BluesNow! – CD-Review

Big Pete, der niederländische Harp-Player und Sänger, hat den Blues voll im Griff. Ganz gleich, ob auf der Studio-CD Choice Cuts oder vorliegendem Album "Live At BluesNow!".
Einige Lieder der Tracklist präsentierte er auch beim Blues Moose-Konzert in der Café Bar De Comm (Groesbeek). Mit den Gästen Kid Ramos, Monster Mike Welch, beide ihres Zeichens Gitarristen sowie Anthony Geraci an den schwarzen und weißen Piano- beziehungsweise Hammond B3-Tasten, wird die Scheibe noch veredelt. Über eine Stunde Blues, verteilt auf elf Songs, warten auf den Hörer.

Big Pete ist nicht nur Harper und Sänger. Wie die ersten beiden Nummern der CD zeigen, kann der Mann auch richtig gute Songs schreiben. "Mean" und "Born To Die" stammen aus seiner Feder. Später gibt es noch seine Komposition "Ball And Chain".
Erwähnenswert sollte an dieser Stelle auch noch sein, dass "6:45" von Big Petes Gitarristen Sander Kooiman geschrieben wurde. Der hat beim Gig in Groesbeek eine deutliche Duftmarkte hinterlassen.

Das beim ersten BluesNow Festival aufgenommene Album strotzt nur so vor tollen Zwölftakter-Nummern, die alle über eine komfortable Spielzeit zwischen vier bis fast sieben Minuten verfügen.
Die Eigenkompositionen reihen sich ohne Probleme in die Phalanx der Cover-Lieder ein. Mit seinem Songwriting hat Big Pete schon einmal ein ziemlich heißes Eisen in der Blues-Glut untergebracht. Auf seinem kleinen Instrument gehört der Niederländer eh zu den ganz Großen des Business. Auch auf "Live At BluesNow!" zeigt sich offenkundig, dass der Harper mit dem bereits erwähnten Sander Kooiman eine besonderen Gitarristen an seiner Seite hat.

Der hier präsentierte Blues ist vielschichtig und –fältig. Die Lieder zeichnen eine schönen Kreis um das Genre und zeigen, dass Big Pete auch ein vorzüglicher Sänger ist. Nach einem aufgeräumten "Mean" und dem herrlich shuffle-groovenden "Born To Die" verneigt sich der Protagonist vor einem seiner Vorbilder. Die Junior Wells-Nummer "Come On In This House" ist so etwas wie eine musikalische Einladung, das Blues-Haus zu betreten. Das Spannungsfeld zwischen dem Respekt vor der Tradition und Eigenständigkeit macht die Faszination nicht nur dieses Songs aus und wenn Matt Schofield im Booklet-Text schreibt, dass Big Pete »[…] the real thing […]« ist, dann liegt der britische Musiker goldrichtig. Dieser Slow Blues mit einer Sander Kooiman-Visitenkarte auf sechs Saiten erzeugt Gänsehaut.

"This Time No Lies" von Boyd Small ist die gelungene Überleitung zum Gast Monster Mike Welch und einem weiteren Gitarren-Happening, bei dem sich Big Pete gesanglich voll ins Zeug legt. Da steht der amerikanische Saitenzauberer auf keinen Fall hinten an, denn sein scharf intoniertes Solo bringt den Blues-Brummkreisel in "6:45" ordentlich in Fahrt.
Gleich danach ist Tasten-Time, denn Anthony Geraci bringt sich gewinnbringend in die Szene ein. In "I’ve Got My Eyes On You" groovt die komplette Combo, angeführt vom Trommel-Urgestein Willie 'Wuff' Maes. Fast sechseinhalb Minuten dauert dieses Highlight und alle die, die noch nicht genug haben, brauchen nicht lange auf weitere fünf Expertisen des Blues zu warten.

"Live At BluesNow!" zeigt, wie intensiv Big Pete den Blues auf der Bühne lebt. Empfehlung!


Line-up Big Pete:

Peter 'Big Pete' van der Pluijm (vocals, harmonicas)
Sander Kooiman (guitar)
Erkan Özdemir (bass)
Willie 'Wuff' Maes (drums)

Special Guests:
David 'Kid' Ramos (guitar)
'Monster' Mike Welch (guitar)
Anthony Geraci (piano, Hammond B3)

Tracklist "Live At BluesNow!":

  1. Mean
  2. Born To Die
  3. Come On In This House
  4. This Time No Lies
  5. 6:45
  6. I’ve Got My Eyes On You
  7. Ball And Chain
  8. Just To Be With You
  9. Only Time Will Tell
  10. Rockin' Daddy
  11. My Backscratcher (Bonustrack)

Gesamtspielzeit: 61:30, Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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