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Black Moon Circle / Leave The Ghost Behind – CD-Review

Black Moon Circle brachte Ende April 2023 das Album "Leave The Ghost Behind" auf den Markt.
Zwischen dem 2018 erschienen Black Moon Circle-Album Psychedelic Spacelord lag noch das gemeinsam mit dem Øresund Space Collective veröffentlichte Freak Out In The Fjord. Zur "Psychedelic Spacelord"-Besprechung heißt es unter anderem: »[…] Dank einer gigantischen Improvisation hat der Space Rock-Fan einen höllisch guten Trip hinter sich. "Psychedelic Spacelord" ist der perfekte Albumtitel und verspricht beste Genre-Unterhaltung. Also: Ein Ticket buchen, einsteigen und sich dann von der Black Moon Circle-Faszination entführen lassen. […]«

Über "Leave The Ghost Behind" erfahren wir bei Noisolution: »[…] Seit der Gründung von Black Moon Circle Anfang 2014 wird nun mit "Leave The Ghost Behind" schon das zehnte Album veröffentlicht. […] Als die Welt vor ein paar Jahren stillstand, sind Black Moon Circle mit ihrem neuen Teamkollegen, dem Schlagzeuger Tomas Järmyr (Motorpsycho, Årabrot), ins Nautilus Studio gegangen und traten in eine kreative Phase des Songwritings und Jammens ein, die von Fuzz, Delays und verrückten Drumbreaks geprägt war. Die daraus resultierenden Basic Tracks wurden von der Band – zu der neben Tomas auch die Brüder Vemund Engan (Baritongitarre) und Øyvin Engan (Bassgitarre, Gesang) sowie Scott Heller alias Dr Space vom Øresund Space Collective (Synthesizer) gehören – erweitert und verfeinert. […]«

Genug der Vorbemerkungen, auch wenn sie einfach dazu gehören.
Black Moon Circle serviert den Leuten vor den Lautsprechern auf "Leave The Ghost Behind" ein wahres Spektakel.
Verteilt auf nur sechs Songs, erstreckt sich die Gesamtspielzeit auf wenige Sekunden unter der achtzig Minuten-Marke. Folglich wollen viel Psychedelic-, Space- und Stoner Rock-Annäherungen erkundet werden.

Mit fast dreiundzwanzig Minuten Spielzeit ist "Radiant Sun" die längste Black Moon Circle-Ansage auf dem Album "Leave The Ghost Behind".
Das Quartett mag es nicht nur hier psychedelisch. Die Gitarren beziehungsweise die Synthesizer-Sounds eines Dr Space hängen quasi im interstellaren Kosmos. Die Combo geht heftig zur Sache. Insbesondere ergeht sich der Sechssaiter, zu Beginn mit bluesigen Riffs aufwartend, in herrlich ausufernden Improvisationen. Øyvin Engans Bass sowie Tomas Järmyr am Schlagzeug halten die überdimensional-vielschichtigen Klänge zusammen. Sie sorgen für eine entsprechende Erdung der Psychedelic. Der Gitarren-Exkurs, auch durch einen Wah Wah-Pedal-Einsatz verstärkt, ist eine wahre Freude und wenn es so zirka nach gut zehn Minuten zu einer Beruhigung der Dramatik kommt, spielt sich Øyvin Engans Bass in den Vordergrund. Man setzt auf die Trumpfkarte Groove und gepaart mit einigen Dynamik-Blitzlichtern ist es dann der Drummer, der uns erfreut. Das Ende, in dem Øyvin Engan auch wieder singt, ist schön entspannt, dann fast furios. Der Album-Abschluss ist ein Highlight!

Bleibt man in der Reihenfolge der Longtracks, nimmt "Psychedelic Spacelord (Lighter Than Air)" bei weit über achtzehn Minuten den zweiten Podestplatz ein.
Øyvin Engan gibt eine weitere Kostprobe seines tollen Gesangs und diese Nummer hat eine nicht von der Hand zu weisende Heftigkeit, die sich am Psychedelic- sowie Stoner Rock orentiert. Dr Space ist für die Klänge im luftleeren Raum zuständig und das fast schon hypnotische Gitarren-Riffing hat auch etwas Funk-Würzung. Nach einem Fretboard-Finkefinger-Solo wird Platz für Entspannung geschaffen. Hier schraubt sich der Sechssaiter ins Weltall. Fantastisch! Bass und Drums sind in dieser Phase die Lenkraketen der Nummer. Der Schluss wird in den Blues Rock getunkt.

Auf dem dritten Platz befindet sich der Opener "Snake Oil".
Wow! Zunächst geben hier tiefergelegte Gitarren-Klänge den Ton an. Heftig-metallische Sounds charakterisieren die Musik. Black Moon Circle kredenzt uns tonnenschwere Schallwellen. Hier gibt es kein Entkommen. Die Formation fesselt uns förmlich an die Lautsprecher. Psychedelic- und Space Rock der besonderen Art.
"Cohiba" ist ein Geschwister des ersten Tracks. Die Heftigkeit und Schwere der Musik bleibt, allerdings ist dieses Stück weit entfernt von einer Blaupause des Openers. Sehr gelungen, dieses "Cohiba".

Black Moon Circles "Leave The Ghost Behind" ist eine hochklassige Raumfahrt, die sich sicher zwischen so einigen Planeten bewegt.
Black Moon Circles "Leave The Ghost Behind" ist eine niveauvolle Exkursion mit heftigen Offensiven, in denen im Besondern die Gitarren das Sagen haben.
Black Moon Circles "Leave The Ghost Behind" ist ihr bisher bestes Album.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Black Moon Circle:

Øyvin Engan (bass,vocals)
Vemund Engan (baritone guitar)
Dr Space (synthesizers)
Tomas Järmyr (drums)

Tracklist "Leave The Ghost Behind":

  1. Snake Oil (11:31)
  2. Serpent (7:34)
  3. Psychedelic Spacelord [Lighter Than Air] (18:28)
  4. Cohiba (9:20)
  5. Magellanic Cloud (10:02)
  6. Radiant Sun (22:52)

Gesamtspielzeit: 79:51, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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